Nightwatch: Demons Are Forever
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BEWERTUNG |
09.09.2024 von MarS1994 lieferte der Däne Ole Bornedal mit Nightwatch - Nachtwache einen düsteren Psycho-Thriller, der Nikolaj Coster-Waldau den internationalen Durchbruch bescherte. 1997 folgte dann das US-Remake Freeze - Alptraum Nachtwache mit Ewan McGregor und Nick Nolte, ebenfalls unter der Regie von Bornedal. Ganze 30 Jahre später versucht sich Bornedal nun mit Nightwatch: Demons are Forever an einer Fortsetzung seines Originalfilms...
Inhalt
30 Jahre nach den Ereignissen in der Gerichtsmedizin ist Martin (Nikolaj Coster-Waldau) noch immer traumatisiert, und leidet schwer unter dem Verlust seiner Frau Kalinka, die auf Grund ihrer Erinnerungen Selbstmord begangen hat. Ihre gemeinsame Tochter Emma (Fanny Bornedal) dagegen versucht sich ein eigenes Leben aufzubauen, und studiert deshalb Medizin an ausgerechnet dem Institut, in dem Martin einst gearbeitet hatte. Als sie schließlich auch noch Martins alten Job übernimmt, um ihr Studium zu finanzieren, ist Martin deshalb wenig begeistert. Emma allerdings findet heraus, dass der tot geglaubte Killer Wörmer (Ulf Pilgaard) noch lebt, und will ihn kurzerhand mit den damaligen Ereignissen und damit ihrem Familientrauma konfrontieren. Doch während Wörmer blind und apathisch in einer geschlossenen Anstalt sein Leben fristet, kommt es in der Gerichtsmedizin erneut zu einer brutalen Mordserie, die zweifellos Wörmers Handschrift trägt...
30 Jahre zwischen einem Film und seiner Fortsetzung, das ist eine verdammt lange Zeit, die so einige Probleme mit sich bringt. Ole Bornedal umgeht diese Probleme jedoch durchaus geschickt, indem er seine Handlung ebenfalls 30 Jahre nach den Ereignissen aus Nightwatch - Nachtwache ansetzt, und für Nightwatch: Demons are Forever dadurch einen Generationenwechsel vollzieht. Dabei konzentriert sich die Fortsetzung auf das Trauma, das vor 30 Jahren hinterlassen wurde, und schildert dessen Auswirkungen nicht nur auf den erneut von Nikolaj Coster-Waldau gespielten Martin, sondern auch auf die von Fanny Bornedal (ürbigens die Tochter des Regisseures Ole Bornedal) gespielte Tochter Emma. Ein kluger Schachzug für eine so späte Fortsetzung, letztendlich aber auch einer, der andere Probleme erschafft. Nightwatch: Demons are Forever versucht nämlich, neben der interessant geschilderten Opfer-Täter-Dynamik und der überzeugend dargestellten Trauma-Thematik, erneut einen Psycho-Thriller zu liefern, der gleichzeitig Referenz an das Original sein soll, wie auch ein eigenständiges Element der Fortsetzung. Hier jedoch steht sich der Film ein wenig selbst im Weg, denn auf Grund der ausführlichen Ausarbeitung der Probleme seiner Charaktere gelingt es Nightwatch: Demons are Forever weder, eine wirklich bedrohliche Atmosphäre zu erschaffen, noch einen wirklich fesselnden Spannungsbogen zu erzeugen. Vielmehr wirken die eigentlichen Thrillerszenen oftmals wie Fremdkörper, die sich in den Erzählfluss eingeschlichen haben, und erst im letzten Drittel des Films wirklich die Oberhand gewinnen können. Auf diese Weise entstehen trotz starker schauspielerischer Leistungen und grundsätzlich interessanter Einblicke in die Gedankenwelt traumatisierter Opfer zahlreiche zähe Passagen und Längen, was es dem Zuschauer am Ende recht schwer macht, auf welchen Teil der Handlung er sich nun eigentlich konzentrieren soll. Die Mischung aus beiden Aspekten jedenfalls ist Bornedal nur bedingt gelungen, was Nightwatch: Demons are Forever zwar immer noch spannend gestaltet, die ursprüngliche Handlung gekonnt fortsetzen lässt und noch lange nicht zu einem schlechten Film macht, diesen aber zweifellos unnötig ausbremst und bei Weitem nicht an den zugrundeliegenden Nightwatch - Nachtwache herankommen lässt.
Details der 4K UHD
Die 4K UHD überzeugt durch ein klares, sehr scharfes Bild sowie einen hervorragenden Detailreichtum, während Farben stets kräftig und natürlich dargestellt werden. Ein sehr gut eingestellter Kontrast sorgt für eine angenehme Tiefenwirkung und saubere Darstellung, wenngleich der Schwarzwert dennoch gelegentlich etwas ins Gräuliche abfällt. Ein paar Bewegungsunschärfen und Schwächen in dunklen Bildbereichen trüben nur selten den ansonsten tollen Gesamteindruck. Die Tonspur liegt in einer Dolby Atmos Abmischung vor und zeigt sich dementsprechend wirklich dynamisch und räumlich, kann diese Stärken aber auf Grund des eher dialoglastigen Geschehens und den fehlenden Actionszenen aber nur selten wirklich ausspielen. Trotz allem sorgt der Dolby Atmos Ton aber gerade innerhalb der Szenen in der Gerichtmedizin für eine hervorragende Atmosphäre.
Details des Mediabooks
Die Limited Collector´s Edition im Mediabook bietet das gleiche Covermotiv wie auch die anderen Varianten des Films und zeigt eine Montage aus Hauptdarstellerin Fanny Bornedal in der düsteren Gerichtsmedizin und dem einstigen Killer Wörmer alias Ulf Pilgaard in einer Rückansicht. Die Rückseite des Mediabooks - wie üblich unter der losen J-Card mit den Inhaltsangaben und Details - zeigt dagegen eine Aufnahme des Pathologie-Tischs, der im ersten Teil eine große Rolle spielte. Passend zur düsteren Atmosphäre im Film ist das gesamte Mediabook in dunklen Farben gehalten und mit einem matten Finish versehen. Der Innendruck wurde zweigeteilt und zeigt im vorderen Bereich ein Szenenbild mit Fanny Bornedal, wogegen im hinteren Bereich der nicht gerade unwichtige Nebencharakter Bent (Casper Kjær Jensen) zu sehen ist. Das 24-seitige Booklet besteht aus zahlreichen Szenenbildern sowie einem umfassenden Interview mit Regisseur Ole Bornedal. Cover & Bilder © capelight pictures OHG / © Christian Geisnæs / Produktfotos: www.sofahelden.de Das Fazit von: MarS
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