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Up in the Air

Originaltitel: Up in the Air
Genre: Komödie
Regie: Jason Reitman
Hauptdarsteller: George Clooney • Vera Farmiga
Laufzeit: ca. 106 Minuten
Label: Paramount Home Entertainment
FSK 0

Up in the Air   13.06.2010 von derstefan

Bonusmeilensammler aufgepasst: Hier kommt euer Meister! George Clooney spielt in dieser Komödie von Jason Reitman (Juno, Thank you for Smoking) einen vielbeschäftigten Vielflieger, der zwei Ziele hat: Erstens ein bewährtes Leben mit Erfolg im Beruf und bei den Ladies zu leben und zweitens in den ultimativen Club der Vielflieger aufgenommen zu werden. Dummerweise kommen ihm zwei Frauen in seine bisher heile Männer-Welt, die eine stört beruflich, die andere bringt sein Single-Privatleben durcheinander.

 

Man kann sich nur schwer vorstellen, dass man an einem Job wie diesem Spaß haben kann: George Clooney alias Ryan Bingham wird immer dann angeheuert, wenn in einer Firma umfangreiche Entlassungen bevorstehen und die Firmen nicht den Mut aufbringen, ihre eigenen Leute selbst  zu entlassen. Okay, wir haben alle schon von Wahnsinnigen gehört, die bei sowas komplett durchgedreht sind. Daher versucht Ryan den Leuten so emotionslos und professionell wie möglich ihre Kündigung beizubringen und immer die positiven Seiten hervorzuheben. Eine Kündigung sei ja immer nur der Anfang eines neuen Kapitels im Leben. Blah blah blah…

 

Neben seinem Hauptjob verdient er sich als Motivations-Redner sein Geld damit, seinem Publikum seinen Lifestyle schmackhaft zu machen. Ein Leben sollte immer in einen kleinen Rucksack passen, so schleppt man keinen unnötigen seelischen Ballast mit sich. Sein Leben findet in der Flugzeug-Businessklasse, in Hotels und deren Bars statt. Und genau da findet er auch in Alex (Vera Farmiga) eine Business-Frau, die seinen Way of Life teilt und toll findet. Noch in der Bar werden nach der Masche „Mein Haus, mein Auto, mein Boot“ die exklusiven Kredit- und Kundenkarten verglichen, die beide als Vielflieger und Vielgeldausgeber als Statussymbol, nennen wir es mal erarbeitet, haben.  Nach ein paar Drinks und  Rumgeflirte landen die beiden schließlich im Bett.

 

Hach, das Leben könnte für Ryan eigentlich nicht besser sein. Doch leider treten nun ein paar Regenwolken am bisher so strahlenden Flughimmel auf. Sein Chef eröffnet ihm, dass eine Mitarbeiterin eine Wahnsinnsidee hat: Entlassungen sollen nicht mehr vor Ort vorgenommen werden, sondern per Webcam. Damit könnte sich die Firma unglaublich viel Geld sparen. Das bedeutet zwei Dinge: Ryan erreicht sein Ziel der 10 Millionen Flugmeilen nicht, sondern müsste auch noch primär zu Hause leben. Und das geht natürlich überhaupt nicht! Deshalb bittet Ryan die neue Mitarbeiterin namens Natalie, welche frisch von der Uni kommt,  ihn auf der Reise zu den Entlassungen zu begleiten, um ihr selbst und seinem Chef klarzumachen, dass es sich hier um eine sehr schlechte Idee handelt. Auf dem Roadtrip zeigt sich, dass Ryan einfach rundum ein Flugprofi ist. Zuerst wird der quietschende Reisekoffer von Natalie (Anna Kendrick) gegen einen Handgepäckkoffer ausgetauscht, weil man durch das Aufgeben von Gepäck einen Haufen Zeit verliert. Außerdem stellt man sich immer beim Sicherheitscheck in die Schlange, in der Asiaten stehen, da sie immer nur wenig Gepäck haben, effizient reisen und ein Faible für Slipper haben, die beim Scanner nicht piepsen. Again what learned.

 

Schnell merkt Natalie, dass der Job von Ryan vor Ort nicht so einfach gegen Webcams austauschbar ist, was ihn natürlich sehr freut. Auch mit seiner Bekanntschaft, Alex aus der Hotelbar, feiert Ryan Erfolge. Sie stimmen ihren Reiseplan so ab, dass sie sich immer mal wieder sehen können, um 1-2 Tage genießen zu können, jedoch ohne sich emotional zu binden. Ein Traum aller Männer?!  Doch leider macht Ryan einen Fehler, der sich auf sein ganzes Leben auswirken wird…

 

 

Puuh, es ist schwierig den Film einem Genre zuzuordnen. Es ist zwar hauptsächlich eine Komödie, doch der Film geht tiefer. Man bekommt einen Einblick in die Welt eines, in meinen Augen typischen, Geschäftsmanns, der einfach komplett in seinem Job aufgeht und dabei nicht merkt, dass er dabei emotional eingeht. Regisseur Jason Reitman hat schon in seinen letzten Filmen wie „Juno“ und „Thank you for Smoking“ ein äußerst geschicktes Händchen bei der Auswahl der Rollen bewiesen. Man kann sich einfach keinen anderen Schauspieler als Mr. Good Looking Clooney vorstellen, der Ryan Bingman, den Meilensammler mit smartem Charakter und Erfolg im Job und bei den Frauen verkörpert. Auch Anna Kendrick, bekannt aus Twilight und New Moon, kann eine etwas altkluge Hochschulabsolventin sehr glaubwürdig verkörpern.

 

An Sound und Bild gibt es nix zu meckern, das Niveau ist einer Hollywoodproduktion einfach würdig. Auch die Extras gehen voll und ganz in Ordnung. Wer mag, kann sich den Audiokommentar vom Regisseur anhören, entfallene Szenen und die üblichen Trailer und Teaser zu Gemüte führen.

 


Das Fazit von: derstefan

derstefan

„Up in the Air“ ist ein etwas ruhigerer Film und zunehmend nachdenklicher, als man zuerst annimmt. Was sind die Dinge im Leben, die zählen? Kann man durch einen erfüllten Job allein glücklich werden?  Ist es möglich, ein erfülltes Leben ohne emotionale Bindung zu haben? Diese Fragen werden sehr charmant verpackt angesprochen, beantworten muss sie jeder für sich selbst. Ich frage mich, wann George Clooney mal seinen ersten schlechten Film seit „Batman und Robin“ macht. Hier ist er einfach wieder großartig und spielt eine Paraderolle. Auch wer mit ihm nichts anfangen kann, sieht einen tollen Film, der zwar keine großen Überraschungen bietet, aber zu jeder Zeit gut unterhält. Definitiv sehenswert!


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