Sharkoon MK80 Tastatur RGB brown
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BEWERTUNG |
28.02.2016 von Beef SupremeSeit 2003 ist die deutsche Firma SHARKOON eine feste Größe im Gaming-Zubehör Segment und wirft Gehäuse, Mäuse, Headsets und sonstige Hilfsmittel für den digitalen Sieg auf den Markt. Was dem Repertoire bisher noch gefehlt hat, ist eine stabile mechanische Tastatur. Mit der MK80 soll diese Lücke nun geschlossen werden. Taugen SHARKOONs erste Gehversuche im hart umkämpften Tastaturenmarkt?
Schon beim Auspacken bemerkt man, dass man hier kein 08/15 Produkt vor sich liegen hat. Satte 1,5kg bringt die Tastatur auf die Waage, weit mehr als gewöhnliche Rubberdome-Tastaturen. Eine weitere Auffälligkeit stellt das Kabel dar, welches neben zwei USB-Steckern auch zwei Klinkenstecker bietet. Diese ermöglichen es, zwei USB-Geräte und ein Headset direkt an die Tastatur anzuschließen. Darüber hinaus liegt der Tastatur noch eine Handballenauflage bei, die bei Bedarf an- und wieder abgeklipst werden kann. Diese besteht zwar nur aus Kunststoff und bietet keine Polsterung, erleichtert aber das Tippen dennoch und vermeidet Handgelenksschmerzen.
Nimmt man das Tippgerät dann in Betrieb, leuchtet einen direkt die gesamte Tastatur aus allen Löchern an. Jede einzelne Taste ist mit einer LED ausgestattet, die das gesamte sichtbare Farbspektrum abbilden kann. Das sieht einerseits schick aus und macht andererseits auch Sinn. Abgesehen vom Lichtorgelschabernack, der übrigens mit mannigfaltigen Effekten, wie Blinken, Wellenbewegung oder Fade bei Anschlägen hinterlegt werden kann, können einzelne Tasten unterschiedlich eingefärbt werden, um so die Aufmerksamkeit des Endbenutzers auf die korrekten Tasten zu lenken. In Kombination mit der Möglichkeit, jeder einzelnen Taste ein Makro zuzuweisen, lassen sich so sinnvolle Licht- und Funktionsarrangements erstellen, die sinnvoll auf dem Pfad zum Ruhm unterstützen können.
Das volle Potential und die Macht über Makros und Beleuchtung entfaltet die MK80 mit der mitgelieferten Software, mit der so ziemlich alles angepasst werden kann. Fünf Profile stehen zur Verfügung, die man individuell konfigurieren und an entsprechende Spiele oder Programme anpassen kann. Jedes Profil unterstützt die volle Beleuchtungsfunktion und Makros für alle Tasten. Die Makros können neben Tastenfolgen auch Programme starten. Leider lassen sich Tastenfolgen und Programmstarts nicht auf einer Taste kombinieren. Dafür lässt sich ein Profil einem Programm zuweisen. Startet man beispielsweise ein Profil seiner Wahl, wird automatisch das entsprechend zugewiesene Profil aktiviert, mitsamt bunten Tasten und Makros. Leider lässt sich dieses Profil im laufenden Spiel nicht mehr ändern. Hat man also die halbe Tastatur mit Makros zugepflastert, ist an geschriebenen Chat nicht mehr zu denken, sofern man die Buchstabentasten für diese Makros verwendet. Ändert man das Profil, springt die Tastatur automatisch wieder zurück zum zugewiesenen Profil. Hier ist noch etwas Nachbesserungsbedarf vorhanden. Abgesehen davon läuft die Software einwandfrei und überzeugt durch Vielseitigkeit und Performanz. Änderungen werden vergleichsweise schnell übernommen und der Speicher bietet mehr als genug Platz für Individualisierung. Sollten der 4 MB große Speicher oder die fünf Profile einmal nicht ausreichen, können die Einstellungen gespeichert und bei Bedarf wieder geladen werden.
Auch ohne die beiliegende Software lassen sich Makros quasi „On the Fly“ mithilfe einer doppelt belegten „ALT Gr“-Taste zuweisen. Hier lässt sich aber nicht das Timing der Anschläge anpassen, für einfache Makros langt dies jedoch. Des Weiteren bietet die Tastatur über eine doppelt belegte „Entfernen“-Taste einen sogenannten Unlimited Key Rollover, was bedeutet, dass unbegrenzt viele Tasten gleichzeitig gedrückt werden können und auch alle Anschläge erkannt werden. Für die Kompatibilitätserhöhung für z.B. UEFI BIOS lässt sich auch ein 6 Key Rollover über die „Einfügen“-Taste einstellen. Weitere Doppelbelegungen finden sich bei den F-Tasten, über die sich die Profile durchschalten lassen. Leider fehlt eine Anzeige auf der Tastatur, welches Profil derzeit aktiv ist, sodass man, falls man von unterschiedlichen Farbprofilen abgesehen hat, leider keinen Hinweis darauf erhält, welches Profil aktiv ist. Die zweite Hälfte der F-Tasten bietet eine Reihe von fast schon obligatorischen Multimediafunktionen, wie Play, Pause oder Lautstärke verändern. Zur Aktivierung aller Doppelbelegungen muss zuvor eine speziell dafür vorgesehene Taste neben der ALT-Gr-Taste gehalten werden. Diese Taste ist leider etwas klein geraten, was zumindest anfangs den Blick noch vom Monitor zieht, wenn man denn treffen will. Hier wären dedizierte Multimedia-Schalter sinnvoller gewesen, aber angesichts der umfangreichen Ausstattung ist dies Meckern auf sehr hohem Niveau.
Es soll tatsächlich Leute geben, die mit einer Tastatur auch noch schreiben. Auch für diese Menschen bietet die MK80 anständigen Komfort. Ich als bekennender Rubberdome-Jünger konnte mir bis dato vorstellen, dass der Unterschied zwischen Gumminoppen und Federn so groß sein könnte. Die MK80 hat mich eines Besseren belehrt und meine alte Tastatur darf nun fröhlich vor sich hinstauben. Die erhöhten Abstände zwischen den Tasten reduzieren die Vertipp-Rate und der angenehme Widerstand verbessert das Tippgefühl ungemein. Das satte Klacken der Tasten verstärkt diesen Eindruck noch, jedoch ohne auf die Nerven zu gehen. Für diesen Test lag die SHARKOON MK80 mit braunen Kailh-Schaltern vor, die als guter Kompromiss zwischen Gaming und Schreiben gelten. Dies lässt sich uneingeschränkt bestätigen. Weiterhin gibt es noch die Schaltervarianten rot, eher für Gaming geeignet, sowie blau, welche wiederrum eher Vielschreiber ansprechen sollen.
Abschließend noch die technische Daten:
Allgemein
Tasten-Eigenschaften
Kabel und Anschlüsse
Software-Eigenschaften
Das Fazit von: Beef Supreme
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