Tracey Fragments
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BEWERTUNG |
02.07.2009 von derstefanDas ist DER Film für Multitasker: In meist mehreren Bildsegmenten dargestellt, wird die Geschichte eines 15-jährigen „Urban White Trash“-Mädchens erzählt. Nicht nur die Story, sondern auch die Optik des Films wird in verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet und zieht den Zuseher in einen faszinierenden Sog.
Tracey Berkowitz (Ellen Page) ist 15 Jahre alt und lebt in einem etwas heruntergekommenen Elternhaus, das man mal hochgestochen als dysfunktional bezeichnen kann. Ihr von Depressionen geplagter Vater (Ari Cohen) nennt die Kinder „Unfälle“ und die Kraft der Mutter (Jackie Brown) reicht meistens nur noch dafür, sich eine Zigarette vor dem TV anzuzünden. Tracey´s Bruder Sonny (Zie Souwand) glaubt dank ihren Hypnotisierungsversuchen, dass er ein Hund sei. Als die Eltern dahinterkommen, schicken sie die schwer pubertierende, von den anderen Schülern gequälte Frau zu einem Psychiater. Auch ihr Traumtyp, der neue Mitschüler Billy Zero, ist nicht wirklich an ihr interessiert. Das Ganze lässt sich für Tracey nur noch ertragen, indem sie sich in Tagträume flüchtet, in denen sie ein Rockstar ist.
Wer den Film gerne in eine Schublade stecken möchte, der sollte ihn irgendwo zwischen „Lola rennt“ und „Donnie Darko“ einordnen. Er ist rasant, fordert den Zuschauer wirklich zum Mitdenken und ist auch ein mehrfaches Ansehen wert. Der Film “The Tracey Fragments” basiert auf dem gleichnamigen Roman der kanadischen Schriftstellerin Maureen Medved und macht seinem Namen wirklich alle Ehre. Da die Geschichte nur in Fragmenten erzählt wird, fügt sich das Puzzle beim Zusehen erst langsam zusammen. Was ist Wahrheit - was ist Traceys Einbildung? Das darf jeder für sich selbst entscheiden.
Viele werden sich denken: Die Hauptdarstellerin kenne ich doch irgendwoher... Wer „Juno“ gesehen hat, eine wundervolle Komödie über eine zu früh passierte Schwangerschaft oder „Hard Candy“, ein verstörendes Drama über Selbstjustiz, der erinnert sich bestimmt an die erstaunlich erwachsen wirkende Ellen Page. Sie ist ganz klar DER Hauptgrund, dass diese beiden Filme recht erfolgreich waren und einige Preise abgeräumt haben. Das Fazit von: derstefan
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