3 Uhr nachts: Paranormale Alpträume
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BEWERTUNG |
17.01.2021 von MarSBollywood ist nicht gerade bekannt für hochwertige Blockbusterproduktionen, sondern befriedigt entweder durch Romantik, Tanz und Gesang die Bedürfnisse einer ganz bestimmten Zielgruppe, oder versorgt die Freunde trashiger, völlig überzogener Actionkost mit einer wahren Flut von zweifelhaften Genrekrachern. Mit 3 Uhr nachts: Paranormale Alpträume haben wir nun allerdings einen indischen Horrorfilm in die Finger bekommen...
Inhalt
Als sich vier Jugendliche auf das Gelände der "Rudra Mills" mitten in Mumbai begeben, stoßen sie dort auf den Regisseur Sunny. Dieser ist gerade dabei, nach Zeichen von Geistern zu suchen, denn in den verlassenen Ruinen der "Rudra Mills" soll es seit vielen Jahren spuken. Zunächst halten ihn die Jugendlichen für verrückt, doch dann erzählt Sunny von seinen Erlebnissen, die er an diesem Ort gemeinsam mit seinem Team bei der Aufzeichnung einer Fernsehsendung durchlebt hat...
Entgegen erster Befürchtungen ist 3 Uhr nachts: Paranormale Alpträume kein billiges Wackelkamera-Filmchen, sondern eine durchaus hochwertige Produktion, die versucht, das Beste aus den gegebenen Möglichkeiten herauszuholen. Optisch braucht sich der Film damit schon einmal nicht hinter weitaus größeren Produktionen verstecken, und auch atmosphärisch weiß die Inszenierung die heruntergekommenen Ruinen der Location gewinnbringend zu nutzen. Schauspielerisch bewegt sich das Ganze hier ebenfalls zwar nicht auf allzu hohem, dafür aber solidem Niveau, so dass kaum eine Rolle einen negativen Eindruck hinterlässt. Selbst das Drehbuch ist hinsichtlich der Erzählung recht brauchbar, und erzählt eine durchaus ansprechende Geschichte mit einem zwar nicht unbedingt unerwarteten, aber immerhin gelungen eingebauten Schlusstwist. Doch 3 Uhr nachts: Paranormale Alpträume hat bei all diesen positiven Eigenschaften auch über weite Strecken massive Problemzonen. Da wäre beispielsweise der übertrieben lange Einstieg zu erwähnen, der sich - gewohnt indisch - lange Zeit mit der Liebesbeziehung zwischen Hauptfigur Sunny und seiner Liebsten beschäftigt, letztendlich aber der Handlung nur in überschaubarem Rahmen wirklich nützlich ist. Eigentlich wartet man in diesem von viel Leerlauf geprägtem Bereich nur darauf, dass die Figuren auch noch zu Tanzen beginnen. Ein weiteres Problem ergibt sich aus der Erzählung selbst, wenn das Geschehen denn endlich zu dem eigentlichen Horrorpart der Geschichte wechselt. Dann nämlich fehlt es dem Film an echten Gruselszenen, die hauptsächlich durch schlecht gesetzte Jumpscare-Versuche zu punkten versuchen. Dazu kommen recht seltsame Effekte, die wohl dem fehlenden Budget geschuldet sind. Letztendlich entwickelt der eigentliche Höhepunkt des Films damit eine unfreiwillige Komik, die durch die Tatsache noch weiter verstärkt wird, dass bereits eingangs von einem der Charaktere erwähnt wird, Gruselproduktionen im Fernsehen seien ohnehin eher lächerlich als gruselig. Damit macht 3 Uhr nachts: Paranormale Alpträume zwar insgesamt wesentlich mehr richtig, als man zu Beginn noch befürchtet hatte, zu einem wirklich gelungenen Horrorfilm fehlt es aber einfach an einer stimmigen Handlungsführung sowie tatsächlichem Grusel.
Details der DVD
Die DVD liefert eine gute Bildqualität mit ordentlicher Schärfe, die sich vor allem in den hellen Tageslichtszenen zeigt. In der wesentlich dunkleren zweiten Filmhälfte lässt der Schärfewert zwar ein wenig nach und das Bild wird insgesamt etwas unruhiger, dies liegt jedoch größtenteils an den eingestreuten "Wackelkamera"-Aufnahmen und nimmt nie unangenehme Ausmaße an. Die Tonspur ist sauber und gut verständlich abgemischt, bleibt aber auf Grund ihrer lediglich in Dolby Digital 2.0 vorhandenen Abmischung gänzlich im vorderen Boxenbereich. Cover & Bilder © Schröder Media Handels GmbH Das Fazit von: MarS
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