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Sniper Elite 4: Italia
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BEWERTUNG |
24.02.2017 von GloansBunnyScharfschützen, Zweiter Weltkrieg und Kill-Cam. Na, klingelt's? Richtig, alle Zeichen stehen auf einen neuen Taktik-Shooter. Redakteurin GloansBunny schleicht sich für Euch an Sniper Elite 4: Italia an- und wird so einiges erleben...
Italien, 1943. Der Zweite Weltkrieg tobt, die Nazis zerstören weiterhin Stadt um Stadt, Leben um Leben. Ich habe bereits in Afrika gegen die Wehrmacht gekämpft, den Staub der Wüste geschmeckt und verharrte unzählige Stunden regungslos hinter trostlosen Steinen. Alles nur für den einen wahren, perfekten Schuss, der Schädel zerschmettert und Monster in ihren ewigen Schlaf schickt. Die Alliierten konnten zwar Siege erringen, doch die Schlacht war noch nicht gewonnen. Heute drangen Gerüchte an meine Ohren, die Nazis seien im Besitz von Plänen einer äußerst mächtigen und tödlichen Rakete, die irgendwo in Italien stationiert sein soll. Unser als Frachter getarnter Spionagestützpunkt diente bereits als Übungsobjekt für den Prototypen und liegt heute zerfetzt auf dem Meeresgrund. Und hier komme ich ins Spiel. Meine Mission lautet, den verantwortlichen Feind-General Karl Böhm samt Bauplänen aufzuspüren, die Boden-Luft-Waffe zu zerstören und die wichtigsten Köpfe hinter den Machenschaften zu eliminieren. Ich bin kein Admiral, kein Taktiker und zudem fernab meiner Kompanie, aber wenn ich eines kann, dann besagte Köpfe rollen zu lassen. Mein Gewehr und ich bilden eine Einheit, die Umgebung ist mein Verbündeter und das Zielfernrohr sind meine Ohren und Augen. Ich bin bereit und der Tod ist es auch...
Karl Fairburne OSS Agent
Steuerung und Sound
Dass das Controllerlayout einem waschechten Third-Person-Shooter entspricht, dürfte vom ersten Moment mit Sniper Elite 4: Italia an klar sein. Zoomen, feuern, Haltung wechseln, klettern, interagieren- jeder einzelne Knopf des Gamepad ist mit einer Funktion belegt, die Euch das Spiel zu Beginn in einem kleinen Tutorial näher bringt. Die Steuerung ist intuitiv und gut strukturiert, reagiert aber stellenweise sehr träge auf die eingegebenen Befehle, was vor allem in hektischen Situationen für Stress sorgen kann. So realistisch die Steuerung bei der Feinjustierung des Gewehres auch ist, so unrealistisch ist sie, wenn das Alter Ego von Feinden entdeckt und gejagt wird. Immer wieder schleicht der leicht uniformierte Fairburne davon, als wäre er ein tonnenschwerer Panzer mit Motorschaden. Gut für den Adrenalinspiegel, schlecht für den Spielfluss, auch wenn Ihr Euch schnell an das gemächliche Tempo gewöhnt.
Akustisch schöpfen die Entwickler von Rebellion einmal mehr aus den Vollen und machen ihrem Namen alle Ehre. Patriotisch anmutende Orchester-Stücke wechseln sich gekonnt mit treibenden Rock-Tracks ab und werden nur von den Umgebungsgeräuschen in den Schatten gestellt. Die verschiedenen Gewehre, Pistolen und Granatentypen unterscheiden sich akustisch deutlich voneinander, was die Individualität der einzelnen Waffen zusätzlich hervorhebt. Vom leisen Schalldämpfer-Schuss über ratternde Maschinengewehre bis hin zu brachialen Explosionen von Sprengstoff und Granaten deckt Sniper Elite 4: Italia die komplette Palette an gelungenen Geräuschen ab. Auch die authentischen Tonspuren der zugegeben flachen Dialoge können sich hören lassen, obwohl die optionalen Untertitel nicht immer exakt dem entsprechen, was Fairburne verbal äußert. Doch das ist lediglich Jammern auf hohem Niveau, da das akustische Gesamtpaket eine für die Serie typische sehr hohe Qualität bietet.
Grafik, Gameplay und Umfang
Optisch hat sich seit Sniper Elite 3: Afrika einiges getan. Die riesigen Areale strotzen nur so vor Details, auch wenn die Texturen sich eher im oberen grafischen Mittelfeld bewegen. Beobachtet Ihr beispielsweise von einer höheren Position aus Eure Umgebung, könnt Ihr dank atemberaubender Weitsicht selbst entfernteste Gebäude, Fahrzeuge und Feindbasen inspizieren. Ohne jegliche technische Mängel wie etwa Framerateeinbrüchen oder nachladenden Texturen könnt Ihr das abwechslungsreiche Italien in aller Pracht bestaunen. Vom kolossalen Gebirgsplateau über malerische Dörfer bis hin zur wellengepeitschten Hafenstadt- die mediterrane, vom Krieg gebeutelte Atmosphäre krallt sich in jeder einzelnen Kulisse nahezu fest. Fein aufeinander abgestimmte Animationen, eine lebendige Umwelt und kurze, aber prägnante Zwischensequenzen runden das optische Gesamtpaket gekonnt ab. Die bei Kennern der Serie so beliebte Kill-Cam, die in expliziten Bildern besonders gelungene Treffer im Detail zeigt, hat es natürlich auch wieder ins fertige Spiel geschafft und kann auf Wunsch deaktiviert werden.
Sniper Elite 4: Italia dreht sich wie der Name schon verrät um die Vorgehensweise als Scharfschütze. In der Haut von Alter Ego Karl Fairburne gilt es, militärische Führungskräfte auszuschalten, Versorgungsgüter zu sabotieren oder andere Missionen zu erfüllen. Die acht weitläufigen Karten der Kampagne sind prall gefüllt mit diversen Haupt- und Nebenaufgaben, die Ihr ohne feste Reihenfolge angehen dürft und Euch somit viel Abwechslung bescheren. Die hohe taktische Komponente der Scharfschützen-Simulation erfordert viel Gespür, auch wenn der Einstieg in die einzelnen Levels meist ähnlich ist. Einen Blick auf die Karte werfen, Aussichtspunkt ansteuern, Umgebung mit Fernglas oder Zielfernrohr abchecken und wichtige Punkte wie etwa Gegner, Fahrzeuge und explosive Benzinfässer markieren. So weit, so gut. Ist der investigative Grundstein gelegt, geht es an die Feinarbeit. Fairburnes Stärke ist der Umgang mit seinem Scharfschützengewehr, das es ihm ermöglicht, Gegner auf große Distanzen zu töten. Je weiter entfernt er ist, umso mehr müsst Ihr Umgebungsfaktoren wie Schwerkraft und Windrichtung berücksichtigen. Die realistische Ballistik der aufwertbaren Waffen variiert je nach Schwierigkeitsgrad und sorgt gerade im Veteranen-Grad für lange Planungszeiten, bis der perfekte Schussmoment erreicht ist. Zielen, Luft anhalten, Puls herunterfahren, abdrücken- zack, da waren es nur noch etwa 23 weitere Gegner, die auf eine Kugel aus Eurem Lauf warten. Einfach kann jeder, aber nicht Sniper Elite 4: Italia.
Rebellion hat wunschgemäß ordentlich an der KI-Schraube gedreht und den feindlichen Truppen endlich virtuelle Hirnmasse verpasst (die dank Kill-Cam übrigens hübsch inszeniert in diverse Richtungen verteilt werden kann). So reagieren die Gegner nun aktiv und recht zackig auf jegliche
Auch Mehrspieler-Fans kommen auf ihre Kosten. Neben typischen PvP-Kämpfen für bis zu 12 Spieler samt diversen Modi darf auch die komplette Kampagne kooperativ mit einem Online-Kumpel bewältigt werden, alternativ bietet sich ein Survival-Modus mit Horde-Wellen an. Weitere DLCs für Single- und Multiplayer mit neuen Karten, Mods und Missionen sollen in Kürze folgen und sind im Seasonpass inklusive. Das Fazit von: GloansBunny
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