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No Man's Sky
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BEWERTUNG |
03.09.2016 von TorstenEiner der letzten großen Träume der Menschheit ist wohl die Besiedlung des Weltalls. Und wer würde nicht gerne den endlosen Raum erforschen, fremde Planeten besuchen und den Kontakt zu fremdartigen Wesen herstellen? All das verspricht No Man´s Sky und über kaum ein anderes Spiel wurde derartig viel Wirbel betrieben. Ist der ganze Trubel berechtigt oder macht sich am Ende vielleicht sogar ein wenig Enttäuschung breit?
Auch die längste Reise beginnt mit einem ersten Schritt. Und so finden wir uns am Anfang mit stark begrenzten Mitteln auf einem fremdartigen Planeten wieder. Nach und nach werden wir hier in die Grundmechanismen des Spiels eingeführt. So muss unser offensichtlich bruchgelandetes Raumschiff wieder auf Vordermann gebracht, die Schubdüsen wieder aufgeladen werden. Also lernen wir den Umgang mit dem Scanner und erhalten die Positionen der erforderlichen Rohstoffe auf dem prozedural generierten Planeten. Um Rohstoffe zu erhalten, ernten wir einfach kleinere Pflanzen ab oder schmelzen mit unserem Bergbaulaser die Rohstoffe aus dem Gestein. Allzu behilflich beim "Wie" und "Weshalb" ist uns das Spiel allerdings nicht. Vielmehr müssen wir unser Handwerk selbst erlernen. Das gleiche gilt auch für die Story des Spiels, wenn man im vorliegenden Fall davon überhaupt reden darf. Woher wir kommen und was wir vorhaben erfahren wir nicht näher. Der Kurs soll ins Zentrum der Galaxie gesetzt werden und im Verlaufe des Spiels entscheiden wir, ob wir das selbstständig versuchen sollen oder aber ob wir den Weg des "Atlas" bzw. "Nada und Polo" bestreiten.
Als Minenschürfer zwischen den Sternen
Auf welchem Weg wir uns auch befinden, ständig werden wir auf der Suche nach geeigneten Rohstoffen sein und das nicht nur, um genügend Credits für Upgrades oder neue Technologien zu sammeln. Plutonium benötigen wir, um unser Schiff überhaupt wieder von der Planetenoberfläche zu bekommen. Oxyde wie Eisen oder Kohlenstoffe laden unsere Systeme wieder auf, Thamium benötigt unser Impulsantrieb, um zu Planeten innerhalb des Systems zu reisen. Um allerdings im Hypersprung zu anderen Sternensystemen zu gelangen, benötigen wir eine Warp-Zelle, die wir jedes Mal aufs Neue aus zuvor erlangten Rezepten herstellen müssen. Komfortfunktionen oder Shortcuts vermissen wir hier ebenso schmerzhaft wie das Setzen von Way- oder Infopoints. Denn wenn wir einmal ein lukratives Areal mit mehreren Gold- und Emerit-Blöcken gefunden haben, die wir anhand unserer begrenzten Inventarplätze aber nicht vollständig abbauen konnten, ist es natürlich ärgerlich, diesen Punkt zu einem späteren Verlauf nicht mehr wiederzufinden.
Unterwegs begegnen wir fremden Rassen, deren Sprache wir allerdings nicht sprechen. Anhand altertümlicher Relikte und Monolithen wie auch von den Wesen selbst lernen wir immer wieder einzelne Wörter, die unsere Kommunikation mit den Außerirdischen vereinfachen und uns somit auch neue Interaktionsmöglichkeiten ermöglichen. Auf Handels- und Raumstationen können wir außerdem bei den neuen Freunden Waren kaufen und verkaufen oder aber mit dem Erwerb eines dort gelandeten Raumschiffes liebäugeln. Da das Inventar chronisch überfüllt ist, ist letztgenannter Schritt geradezu obligatorisch. Zudem steigern mehr Feuerkraft und stärkere Schilde unsere Überlebenschancen im Weltraum. Denn gerade mit vollem Laderaum werden wir nur zu leicht Opfer eines Angriffs habgieriger Piraten. Diese greifen selten alleine an, die Schwierigkeit der Kämpfe schwankt von leicht bis frustrierend schwer. Allerdings beschränkt sich bei einem Misserfolg der Verlust größtenteils auf die Ressource Zeit. Beim letzten Speicherpunkt können wir ganz einfach wieder ins Siel einsteigen, müssen allerdings neben beschädigten Systemen auf den Großteil unserer Ladung verzichten. Diese lässt sich jedoch wieder aufsammeln, wenn wir den nach unserem Ableben markierten Wegpunkt aufsuchen.
Um das Überleben auf fernen Welten zu sichern, empfehlen sich Upgrades in unseren Exo-Suit, denn einige Planeten bieten sehr starke Temperaturschwankungen und lassen längere Aufenthalte sonst nicht zu. Radioaktive Stürme und frostige Nächte mit Temperaturen von weit unter -100 Grad Celsius belasten unsere Überlebenssysteme sehr schnell. Unser anfänglich schwachbrünstiger Minenlaser bedarf natürlich auch schnellstens einer Überholung. In mehreren Ausbaustufen lassen sich gefundene Waffen upgraden und verwandeln den popeligen Minenlaser in einen mit Plasmagranaten bestückten Blitzwerfer. Das ist besonders auf Planeten mit feindlich gesinnten Wächtern erforderlich. Wächter gibt es auf jedem Planteten und die sehen es nicht gerne, wenn in ihrer Gegenwart Hand an Flora, Fauna oder Ressourcen gelegt wird. Feindliche Planeten locken oft mit reichhaltigen Edelmetallvorräten, werden allerdings dann auch mit fortgeschrittenen Wächtereinheiten geschützt. Tiere, Pflanzen und Gesteine lassen sich im Übrigen auch scannen. Dadurch erhalten wir grundsätzliche Informationen und können auf Wunsch unseren neuesten Fund mit einem eigenen Namen versehen. Alle Funde bringen beim "Hochladen" zusätzliche Credits. Ein guter Grund, fleißig unsere Umgebung zu erforschen.
Grafik & Sound
Grundsätzlich ist No Man´s Sky kein optischer Meilenstein. Es gibt keine Physik-Engine, abgebaute Blöcke schweben wie in Minecraft einfach in der Luft, wenn wir den unteren Bereich bereits vollständig abgebaut haben. Die Texturen sind oft recht pixelig, Objekte sind arg kantig und wenig verziert. Die Fernsicht ist eher schwach, schon in mittlerer Entfernung ploppen Objekte unvermittelt auf und bereits abgebaute Gesteinsbrocken werden auf Distanz wieder dargestellt. Besonders abwechslungsreich sind die meisten Texturen zudem nicht. Es gibt beispielsweise nur eine einzige Innenausstattung für die (unterschiedlichen) Raumstationen. Auf den beiden ewig gleichen Treppenaufgängen finden wir uns gleich unseres Aufenthaltsortes schnell zurecht, ein wenig mehr Abwechslung wäre allerdings wünschenswert gewesen. Aber all diese Mankos bieten einen ganz entscheidenden Vorteil: Es gibt durch den reduzierten Input keine Ladezeiten oder Pausen beim nahtlosen Übergang von Planetenoberfläche zum Weltraum. Und so bannt der Moment des Atmosphärenaus- oder Eintritts ein ums andere Mal.
Der Soundtrack passt sich der jeweiligen Spielsituation an und bietet in den stillen Momenten geradezu esoterisch anmutende Entspannungsmusik. Die Soundeffekte sind grundsolide ohne zu begeistern. Durch den stark repetitiven Spielablauf würden auffälligere Effekte allerdings auch recht schnell nerven. Das Fazit von: Torsten
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