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Unser Leben

Originaltitel: Life
Genre: Dokumentation
Regie: Martha Holmes • Michael Gunton
Hauptdarsteller: Sprecher: Daniel Craig
Laufzeit: Ca. 85 Minuten
Label: Paramount Home Entertainment
FSK 0

Unser Leben   06.08.2012 von Panikmike

Dokumentationen gibt es viele, doch nicht alle haben einen guten Unterhaltungswert. BBC ist bekannt für unglaubliche Bilder, atemberaubende Schauplätze und gestochen scharfe HD-Bilder. Bei der neuen Kreation von den Machern von Unsere Erde dreht es sich um den Kampf ums Überleben zahlreicher Tiere und Pflanzen auf unserem Planeten …

Meine letzte Tier-Dokumentation war Mythos Amazonas von Polyband, welche wirklich sehr gut gelungen ist. Ich dachte zu diesem Zeitpunkt nicht, dass mich eine andere Doku mehr faszinieren würde, als die 145 Minuten rund um die Grüne Hölle. Als ich auf der heimischen Couch dann aber Unser Leben angesehen hatte, war ich wirklich baff. Die erste Viertelstunde war ein wenig zäh, doch dann wurden mir Bilder präsentiert, welche mich staunen ließen.

In Unser Leben geht es primär darum, dass alle Menschen, Pflanzen und auch Tiere auf unserem Planeten eigentlich das gleiche Ziel haben: den Überlebensdrang. Wir Menschen haben es in der Beziehung relativ einfach, doch besonders im Tierreich ist viel Mut, Geschicklichkeit und Scharfsinn erforderlich, um nicht Futter für die nächsthöhere Gattung auf der Evolutionsleiter zu werden. Zum Beispiel werden manche Robbenbabys bei minus 30 Grad geboren und müssen erst einmal mit der Kälte klarkommen, um sich dann zusammen mit ihrer Mutter zur nächsten Futterquelle begeben zu können. Manche Tiere haben aber kein starkes Fell oder eine harte Haut, um der Natur zu trotzen. Schneeaffen in Japan nutzen daher heiße Thermalquellen von über 38 Grad, um ihren Körper von den Schneemassen und Eiszapfen zu befreien.

Geht man in Richtung Süden und somit in wärmere Gebiete, sieht man Silbergorillas, die männliche Babysitter abgeben. Sie müssen parallel dazu aber ihr Revier verteidigen, sonst würde bald der Familiensegen schief hängen. Ein paar Kilometer weiter sieht man eine kleine Gruppe von Elefanten, die ein Neugeborenes acht Kilometer weit zu einer Wasserstelle bringen müssen. Der Weg geht direkt durch einen Sumpf, was für das Elefantenbaby sehr gefährlich werden kann.

Im Tierreich muss man aber nicht groß und kräftig sein, um überleben zu können. Die Erdbeerfrösche in Costa Rica sind nur fingernagelgroß, aber auch sie haben eine Technik entwickelt, um ihre Babys (in dem Fall die Kaulquappen) zu schützen. Die Froschmutter nimmt eine Kaulquappe auf ihren Rücken und transportiert sie auf eine ca. 10 Meter hohe Pflanze. Im Blütenkelch der Blume sammelt sich viel Wasser, ein idealer Lebensraum für die werdenden Frösche. Noch kleiner sind Grasschneiderameisen, die den ganzen Tag nichts anderes tun, als Blätter und Stängel abzuschneiden. Diese werden dann in ihren großen Bau getragen, weil dort ein Pilz das Grün in Essbares für die Ameisen verwandelt. Um das dabei produzierte, giftige Gas loszuwerden, haben die kleinen Konstrukteure Lüftungsauslässe in ihre Wohnungen gebaut.

Doch nicht nur zu Wasser und am Land geht es heiß her, auch die Bewohner der Lüfte kämpfen ums Überleben. Der Lämmergeier zum Beispiel frisst kein Fleisch, sondern nur das Knochenmark der Opfer. Um daran zu kommen, fliegen sie mit den Knochen über Felsgruppen und lassen diese wie eine Bombe im Krieg auf den Boden krachen. Mit viel Glück splittern sie und die Vögel können dann die herumliegenden Teile fressen. Ihr Magensaft zersetzt dann alles, weil diese so stark wie Batteriesäure ist.

Im Laufe der Dokumentation erfährt der wissensdurstige Zuschauer noch mehr über Komodowarane, braune Kapuzineräffchen, Gottesanbeterinnen und Delphine, die ihr eigenes Schlammnetz erzeugen, um so Fische zu fangen. Ebenso gibt es spektakuläre Slow-Motion-Bilder von einem Rüsselhörnchen, welches vor einer Echse davon läuft. Wusstet Ihr eigentlich, woher die Jesus-Christus-Echse ihren Namen hat? Warum der Mensch heutzutage weiß, dass Tiere sehr intelligent sind? Und dass es auf unserem Planeten über 5 Millionen Spezies gibt?

Bildergalerie von Unser Leben (11 Bilder)

Qualitativ ist Paramount mit Unser Leben eine Granate gelungen. Die Bilder sind scharf, detailreich, farbenfroh und einfach unglaublich. Wer Nahaufnahmen von Tieren sehen möchte, der ist hier genau richtig. Das Filmteam hat eine super Arbeit abgeliefert, besser geht es kaum! Die gesamte Laufzeit von knapp 1 ½ Stunden werden von einer angenehmen Stimme (Synchronsprecher von Daniel Craig) begleitet, nebenbei gibt es passende Musikstücke. Wer eine Dolby Digital Anlage zu Hause hat, wird sich freuen, denn manche Effekte und besonders die Musik schallen aus allen Boxen. 


Das Fazit von: Panikmike

Panikmike

Ich liebe Naturdokumentationen, doch was ich hier gesehen habe, versetzte mich teilweise in eine begeisterte Starre. Selten habe ich so tolle Bilder gesehen, vor allem aber die Nahaufnahmen und die Slow-Motion-Parts haben es mir angetan. Wer wollte nicht schon immer einen Erdbeerfrosch oder aber den Alltag der Grasschneiderameisen sehen? Ich für meinen Teil bin immer noch begeistert, diese Dokumentation gehört bei jedem Naturliebhaber ins Regal. Wer die Möglichkeit hat, der sollte sich unbedingt die Blu-ray holen, High Definition wird hier ganz großgeschrieben. Alles in allem liefert Unser Leben interessante und auch unterhaltsame 85 Minuten ab!


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