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The Outer Worlds

Publisher: Private Division
Entwicklerstudio: Obsidian Entertainment
Genre: Action
Sub-Genre: Rollenspiel
Art: Midprice
Erscheinungsdatum: 25.10.2019
USK 16

The Outer Worlds   15.11.2019 von GloansBunny

Wenn jemand eine Reise macht, dann verschlägt es denjenigen auch gerne mal an den Rand der Galaxie. Was The Outer Worlds im Angebot hat, erfahrt Ihr hier bei uns...

 

Der Weltraum, unendliche Weiten. Wir schreiben eine dystopische Parallelwelt, in der der amerikanische Präsident Theodore Roosevelt nie an der Spitze der amerikanischen Regierung stand und somit auch niemals eine sozial verträgliche Regierungsform zustande kam. Industriegiganten und Megacorporations geben stattdessen den Takt des Lebens an und treiben die Besiedlung fremder Planeten voran. Was zunächst nach einem gewaltigen Schritt für die Menschheit klingt, mündet allerdings in Sklaverei, Ausbeutung und Resignation - sehr zum Missfallen des verrückten Wissenschaftlers Phineas Wells.

 

Dieser erweckt Euchin der Haut Eures Alter Egos an Bord des verschollenen Kolonieschiffes "Hope" aus dem Kälteschlaf mitten im Halycon-System und schickt Euch sogleich auf Eure bescheidene Mission, den machthungrigen Konzernen den Gar auszumachen. Als Ihr nahe der Siedlung Emerald Vale die Augen öffnet, beginnt ein umfangreiches Abenteuer voller Rollenspiel-Elementen, Action und spielerischen Handlungsfreiheiten, von dem sich so manch Genre-Konkurrent durchaus eine gewaltige Scheibe abschneiden dürfte...

 

Wie es in den Wald hinein schreit...

 

The Outer Worlds überrascht bereits in den ersten Spielminuten mit einem umfangreichen Charakter-Editor, in dem Ihr neben allerlei kosmetischen Vorlieben vor allem auch die inneren Werte Eures wahlweise männlichen oder weiblichen Charakters bearbeiten dürft. Neben den üblichen Punkten wie Stärke, Ausdauer und Intelligenz finden sich auch Charisma und Co im Talentbaum wieder - die Verteilung der Punkte hat unmittelbaren Einfluss auf den kompletten Spielverlauf, sodass die Wahl sorgfältig getroffen werden sollte. Waffennarren können hier beispielsweise auf eine solide, intuitive Shooter-Mechanik zurückgreifen und sich mit viel Blei und Gewalt Gehör verschaffen, müssen aber mit Ablehnung bei mindestens einer der vielen Fraktionen rechnen. Intelligente Charaktere hingegen setzen auf Manipulation und spielen die Konzerne Monarch Stellar Industries, Auntie Cleo und Sublight Salvage & Shipping gegeneinander aus. Je nach bevorzugtem Spielstil ist so von der soliden Ballerei inklusive Taktischer Zeitdilatation (dem Pendant zum VATS-System der Fallout-Reihe) bis hin zu heimlicher Sabotage-Schleicherei alles möglich - mit entsprechenden Folgen.

 

Richtet Ihr etwa ein Blutbad in einer bestimmten Fabrik an, so habt Ihr zwar vielleicht den verhassten Chef getötet, gleichzeitig aber auch für Unsicherheit in der Produktionshalle gesorgt. Ehe man es regulieren kann, fällt Euer zuvor mühsam gepushtes Ansehen bei den Angestellten und die Händler ziehen die Preisschraube gehörig an. Blöd gelaufen, macht aber dank der eingängigen Steuerung durchaus Spass. Wer lieber taktisch agiert, der darf sich als Mitarbeiter getarnt in die Hallen schleichen, die Produktion sabotieren oder auch ziemlich charmante Geschütze wie etwa manipulierte Zahlen mit darauffolgender Finanzamt-Razzia auffahren. Kreativität und Kurzweil sind bei den großen Quests garantiert, was man von den zahllosen Nebenmissionen leider nicht immer behaupten kann.

 

Zuckerbrot und Peitsche in gewaltigen Mengen

 

Auch wenn Ihr die Nebenaufgaben mit ähnlich kreativen Lösungswegen angehen könnt, so bleibt doch der fahle Beigeschmack von repetitiven Abläufen und monotonen Wegen. Viele Eurer Erfahrungspunkte, die Ihr in den übersichtlichen und nützlichen Fertigkeitenbaum stecken dürft, sammelt Ihr per Sammelquest Marke "spreche mit Person A, bringe den Gegenstand zu Ort B und infiltriere Gebäude C, um dann wieder zurück zu A zu laufen". Die Schnellreisefunktion schafft hier zwar Abhilfe, so richtig befriedigt werden Hardcore-Action-RPG-Fans aber nicht. Da The Outer Worlds keine richtige offene, sondern eine aus acht Gebieten mit jeweils nochmals diversen Unterbereichen bestehende Welt ist, fallen hier zudem auch das sich ähnelnde Design sowie die fehlende Lebendigkeit mehr auf, als es die hübsche Technik-Fassade mit ihren vielen Umgebungsdetails vermuten lässt. Auch das durchwachsene Balancing (Loot und Geld in Massen, verfügbare Ausrüstung in Maßen) fällt unschön auf. Doch wo The Outer Worlds seine Schwächen hat, da hat das reine Singleplayer-Abenteuer auch seine Stärken: in den 20 bis 30 Spielstunden sammelt Ihr sechs Crew-Mitglieder auf, die sowohl am Bord Eures Schiffes "Unreliable", als auch auf Eurer Reise eine große Hilfe sind. Mit ihren individuellen Fertigkeiten ergänzen beispielsweise Medizinerin, Techniker und Mechanikerin nicht nur Euren Spielstil, sondern liefern zudem gleich noch eine Schippe Humor mit. Wie das gesamte Spiel auch sind die hervorragenden englischsprachigen Dialoge gespickt mit Sarkasmus, Schimpfworten und intelligen Inhalten, die zugleich die Hintergründe der einzelnen Figuren beleuchten. Ihr werdet sie garantiert ebenso in Euer Spielerherz schließen wie das in Punkto Schwierigkeitsgrad etwas zu einfach geratene, aber trotzdem liebenswürdige Gesamtpaket von The Outer Worlds, welches bereits auch für eine Umsetzung auf der Nintendo Switch geplant ist.

 

Bildergalerie von The Outer Worlds (20 Bilder)




Cover & Bilder © 2019 Obsidian Entertainment, Inc. Obsidian Entertainment and the Obsidian Entertainment logo are trademarks or registered trademarks of Obsidian Entertainment, Inc. The Outer Worlds and The Outer Worlds logos are trademarks or registered trademarks of Obsidian Entertainment, Inc. © 2019 Take-Two Interactive Software, Inc. Trademarks belong to their respective owners. All rights reserved.


Das Fazit von: GloansBunny

GloansBunny

Ich hatte wirklich meinen Spaß mit The Outer Worlds, auch wenn es technisch wie inhaltlich nicht an meine persönliche Genre-Favoriten heranreichen kann. Trotz immenser Anzahl an humorvollen Dialogen, sympathischen Charakteren und einer gewaltigen Menge an verfügbaren Spielstilen schwächelt The Outer Worlds in den Bereichen "Story" und "Missionsdesign". Wo die Haupt- und Begleiterquests für zahllose lustige und kurzweilige Momente sorgen, da schrecken die repetitiven Nebenmissionen eher ab. Diese Kritik solltet Ihr aber dennoch nicht falsch verstehen, denn bei diesem Spiel stimmt einfach das Gesamtpaket - die rund 30 Stunden Gesamtspielzeit pro Durchgang lohnen sich nicht zuletzt wegen den unterschiedlichen Vorgehensweisen enorm. Gefällt mir!


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positiv negativ
  • Vielschichtige Spielstile möglich
  • Sarkasmus, Herz und viel Humor in einem
  • Kompakter Umfang mit hohem Wiederspielwert
  • Grandioser Sound, gelungene Synchronisation
  • Viele Haupt- und Nebenmissionen verfügbar
  • Verschiedene Lösungsmöglichkeiten für alle Quests
  • Teils repetitive Nebenaufgaben
  • Wenig fordernder Schwierigkeitsgrad





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