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Unter dem Sand

Originaltitel: Under sandet
Genre: Kriegsfilm • Drama
Regie: Martin Zandvliet
Hauptdarsteller: Roland Møller • Mikkel Boe Følsgaard
Laufzeit: DVD (97 Min) • BD (101 Min)
Label: Koch Media Home Entertainment
FSK 12

Unter dem Sand   28.09.2016 von MarS

Der Zweite Weltkrieg ist neben dem Krieg in Vietnam der wohl am häufigsten in Kriegsfilmen verarbeitete Stoff der Weltgeschichte. Das dänische Kriegsdrama Unter dem Sand - Das Versprechen der Freiheit beschäftigt sich nun jedoch mit einem Kapitel des Zweiten Weltkriegs, welches bisher keinerlei Beachtung fand. Wir haben uns den Film für Euch angeschaut...

 

1945. Der Zweite Weltkrieg ist vorbei, doch noch immer befinden sich tausende deutsche Kriegsgefangene überall in Europa, viele von ihnen fast noch Kinder und erst seit wenigen Tagen in der Armee. In Dänemark haben sie nun den Auftrag, als "Freiwilliges Personal des Feindes" die von den Nazis als sogenannten "Atlantikwall" vergrabenen etwa 2,2 Millionen Landminen entlang der Küste zu finden und zu entschärfen, bevor sie nach Hause gehen dürfen. Ein extrem gefährliches Unterfangen für eine Handvoll unerfahrener Soldaten, die von der dänischen Armee nur als Mittel zum Zweck angesehen werden und auf nichts als Hass und Aggressionen stoßen. Doch mit der Zeit kommen dem zuständigen dänischen Feldwebel Carl Rasmussen die ersten Zweifel an seiner Mission...

 

Das Kriegsdrama Unter dem Sand - Das Versprechen der Freiheit bricht mit einem Tabu und zeigt die jungen deutschen Soldaten des Zweiten Weltkriegs als Opfer von Willkür und Anfeindung, verpackt das Ganze aber so gekonnt, dass der Film letztendlich niemals eine genaue Stellung bezieht. In intensiven, eindringlichen und emotional bewegenden Bildern und unterstützt vom grandios aufspielenden Cast weiß der Film gekonnt zu fesseln und zeigt eine bislang gänzlich unbeachtete Episode zum Ende des Zweiten Weltkriegs, die durch ihren realen Hintergrund umso mehr anrührt und den Zuschauer in ein Gefühlschaos stürzt. Die Tatsache, dass innerhalb weniger Monate von etwa 2.000 meist jugendlichen deutschen Soldaten im Alter zwischen 15 und 18 Jahren über die Hälfte ihr Leben lassen mussten, also mehr als während des Krieges in ganz Dänemark, lässt einen als Zuschauer einfach nicht kalt. Klarer Dreh- und Angelpunkt des Geschehens ist der dänische Feldwebel Carl Rasmussen, dargestellt von Roland Moller, der absolut glaubhaft und packend die Wandlung vom hasserfüllten, eiskalten Sklaventreiber zum letztendlich sympathischen Vorgesetzten mit Freundesbonus vollzieht. Die Inszenierung von Unter dem Sand - Das Versprechen der Freiheit glänzt ihrerseits durch starke Bilder, eine atmosphärisch absolut dichte Darstellung der Ereignisse sowie gekonnt und deshalb umso intensiver wirkende Ausbrüche aus der ruhigen Erzählung, die ein ums andere Mal für Herzrasen sorgen. 

 

Bildergalerie von Unter dem Sand (11 Bilder)

Das Bild der Blu-ray ist sehr scharf und detailreich. Die Farbgebung ist reduziert, was hervorragend zur vorherrschenden Atmosphäre im Film passt. Kontrast und Schwarzwert weisen keinerlei Mängel auf. Der Ton ist dynamisch und bietet neben den klaren Dialogen auch eine tolle Einbindung aller Kanäle und liefert wo benötigt einen Basseinsatz der durch Mark und Bein geht. 


Das Fazit von: MarS

MarS

Unter dem Sand - Das Versprechen der Freiheit ist ein packendes, spannendes und intensives Kriegsdrama, das dank seiner Glaubwürdigkeit und fesselnden Inszenierung den Zuschauer mehr als einmal emotional tief bewegt und auch noch weit über den Film hinaus nachwirkt. Entgegen der üblichen Vorgehensweise in Filmen über den Zweiten Weltkrieg werden hier die jugendlichen deutschen Soldaten als verletztliche und sowohl vom eigenen als auch vom fremden Land verratene Menschen dargestellt, die sofort alle Sympathiepunkte auf ihrer Seite haben und den Zuschauer mitleiden lassen. Unter dem Sand - Das Versprechen der Freiheit bekommt von mir eine mehr als deutliche Empfehlung für alle, die sich gerne einmal ruhige aber intensive Kriegsdramen ansehen oder sich für den Zweiten Weltkrieg interessieren und einmal etwas erfahren möchten, das man bisher so noch nicht kannte. 


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