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Oblivion

Originaltitel: Oblivion
Genre: Action
Regie: Joseph Kosinski
Hauptdarsteller: Tom Cruise
Laufzeit: 124 Minuten
Label: Universal Pictures
FSK 12

Oblivion   03.05.2013 von Panikmike

 

Erwähnt man den Namen Tom Cruise, so springen bei vielen Kinobesuchern die Alarmglocken an. Denn der inzwischen 50-Jährige Top-Gun-Star wird gerne nur noch mit Scientology sowie seinen mittelmäßigen Filmen in Verbindung gebracht. Dass er jedoch in den bedeutensten Sci-Fi-Filmen (Minority Report, Vanilla Sky) des letzten Jahrzehntes mitgewirkt hat, vergisst man jedoch gerne. Mit Oblivion, einem Film des Regisseurs Joseph Kosinski, kehrt Cruise zum Sci-Fi-Genre zurück und schlüpft in die Rolle von Jack Harper.

 

Jack Harper ist Drohnentechniker und gehört zu den letzten beiden Menschen, die die Erde bewohnen. “Wir haben den Krieg gewonnen, aber den Planeten verloren”, erklärt uns Harper, während er den verwüsteten Planeten, auf der Suche nach einer defekten Drohne, überfliegt. Der Krieg, von dem Harper erzählt, fand vor 80 Jahren statt. Außerirdische griffen die Erde an und zerstörten zunächst den Mond. Daraufhin versank der Planet im Chaos. Eine Umweltkatastrophe folgte der anderen, aber auch der Angriff der Invasoren machte den Erdbewohnern zu schaffen. Die Menschen griffen zu nuklearen Sprengkörpern, wendeten das Blatt und schlugen die Außerirdischen in die Flucht. Der Krieg war gewonnen, der Planet hingegen verloren. Radioaktivität, die durch Erdbeben veränderte Oberfläche und die verbleibenden Außerirdischen, Plünderer wie sie genannt werden, die sich in den Tiefen vergangener Städte verstecken, beuteln den Planeten.

 

Und so verließ die Menschheit die Erde und zog sich auf die Raumstation Tet zurück, um von dort aus in die Tiefen des Raums vorzustoßen, auf den Titan. Jack lebt hingegen auf der Erde, denn er hat eine Aufgabe zu erfüllen. Als Drohnentechniker hat er dafür zu sorgen, dass die Drohnen - fliegende, seltsam brummende Geschütze - die Bohrtürme beschützen. Die Bohrtürme, so wird Jack im Laufe des Films immer wieder vermittelt, sorgen für das Fortbestehen der Menscheit. Diese Türme entziehen dem Meer Wasser um diese in Energie umzuwandeln und eben jene Energie wird auf dem Titan dringend benötigt. In Zusammenarbeit mit Victoria (Andrea Riseborough), Jacks zugeteilter Partnerin, sorgen die Beiden tagsüber dafür, dass defekte Drohnen wieder ihren Dienst verrichten. Nachts hingegen sind Plünderer unterwegs, die ihrem Namen entsprechend die Überreste der Zivilisation oder aber Drohnen plündern, wenn diese sich nicht gerade wehren. Jack und Victoria laufen jedoch niemals Gefahr, von den Plünderern bedroht zu werden. Beide wohnen in einem Turm, überhalb der Wolken, der sie sowohl von der Radioaktivität sowie den Plünderern schützen soll.

 

Jacks Leben ist simpel! Jeden Morgen wacht er neben Victoria - die er liebevoll Vica nennt - auf, duscht, frühstückt und setzt sich in sein Flugzeug. Vica gibt ihm die zu wartenden oder vermissten Drohnen durch. Den einzigen Kontakt zur Raumstation Tet stellt Sally (Melissa Leo) dar. Sie ist eine Art Beobachterin, die die Arbeit von Jack und Vica überwacht und bewertet. “Sind sie noch ein effizientes Team” ist eine der immer wieder kehrenden Phrasen Sallys, die im Laufe des Films immer mehr an Bedeutung gewinnt. Die Mission steht kurz vor ihrem Ende, insgesamt zwei Wochen verbleiben Jack und Vica noch, dann dürfen sie zu Tet zurückkehren und letztendlich in die neue Heimat Titan, reisen. Doch mit dem Erscheinen der mysteriösen Julia (Olga Kurylenko), der einzigen Überlebenden eines Shuttle-Absturzes, wendet sich das Blatt, und Jack beginnt sich und sein Leben auf der Erde zu hinterfragen. Denn wie kann Olga, die vor 80 Jahren in den Weltraum reiste, Jack wiedererkennen?

 

Oblivion ist eine kleine Perle in den Weiten des Sci-Fi-Ozeans. Er ist definitiv nicht der beste Sci-Fi-Film, der uns in den letzten Jahren begegnet ist, dennoch überzeugt der Film auf so vielen Ebenen und wartet mit Wendungen auf, die man als Zuschauer kaum oder nicht vorraussehen kann. Die dystopische Welt, die Kosinski schafft, wirkt niemals künstlich, sondern fast schon real. Jeder Landschaftszug wird zum Erlebnis und zeigt wie die Natur Schritt für Schritt die Überreste der Zivilisation überwuchert. Aber der Film kann mehr, als nur schöne Bilder präsentieren: Die Geschichte ist voller Wendungen und Überraschungen, nimmt den Zuschauer an die Hand und führt ihn durch die insgesamt 124 Minuten. Der Film wird niemals dröge; es wird ein konstant steigender Spannungsbogen aufgebaut, der mehr und mehr Fragen aufwirft und in einem sinnigen und dennoch zu kurz geratenen Finale aufgeht.

 

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Im Finale, also der Auflösung aller Fragen, liegt vielleicht auch der größte Kritikpunkt Oblivions. Das Ende wirkt zu abgehackt, es ist abrupt und steht im krassen Gegensatz zum Rest des Films, der doch eher gemächlich und dennoch packend die Geschichte zusammensetzt. Dennoch ist es keinesfalls enttäuschend, da alle Fragen geklärt werden und der Zuschauer vielleicht auch mit einer Träne im Augenwinkel den Kinosaal verlässt. Die Besetzung Oblivions fährt mit großartigen Schauspielern wie Tom Cruise, Morgan Freeman und Nikolaj Coster-Waldau auf, deren Rollen - bis auf Tom Cruise - größer hätten ausfallen können. Cruise beherrscht seine Rolle als Jack Harper. Er vermittelt die Botschaft des Films, doch leider wirken manche seiner One-Liner deplatziert und brechen mit dem eigentlichen Stil des Films. Aber alles in allem ein großartiger Film, der trotz einiger Schwächen, durch und durch unterhält und zeigt, dass Kosinski mehr als nur Filme, die durch ihre CGI-Effekte glänzen, produzieren kann.



Cover & Bilder © ...


Das Fazit von: Panikmike

Panikmike

Kosinski belegt mit Oblivion, was er bereits mit Tron: Legacy unter Beweis stellte: Er ist ein Meister der Bild-Komposition! Sein zweites Schaffenswerk bereichert uns mit Bildern einer dystopischen Welt, die nur so vor Schönheit trotzt. Aber auch abseits der Bilder kann Oblivion überzeugen! Der FIlm ist kein Science-Fiction Meisterwerk, er stellt nicht die großen Fragen des Lebens, und dennoch ist er ein Film der sich lohnt, angesehen zu werden. Besonders die vielen Wendungen, deren Klimax den kompletten Status Quo des Films umkrempelt, ist eines Blickes würdig. Leider wirkt Tom Cruise mit seinen toughen One-Linern deplatziert und mindert den Genuss des Films. Gleiches gilt leider auch für das Finale, das in einem Rekordtempo über die Leinwand rauscht.


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