Parasyte: The Maxim - Vol. 01

Parasyte: The Maxim - Vol. 01

Originaltitel: Kiseijū: Sei no Kakuritsu
Genre: Horror • Fantasy • Action
Regie: Kenichi Shimizu
Laufzeit: DVD (150 Min) • BD (150 Min)
Label: Kazé Anime / MADHOUSE
FSK 16

Parasyte: The Maxim - Vol. 01   01.06.2018 von MarS

Nach der Begeisterung meines Kollegen Beef Supreme über die Realfilm-Adaption des gleichnamigen Manga, konnte ich gar nicht anders, als einen Blick auf die entsprechende Animeserie zu Parasyte zu werfen. Kann die Geschichte auch im Serienformat punkten?

 

Inhalt

 

Unbemerkt haben parasitäre Aliens die Menschheit infiltriert. Die kleinen wurmähnlichen Wesen dringen in den menschlichen Wirtskörper ein, um das Gehirn und damit den gesamten Organismus zu übernehmen und sich anschließend von anderen Menschen zu ernähren. Auch der 17-jährige Shinichi Izumi wird Opfer eines Parasiten, kann jedoch die Übernahme gerade noch verhindern. Fortan behält er zwar seinen eigenen Willen und die Kontrolle über seinen Körper, jedoch mit Ausnahme seiner rechten Hand, die nun von dem Alien bewohnt wird. Shinichi muss sich also nun mit "Migi", wie er den Parasiten nennt, arrangieren, um möglichst unauffällig seinen Alltag zu meistern. Doch das ist gar nicht so einfach, denn Migi hat seinen eigenen Willen. Außerdem haben es andere von Aliens kontrollierte Menschen auf die Beiden abgesehen, da diese Art der Symbiose eigentlich nicht vorgesehen ist und als Bedrohung angesehen wird...

 

Bereits die ersten sechs Episoden von Parasyte: The Maxim machen klar, was hier für ein abgefahrener Anime auf den Zuschauer losgelassen wird. Allerdings gelingt es der Serie bei all den skurrilen Einfällen durchwegs, zum einen den Charakteren eine schöne Entwicklung zukommen zu lassen, als auch interessante Themen außerhalb der eigentlichen Haupthandlung anzuschneiden. So stützt sich Parasyte: The Maxim nicht einfach nur auf eine Aneinanderreihung von für eine Freigabe ab 16 Jahren äußerst splattrigen Actionszenen, sondern funktioniert dabei gleichzeitig als Coming-of-Age Drama, wirft einen kritischen Blick auf den Menschen als Teil des ökologischen Gleichgewichts auf der Erde, oder spricht auch die durch Emotionen entstehenden zwischenmenschlichen Probleme an. Es steckt jedenfalls deutlich mehr in dieser Animeserie, als man zunächst vermuten könnte. Dabei verzichtet Parasyte: The Maxim, im Gegensatz zu vielen anderen Serien, auf die Einführung zahlloser Figuren und ein riesiges Universum, sondern konzentriert sich lieber auf ein paar wenige Charaktere, die dafür ausführlich ausgearbeitet werden. Wirklich toll ist dabei die vorhandene Dynamik zwischen Shinichi und Migi, welche die Serie in weiten Teilen trägt. Gleichzeitig sorgen die sarkastischen, schwarzhumorigen Kommentare des emotionslosen Migi für eine ordentliche Prise Humor, aber auch die stimmige Einbindung der bereits angesprochenen Themenbereiche. Denn genauso wie Migi die Menschen immer besser kennenlernt, jedoch nur schwerlich versteht, taucht auch der Zuschauer immer tiefer in die Handlung ein, wodurch einige der vorhandenen emotionalen Momente noch deutlich an Intensität gewinnen.

 

Sowohl das Design der Figuren als auch der Parasiten, aber auch die restliche Optik von Parasyte: The Maxim, wissen ausnahmslos zu gefallen. Alles ist sehr realistisch gehalten, selbstverständlich mit Ausnahme der Aliens und Verwandlungen, und sehr schön detailliert. Die Actionszenen überzeugen durch ihren rasanten Aufbau und die einfallsreichen Variationen der Gegner und geizen dabei auch nicht gerade mit Brutalität. Die deutsche Synchronisation ist äußerst hochwertig ausgefallen und lässt bislang keine Wünsche offen. Gleiches gilt für den rockigen, markanten Soundtrack, der sich vorwiegend dezent im Hintergrund aufhält und das eigentliche Geschehen nie überlagert. Das rasante Intro stimmt perfekt auf jede Folge ein, während es das Outro etwas ruhiger angehen lässt.

 

Details der Blu-ray

 

Das Bild ist scharf und ausgewogen kontrastiert, während sich die Farbpalette trotz eigentlich bunter Aufmachung zurückhaltend präsentiert. Die Tonspur konzentriert sich leider auf den vorderen Boxenbereich, liefert dort aber eine sehr gute Dynamik und klare Signalortung. Mit Blick auf die Actionszenen und den tollen Soundtrack hätte man sich hier etwas mehr Weitläufigkeit und Surroundfeeling gewünscht.

 

Bildergalerie von Parasyte: The Maxim - Vol. 01 (13 Bilder)

Details zur Edition

 

Der stabile Sammelschuber, der Platz für alle folgenden Volumes bietet, zeigt das verstörende Bild eines Parasiten nach der Verwandlung, welches sich auch auf dem beiliegenden Brillenputztuch wiederfindet. Die Disc selbst befindet sich in einem kleinen Digipak, welches sich in einem separaten Pappschuber befindet. Der Schuber zeigt ein Bild von Shinichi und Migi, welches auch die Disc selbst ziert, während auf der Rückseite die üblichen Details und Inhaltsangaben zu finden sind. Diese befinden sich auch noch einmal auf einem ablösbaren Detailblatt auf der Rückseite des Sammelschubers. 

 

Episodenguide

 

  • Episode 01 - Metamorphose
  • Episode 02 - Der Teufel im Leib
  • Episode 03 - Symposion
  • Episode 04 - Verwickelte Haare
  • Episode 05 - Der Fremde
  • Episode 06 - Fiesta


Cover & Bilder © Based on the manga "Parasyte" by Hitoshi Iwaaki, originally serialized in the monthly Afternoon published by KODANSHA Ltd. ©Hitoshi Iwaaki / KODANSHA Ltd. ©VAP/NTV/4cast


Das Fazit von: MarS

MarS

Skurril, durchgeknallt, und doch vielseitig und sogar tiefgründig - Parasyte: The Maxim ist kaum vergleichbar mit anderen Animeserien. Die Geschichte, allem voran die unfreiwillige Beziehung und Koexistenz zwischen Shinichi und Migi, ist gleichzeitig faszinierend wie unterhaltsam, und liefert dabei nicht nur viel Humor und blutige Splatteraction, sondern auch viele kritische Blicke auf Gesellschaft, Menschheit und Andersartigkeit. Ich bin gespannt wohin uns die Reise von Parasyte: The Maxim in den folgenden Volumes führen wird...


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