Kein Cover vorhanden: upload/articles/cover_7nHcBVhWg7YlDBKMbsMw.JPG

Yomawari: Night Alone

Publisher: NIS America, Inc.
Entwicklerstudio: Nippon Ichi Software, Inc.
Genre: Abenteuer • Strategie
Sub-Genre: Anime
Art: Midprice
Erscheinungsdatum: 25.10.2016

Yomawari: Night Alone   24.10.2016 von VanTom

Im Dunklen soll man bekanntlich nicht unbedingt draußen sein, was besonders auf kleine Mädchen zutrifft. Dummerweise ist die Protagonistin im neuen Anime-Spiel Yomawari: Night Alone ein kleines Mädchen und alleine in der dunklen Stadt unterwegs. Stadtführer VanTom hat sie begleitet und berichtet im Folgenden von den gemeinsamen Erlebnissen...

 

Nach dem Start des Spiels findet der Spieler sich in einem übersichtlichen Menü wieder. Außer den üblichen Optionen (wir können das Spiel auch in japanischer Sprache spielen), finden sich nur der Start des Spiels und ein Exit-Button. Da ich mich nicht lange aufhalten will, starte ich das Spiel und finde ich mich als kleines namenloses Mädchen wieder, welches mit seinem Hund an der Leine unterwegs ist. Bei einem Tunneleingang macht es halt und ich übernehme die Steuerung. Dabei bringt mir das Spiel die ersten Elemente der Steuerung bei. So lerne ich, wie ich die Spielfigur steuern kann, wie ich laufen kann und wie ich schleichen kann. Mein treuer Begleiter Poro bleibt immer an meiner Seite und folgt mir. Dies geht solange gut bis ich einen Stein werfen will. Poro folgt den Stein und... jedenfalls wacht meine Spielfigur kurze Zeit wieder auf und Poro ist verschwunden. Ich halte nur noch die leere Leine in der Hand. Kurzerhand läuft das Mädchen nach Hause, wo unsere große Schwester schon auf uns wartet. Diese erkennt schnell, dass unser treuer Hund Poro nicht mehr da ist und will sich auf die Suche nach ihm machen. Auch meine Versuche, sie davon abzuhalten, fruchten nicht und so bleibe ich alleine zurück.

 

Ich bleibe solange zurück bis es dunkel geworden ist und weder meine Schwester noch Poro zurückgekehrt sind. Ich beschließe, dass ich nun lange genug gewartet habe und sie suchen gehen werde. Ich verlasse den Garten und betrete die dunkele und geheimnisvolle Stadt, welche nachts so anders wirkt bei Tage. Ich merke schnell, dass mich das Spiel in eine Richtung führen will, da manche Bereiche durch Absperrungen gesperrt sind. Ich komme an einem leuchtenden Automaten vorbei und höre entfernt den Verkehrslärm. Um Informationen und Gegenstände zu sammeln, habe ich mein Sammelalbum bei mir. Hier zeichne ich nach und nach eine Karte der besuchten Orte in der Stadt ein. Ich habe ein Inventar für nützliche Gegenstände (Schlüssel, usw.) und für nicht ganz so nützliche Gegenstände (es gibt jede Menge Gegenstände zu finden). Ich bewege mich auf Straße und sehe mich plötzlich einem Geist gegenüber. Instinktiv ahne ich, dass ich diesem Geschöpf nicht zu nahe kommen sollte und laufe weg. Nach einer Odyssee durch die Straßen finde ich meine Schwester, welche aber wieder verschwindet. Zurück bleibt nur die Taschenlampe, welche ich an mich nehme. Damit mache ich mich auf den Weg nachhause. Leider finde ich sie auch hier nicht. So bleibt mir nichts anderes, als meine Suche fortzusetzen.

 

Bei der Suche nach der Schwester baut das Spiel eine ganze eigene Atmosphäre auf. Die Schatten und Spirits könnten tatsächlich Gegner sein, sie können aber auch Produkt der kindlichen Phantasie der Protagonistin sein. Dabei lernt der Spieler schnell, dass es unterschiedliche Arten von Gegnern gibt, welche sich auch unterschiedlichen verhalten. So reagieren manche Gegner auf die Anwesenheit des Mädchens und versuchen es zu verfolgen. Es ist die Aufgabe des Spielers den Gegner zu analysieren und am besten aus dem Weg zu gehen. Das kleine Mädchen verfügt nämlich über keine Waffen, sondern kann nur weglaufen. Beim Laufen wird aber Ausdauer verbraucht. Bleibt das Mädchen stehen, so wird diese Energie wieder aufgeladen. Dummerweise ist die Ausdauer aber geringer, wenn wir in der Nähe von Feinden sind. Dann schlägt unser Herz wie wild und wir können nicht so weit laufen, bevor uns die Puste ausgeht. Zum Glück gibt es aber in der Stadt viele verschiedene Orte in denen wir und vor den Geistern verstecken können. So wird ein Strauch schnell zu einem Versteck bis die Gefahr vorüber ist. Wird das Mädchen trotzdem von einem Gegner erwischt, so beginnt das Spiel an einem Start- oder Checkpoint. Diese sind auf der Karte verteilt und können genutzt werden um einen Quicksave anzulegen, oder auch zwischen diesen Punkten schnell zu reisen. Die Möglichkeit eigene Spielstände anzulegen, gibt es leider nicht. Das eigentliche Vorankommen wird nach dem Beenden eines der Kapitel gespeichert. Nach dem Tod behält der Spieler auch erbeutete Gegenstände, sodass der Tod der Spielfigur zwar ärgerlich sein kann, aber nicht zu einem Wutausbruch führt. Trotzdem gibt es vor allem in den späteren Level so manche unfaire Stelle. Hier kann entscheidend sein, ob man zum Millimeter an der richtigen Stelle steht, um nicht von einem der Monster erwischt zu werden.

 

Die einzelnen Level (bzw. Abschnitte der Nacht) des Spiels sind doch sehr unterschiedlich, da es auch hier kleinere oder größere Änderungen zu entdecken gibt. Zwar ist der Spieler immer in der Stadt unterwegs, muss aber unterschiedliches tun. So kann es sein, dass der Spieler in einem Level nach Schlüsseln sucht, während er in einem anderen Level eingeschlossen ist und mit dem kleinen Mädchen einen Weg aus dieser Situation suchen muss. Gegen Ende eines Levels findet der Spieler einen Endgegner, welcher eine besondere Strategie erfordert. Hier kann es schon mal erforderlich sein, dass ein bestimmter Gegenstand gefunden und benutzt werden muss. Auch diese Gegner sind sehr abwechslungsreich gehalten.

 

Bildergalerie von Yomawari: Night Alone (15 Bilder)

Grafisch und Design-technisch macht das Spiel alles richtig. Die weibliche Protagonistin ist sehr niedlich gehalten und sieht Anime-typisch aus. Von dieser Niedlichkeit sollte sich aber niemand täuschen lassen, da das Grauen schon hinter der nächsten Ecke lauert. Yomawari: Night Alone ist kein Kinderspiel, sondern bietet eher erwachsene Unterhaltung. Wir wandeln durch eine typisch japanische Stadt und versuchen den gruseligen Gegnern so gut es geht auszuweichen. Die Atmosphäre ist sehr gespannt und vermittelt die Bedrohung in der wir schweben doch sehr gut. Einen guten Teil zu dieser Atmosphäre tragen die stimmungsvollen Geräusche und die sparsam eingesetzte Musik bei. Die Geschichte ist nicht unbedingt immer vorhersehbar, aber dreht sich eben darum, dass die geliebte große Schwester gerettet werden muss. Das Spiel setzt voraus, dass der Spieler suchen und erforschen möchte. Oft gibt es keine großen Hilfen, sodass der Spieler erst einmal herausfinden muss, was er nun eigentlich als nächstes machen und auch wo er überhaupt hin muss. So handelt es sich um ein niedliches Gruselspiel, welches auf Erforschung und Beobachtung der Gegner setzt.


Das Fazit von: VanTom

VanTom

Yomawari: Night Alone weiß zu unterhalten. Zunächst denkt der Spieler, dass es ja ein niedliches Spiel sei, bis dieser Eindruck während der Einführung nachhaltig zerstört wird. Der Spieler weiß nicht, was seiner Protagonistin als nächstes passiert und ob sie dies alles überleben kann. Dabei wird auch nie klar, ob es die Monster wirklich gibt, oder nur die Einbildung eines kleinen Mädchens bei Nacht sind. Das Spielprinzip ist recht einfach gehalten und der Spieler kann die Steuerung sehr schnell verinnerlichen. Auch wenn die Geschichte keinen solchen Tiefgang vermittelt, will der Spieler doch wissen, wie es mit dem kleinen Mädchen weitergeht und welche Schrecken noch auf es lauern. Manche wenige unfaire Momente stören den Spielfluss zwar, sind aber sehr befriedigend, wenn sie denn überwunden sind. Mit Hinweisen geizt das Spiel etwas, aber mit ausreichend Forschergeist lässt sich das Spiel gut durchspielen. Für Freunde von Japan-Spielen und Horrortiteln ist das Spiel zu empfehlen. Das Mädchen muss die Nacht bis zum Sonnenaufgang überleben.


Die letzten Artikel des Redakteurs:


positiv negativ
  • Schaurig-süße Anime-Grafik
  • Stimmige und gruselige Atmosphäre
  • Viele Gegner mit unterschiedlichen Verhalten
  • Nur eine Taschenlampe
  • Teilweise unfaire Stellen
  • Wenig Hinweise
  • Trotz Speicher- und Reisepunkten einige Längen im Spiel





Kommentare[X]

[X] schließen