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Resident Evil Revelations 2

Publisher: Capcom
Entwicklerstudio: Capcom
Genre: Action
Sub-Genre: Survival-Adventure
Art: Midprice
Erscheinungsdatum: 18.03.2015
USK 16

Resident Evil Revelations 2   07.04.2015 von GloansBunny

Horror-Fan GloansBunny hat ordentlich Grusel-Entzug. Kann Resident Evil Revelations 2 ihre Sucht danach stillen oder bleibt sie lieber bei einem zuvor erst indizierten Zombie-Titel ihrer Wahl?

 

Claire Redfield hat den Geschehnissen von Racoon City den Rücken zu gekehrt und arbeitet nun für die Anti-Bioterrorismus-Organisation Terra Save. Auf einer Firmenveranstaltung trifft sie auf ihre alte Bekannte Moira Burton, ihres Zeichens keine geringere als Tochter des legendären Barry Burton, Ex-Waffenexperte des S.T.A.R.S.-Alpha-Team. Das freudige Wiedersehen der beiden Frauen findet jedoch ein jähes Ende, als plötzlich ein Trupp schwer bewaffneter Vermummter die Feier stürmt, Claire samt Moira gefangen nimmt, und sie bewusstlos in ein abgelegenes Gefängnis stecken. Düstere Gänge, blutige Wände und markerschütternde Schreie dringen durch das scheinbar verlassene Gebäude, als die Frauen einige Zeit später wieder zu sich kommen. Warum sind sie hier? Wer tut ihnen diesen Alptraum an? Und wie zur Hölle sollen sie nur aus diesem Loch entkommen? Diese und weitere Fragen stellen sich auch Barry Burton und das Medium Natalia, die ebenfalls auf der Gefängnisinsel ums Überleben kämpfen. Die vier scheinen einer neuen Gattung des T-Virus schutzlos ausgeliefert zu sein, denn dieser ist noch brutaler, erbarmungsloser und resistenter als alle bisher dagewesenen Viren. Können Barry, Claire und Co gegen die brachialen Zombies bestehen oder enden sie als untote, menschliche Laborratten? Resident Evil Revelations 2 wird es zeigen...

 

Steuerung und Sound: etwas träge, aber bestimmt hangelt es sich prima von Gespräch zu Gespräch
 
Resident Evil Revelations 2 setzt auf eine klassische, intuitive Adventuresteuerung, die mit zugänglicher Tastenbelegung und frei beweglicher Kamerajustierung auch Neulingen zugute kommt. Typisch für die Serie reagiert die Kamerasteuerung etwas behäbig auf die eingegebenen Kommandos, doch passt das hervorragend zum Survival-Feeling eines klassischen Resident Evils. Zielen, schießen, ausweichen und agieren funktioniert herrlich flüssig und bremst den Spielfluss nicht wie in anderen Titeln der Erfolgsserie aus. Auch der Wechsel zwischen den beiden spielbaren Charakteren funktioniert problemlos und bringt ein wenig Abwechslung ins Spiel.
 
Die Geräuschkulisse von Resident Evil Revelations 2 ist, trotz einiger etwas aufgesetzt wirkenden Sprechern in den Nebenrollen, durchaus gelungen. "Resi"-typisch knarzt, kracht und raschelt es aus allen möglichen Ecken, grausige Schreie und dumpfes Stöhnen hallen durch die Kulissen, und die stimmig platzierten, akustischen Schockmomente sorgen für ein wohliges Survival-Feeling. Die englische und deutsche Synchronisation der Hauptcharaktere ist authentisch, mit mehr oder weniger geistreichen Dialogen ausgestattet und der Soundtrack setzt gekonnt an den richtigen Stellen ein. In Resident Evil Revelations 2 gibt es also wieder ordentlich was auf die Ohren!
 
Grafik, Gameplay und Umfang: die spielerische Mutation stellt die optische in den Schatten
 
Optisch bewegt sich Resident Evil Revelations 2 auf solidem, aber unspektakulären Niveau. Die vornehmlich düster-dunklen Kulissen zeigen auf den Next-Gen-Konsolen, dass dieses Spiel ein Cross-Over-Titel ist. Unscharfe Texturen, gelegentliche Clippingfehler und gerade am Anfang des rund zehn Stunden dauernden Abenteuers detailarme Umgebungen erinnern eher schmerzlich an alte PlayStation 3-Zeiten. Erst die späteren Levelabschnitte nehmen optisch Fahrt auf, wobei die Licht- und Schatteneffekte stets hervorragend inszeniert sind. Auch die gerenderten Zwischensequenzen sehen grandios aus und werden nur durch minimales Tearing gestört. Visuell kann das Survival-Adventure zwar nicht so ganz überzeugen, doch das gruselige Monsterdesign und die atmosphärisch dichten Kulissen hinterlassen trotzdem einen angenehmen Eindruck.
 

Bildergalerie von Resident Evil Revelations 2 (15 Bilder)

Resident Evil Revelations 2 erschien ursprünglich als vier Episoden umfassender Downloadtitel, dessen Episoden wöchentlich veröffentlicht wurden. Die nun erhältliche Komplettbox, die neben den vier DLCs auch Bonusinhalte wie etwa zwei zusätzliche Kapitel, vier Kostüme und zwei Charaktere sowie ein Kartenpaket für den Raid-Modus (hierzu später mehr) enthält, steht für etwa 35 Euro im gut sortierten Fachhandel. Dass Resident Evil Revelations 2 in den Onlineshops von Sony, Microsoft und Steam rund 10 Euro günstiger zu haben sind, stößt etwas sauer auf. Doch dem Spielspass tut dies keinen Abbruch, denn egal ob online erworben oder als Dicsc gekauft: der Inhalt ist stets gleich. In zwei verschiedenen Zeitebenen schlüpft der Spieler in die Haut von Claire Redfield und ihrer Begleiterin Moira Burton, oder schaut dem Duo Barry Burton und Natalia über die Schultern. Ganz im klassischen Grusel-Adventure-Stil wollen diverse Umgebungen wie etwa das Gefängnis, eine alte Mine oder eine Forschungseinrichtung nach allerlei Waffen, Items, Schlüsseln und Rätseln abgesucht werden, stets unterbochen von vereinzelten oder auch in Horden auftretenden Gegnern aller Art. Das Balancing zwischen actionreichen Kampfsequenzen, adrenalingeladenen Fluchtversuchen und etwas ruhigeren, einfachen Kopfnuss-Phasen ist den Machern von Capcom dabei sehr gelungen, sodass nie Langeweile oder Monotonie aufkommt. Zwar zeigt sich der Storyverlauf trotz gelungenen Charakter- und Levelwechseln wenig spektakulär, aber das ein oder andere schmackhafte Häppchen samt erzählerischen Überraschungen gibt es dennoch zu entdecken. Besonders die Erzählweise zweier Zeitebenen gelingt Resident Evil Revelations 2 sehr gut. Immer wieder wechselt man zwischen den Duos Claire/ Moira und Barry/ Natalia hin und her, von denen jedes Mitglied eigene Fähigkeiten hat. Während die erprobten S.T.A.R.S.-Kämpfer das Führungszepter und somit diverse Waffen in der Hand haben, agieren Moira und Natalia als verletzliche, aber hilfreiche Partner. So können die beiden jungen Mädchen beispielsweise mit einer Taschenlampe Gegner blenden, versteckte Items aufspüren oder in unzugängliche Levelabschnitte vordringen. Positiv fallen hierbei die freien Wechsel zwischen den Figuren und die doch recht clevere KI auf, die die Steuerung des jeweils nicht aktiv vom Spieler dirigierten Charakters übernimmt. Anders als in älteren Teilen der Serie befolgen die Figuren anstandslos gegebene Befehle, greifen taktisch in das Geschehen ein, beispielsweise durch Deckungssuche oder Angriff mit Nahkampfwaffen, und reagieren gut abgestimmt auf Wegfindung - selbst wenn sich Mauern oder andere Hindernisse auf der Strecke befinden. Allerdings zeigt sich gegen Mitte des Storyverlaufs das permanente Wechseln zwischen den Figuren als etwas nervig, denn die Übersicht geht hier doch mitunter etwas verloren. Wer keine Lust auf ein KI-gesteuertes Abenteuer hat, kann jederzeit einen Freund per geteiltem Bildschirm mit ins Resident Evil Revelations 2 - Boot holen. Trotz eingeschränkter Sicht macht das Durchforsten der atmosphärischen Kulissen mit doch arg langen Ladezeiten, das Lösen von Rätseln und das Bekämpfen der optisch sehr gelungenen Gegner zu zweit enorm viel Spass. Schade, dass dies nur via Splitscreen möglich ist, eine Onlineanbindung des Koop-Modus gibt es momentan leider noch nicht.
 
Nach rund zehn Stunden und einigen knackigen Bossfights flimmert der Abspann des stellenweise gut  fordernden Spektakels mit drei Schwierigkeitsgraden über den Bildschirm. Doch wer glaubt, das Ende der Fahnenstange bereits erreicht zu haben, hat die Rechnung ohne Resident Evil Revelations 2 gemacht. Der Wiederspielwert hält sich zwar in Grenzen und fordert nur bei Nichtauffinden von speziellen Waffen oder Items einen zweiten Durchgang, aber der Raid-Modus sorgt für Abhilfe. Über mehrere Etappen hinweg kämpft sich der Spieler mit einem von mehreren, aus der Serie bekannten Charakteren wie etwa Wesker, Leon oder Barry, durch ein lineares Level mit unzähligen Gegnern. Je nach absolvierter Zeit und erledigten Feinden schaltet man so neue Waffen und Fähigkeiten frei, die in übersichtlichen, gut strukturierten Upgradebäumen individuell verbessert und aufgewertet werden können. Neben der Möglichkeit, via Splitscreen im Koop-Modus gemeinsam auf immer neuen Raid-Missionen zu hantieren, dürfen auch Bestenlisten und spezielle Events eingesehen und gemeistert werden.

Das Fazit von: GloansBunny

GloansBunny

Resident Evil Revelations 2 ist ein gelungener Mix aus klassischen "Resi"-Allüren wie atmosphärischen Kulissen mit gruseligen Rätseln, sowie modernen Komponenten wie Splitscreen-Koopmodus und Upgradefunktionen im Raid-Modus. Trotz Schwerpunkt auf Zombie-Action und gut funktionierender KI fehlt mir allerdings irgendwie das gewisse Extra. Klar, die Story ist wenig neu, aber unterhaltsam und ja, die düsteren Levelabschnitte samt Oldschool-Rätseln machen Spass, doch irgendwie ist Resident Evil Revelations 2 auch irgendwie ein bisschen spielerische Routine. Soundtrack, Atmosphäre und Gegnerdesign sind stimmig und auch die relativ clevere KI überzeugen, doch lange Ladezeiten, altbackene Grafik und ein lediglich im Splitscreen mit Freunden spielbarer Koop-Mode sowie die Preisdifferenz zwischen den inhaltlich identischen Disc- und DLC-Version stoßen etwas sauer auf. Aber trotzdem - unterhaltsam sind Claire, Barry und Co. allemal, und speziell der Raid-Modus sorgt für ein gutes Maß an Wiederspielwert. Als Genrefan kann man Resident Evil Revelations 2 durchaus ein paar Stunden widmen, doch beinharten Horror, bombastische Grafik oder fesselnde Story- und Gameplayinhalte darf man nicht erwarten...


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positiv negativ
  • gutes Koop-Konzept, mit einem Freund oder mit guter KI spielbar...
  • Spielverlauf abwechslungsreich...
  • spassiger Raid-Modus...
  • atmosphärischer Soundtrack, düstere Gruselkulissen
  • gelungenes Gegnerdesign Marke "Resident Evil"
  • intuitive, durchdachte Steuerung, eingängiges Kampfsystem
  • gute Mischung aus Action und ruhigen Elementen
  • ...allerdings nur offline via Spliscreen, kein Onlinemodus verfügbar
  • ...aber mit wenig Neuerungen
  • ...ebenfalls ohne Online-Koop
  • lange Ladezeiten
  • Grafik auf mittlerem Niveau
  • Preisdifferenz zwischen DLC und Disc-Version





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