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MTV presents Nitro Circus - Staffel 1

Originaltitel: Nitro Circus - Season 1
Genre: TV-Serie
Regie: Mehrere Regisseure
Hauptdarsteller: Travis Pastrana • Jolene van Vugt
Laufzeit: ca. 283 Minuten
Label: Paramount Home Entertainment
FSK 12

MTV presents Nitro Circus - Staffel 1   20.09.2010 von derstefan

"Im Gegensatz zu Jackass sind die Jungs von Nitro Circus Profis. Aber das bedeutet nicht, dass sie alle Tassen im Schrank haben, denn da fehlen schon ein paar." Das sind die Worte, die aus Johnny Knoxvilles („Jackass“) Mund kommen, um die Show zu beschreiben. Und besser kann man es auch nicht sagen. In „Nitro Circus“ seht ihr Profis in ihrem Fach am Werk, angeführt von Travis Pastrana, seines Zeichens legendärer Freestyle-Motocross-Profi. Hier werden keine halsbrecherischen Albernheiten, sondern wirklich abgefahrene, aber professionelle Stunts von erfahrenen Leuten gezeigt.

 

MTV ist ja schon lange kein wirklicher Musiksender mehr, gerade am Abend gibt´s hier eigentlich nur noch TV-Shows auf dem Bildschirm. Über Geschmack lässt sich ja bekanntlich streiten, aber gut, die Zielgruppen sind halt verschieden. Für die einen ist „Jersey Shore“ der heiße Scheiß, für Adrenalin-Junkies braucht es eher was anderes, nämlich „Nitro Circus“. Die erste Season lief auf MTV im letzten Jahr ziemlich erfolgreich, was eigentlich nicht verwundert: Schließlich heißt einer der Produzenten Jimmy Knoxville, der den meisten als Macher von „Jackass“ bekannt ist. Auch ein Urgestein und Regisseur der Jackass-Filme Jeff Tremaine sorgt als Hauptproduzent dafür, dass Fans von Stunts auf ihre Kosten kommen.

 

Zugpferd der Serie ist Travis Pastrana, der in seinem Sportlerleben schon so ziemlich alles professionell gemacht hat: Moto-Cross, Rally-Fahrer, Base Jumping und und und. Gleich in der ersten Folge der Staffel 1 heißt es „Welcome to Pastranaland“. Was für kleine Kids das Disneyland ist, ist für Adrenalin-Freaks das Anwesen von Travis Pastrana. Im Keller ist ein fetter Fitness-Raum, in einer Halle am Haus stehen Quads, Mini-Bikes und ein kleiner Fun-Park, und draußen stehen die richtigen Rampen, auf denen bis zum Erbrechen Tricks geübt werden. Nebenan im Wald wurde eine Rutsche gebaut, die mal sicher KEIN TÜV-Siegel bekommen würde, denn der Name ist Programm: Slip-n-bleed. Was man nicht alles mit einer ausgedienten, ca. 15 Meter hohen Rampe, einer Plastik-Plane und einem selbstgebauten Landebecken machen kann... Unschön wird´s, wenn man wie Streetbike Tommy, dem einzigen Nicht-Profi der Serie, mit seinen circa 120 Kilos auf 170 Zentimeter verteilt, nicht zuerst im Becken, sondern auf der Umrandung aufkommt. AUA! Natürlich hat der vollschlanke Tommy das Mitgefühl voll auf seiner Seite: Am Rand steht Andy Bell, ehemaliger Profi-Motorradfahrer und ebenso Profi-Großmaul, und lacht sich den Arsch ab.

 

In der ersten Folge werden wir Zuschauer mit der Rampe mit angeschlossenem Schaumstoff-Becken bekannt gemacht. Die Jungs rasen mit allem was Rollen hat über diese Rampe: Motorräder (alleine oder zu zweit), Go-Karts oder auch Bürostühle. Zwischendurch kommen immer wieder Einlagen von den Fails der Stunts und man merkt: Auch die Profis haben es nicht immer drauf. Da versemmelt Pastrana spektakulär einen doppelten Backflip, und Eric Roner, Profi-Skifahrer landet nach einem Rolltreppenstunt auch mal eher unsanft in einem Mülleimer. Für optische Auflockerung sorgt Motocross-Rennsportlerin Jolene van Vugt, die sich bei den Tricks von der Männertruppe nicht die Show stehlen lässt.

Und spätestens, wenn sich Pastrana ohne Fallschirm aus dem Flugzeug stürzt und seine zwei Mitspringer (zum Glück mit Fallschirmen) ihn während des Falls auffangen, weiß man, dass man in seinem Leben noch gar nicht so viel Aufregendes gemacht hat. Das Ganze ist echt unterhaltsam anzuschauen, die Chemie zwischen den Profis stimmt. Zwischen Andy Bell und Pastrana soll es bei den Drehs nicht immer ganz harmoniert haben, aber das tut es zwischen Günter Netzer und Gerhard Delling ja auch nicht und wir hatten allen unseren Spaß.

 

Die erste Staffel enthält 12 Folgen und bietet 4 ½ Stunden Unterhaltung auf 2 DVDs verteilt. Was man allerdings leider merkt, ist dass die Show fürs TV aufgenommen wurde und nicht in HD. Man muss mit schwarzen Balken leben, was den Genuss ein wenig trübt. Auch ist das Bild nicht immer perfekt aufgenommen worden, aber Hochglanz-Optik würde den Charakter der Show auch nicht wirklich unterstreichen. Auch beim Sound gibt es nur Stereo 2.0, Surround-Anlagen können also im Stand-by bleiben. Zum Glück hat man die Stimmen nicht eingedeutscht, sondern im Original belassen und mit Untertiteln versehen. Beim Bonusmaterial wurde hingegen nicht gespart: Von Bonusstunts, die es nicht in die Show geschafft haben, über Interviews mit den Profis bis hin zu Outtakes ist die zweite Disc wirklich randvoll gepackt worden. Nice!


Das Fazit von: derstefan

derstefan

Wenn im Vorspann ein fetter Warnhinweis kommt, der sagt: „Die folgende Show enthält Stunts, die von Profis gemacht wurden. Bitte nicht nachmachen!“, dann weiß man, dass in den nächsten Wochen die Krankenhäuser wieder voll werden. Nicht ganz so abgefahren wie „Jackass“, aber trotzdem nicht langweiliger präsentiert sich diese erste Staffel. Es macht einfach Spaß, den Jungs (und dem Mädel!) bei den professionellen Stunts zuzuschauen und vor allem sind die Reaktionen nach misslungenen Kunststückchen einfach erstklassig. Punktabzug gibt´s allein für die technischen Mängel, ansonsten machen die 2 DVDs einfach Laune. Für „Jackass“-Fans und Trickstyler ein Muss! Für Leute die gerne mit ansehen, wie andere professionell die Knochen hinhalten, sicherlich auch ziemlich unterhaltsam.


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