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Zeder – Denn Tote kehren wieder
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BEWERTUNG |
04.05.2012 von TobiDie blutrünstigen Torture-Porn-Fans unter Euch sollten sich heute mal hinsetzen und tief durchatmen. Ja, es gab mal eine Zeit, in der Horror-Filme nicht durch extreme Gewaltdarstellungen unterhalten haben. Die Macher haben sich viel mehr Gedanken über eine interessante Story und eine atmosphärische Inszenierung gemacht. Besonders das Land Italien war seiner Zeit weit voraus und hat viele Perlen hervorgebracht. Zwar gab es auch hier eine „blutrünstigere und sexistischere“ Zeit, doch gerade ein Film wie „Zeder – Denn Tote kehren wieder“ zeigt, wie Spannung aufgebaut und der Zuschauer bei Laune gehalten wird ...
Regisseur Pupi Avati lädt den Zuschauer hier auf eine sehr ruhige Reise ein. Er verzichtet auf jegliche Gewaltdarstellung und erzeugt die nötige Atmosphäre allein durch eine Bedrohlichkeit, die allgegenwärtig ist. Der Zuschauer wird lange im Dunkeln stehen gelassen, denn die Geschichte gibt nur sehr wenig Aufschluss über das, was tatsächlich vor sich geht. Das steigert natürlich die Spannung enorm und man fiebert förmlich mit. Um die perfekt ausgeleuchteten Szenen entsprechend zu untermalen, hat sich Pupi Avati musikalische Unterstützung von Riz Ortolani geholt, der bereits mit seinem Score von „Cannibal Holocaust“ auf sich aufmerksam gemacht hat. Die hier gespielten Stücke brennen sich förmlich auf dem Trommelfell ein und man fühlt sich sofort in die 80er Jahre zurückversetzt. Ich bin hier schier verrückt geworden, so psychedelisch war das Ganze.
Dabei machen die allesamt unbekannten Schauspieler ihre Sache mehr als gut. Man könnte fast meinen, dass sie nie etwas anderes getan hätten. Natürlich ist auch hier nicht alles perfekt. Die Geschichte selbst wirkt stellenweise ein wenig holprig, denn mir war nicht immer klar, wohin die Reise gehen soll. Das ist auf der einen Seite natürlich ein großer Vorteil, doch mir war das stellenweise zu viel des Guten. Ein wenig Auflockerung hätte dem Stoff definitiv gut getan. Da „Zeder“ aber hauptsächlich von seiner Story lebt, fehlt mir ab und an einfach „das Besondere“. Das Ende des Filmes hingegen beinhaltet eine Auflösung, mit der ich nicht gerechnet habe. Ich will hier nicht zu viel verraten, doch der Roman „Friedhof der Kuscheltiere“ schlägt in eine ähnlich Kerbe. Die deutsche DVD von CMV Laservision ist mit seiner Freigabe ab 16 Jahren komplett ungekürzt und überzeugt mit einer sehr guten Bildqualität. Ich war wirklich erstaunt, was man aus dem Material von 1983 herausgeholt hat. Besser konnte man den Film nie bewundern, zumal es bisher auch keine offizielle deutsche digitale Veröffentlichung gibt. Der Ton wirkt leider ein wenig dumpf, was wohl auf die nicht sehr gelungene Synchronisation zurückzuführen ist. Diese nimmt dem Film ein wenig von seiner Atmosphäre. Leider konnte ich in meinem Test aber nicht auf die Original-Tonspur wechseln, welche sicherlich besser gewesen wäre. CMV hat sich dieses Mal nicht lumpen lassen und auch ein wenig mehr Bonusmaterial als üblich auf die Scheibe gepackt. Neben einem Interview-Special, warten hier zudem ein paar Hintergrundinformationen und eine interessante Fotostrecke auf den Käufer. Dieser hat beim Kauf die Wahl zwischen drei verschiedenen Covermotiven, welche allesamt als gelungen bezeichnet werden können. Die DVD selbst erscheint im typischen ultra-geilen Hardcover. Für mich ist diese Veröffentlichung mehr als gelungen. Das Fazit von: Tobi
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