Atelier Resleriana: The Red Alchemist & the White..

Atelier Resleriana: The Red Alchemist & the White..

Publisher: KOEI TECMO EUROPE
Entwicklerstudio: Gust Co. Ltd., Koei Tecmo Games
Genre: Rollenspiel
Art: Fullprice
Erscheinungsdatum: 26.09.2025
USK 12

Atelier Resleriana: The Red Alchemist & the White..   22.10.2025 von Wolf

Mit Atelier Resleriana: The Red Alchemist & the White Guardian veröffentlicht KOEI TECMO EUROPE einen weiteren Titel der Atelier-Serie, die seit 28 Jahren erfolgreich regelmäßig neue Titel hervorbringt. Dieser Teil der Serie soll demnach die klassischen Spielelemente der Serie mit einer neuen Geschichte und aktuellen Kampfmechaniken verbinden. 

 

Der Einstieg

In Atelier Resleriana: The Red Alchemist & the White Guardian schlüpft man in die Rollen der Bald-Alchimistin Rias Eidreise und des Kriegers Slade Clauslyter. Zu Beginn des Spiels werden ein paar Einstellungen zur Barrierefreiheit und zum Kontrast getätigt, bevor der Startcharakter und der Schwierigkeitsgrad ausgewählt werden. Die Wahl des Schwierigkeitsgrads kann danach jederzeit im laufenden Spiel neu getroffen werden. Auch die Wahl des Startcharakters hat keine Bedeutung, da im Spielverlauf jederzeit zwischen beiden Protagonisten gewechselt werden kann. Die Geschichte beginnt im vor zwölf Jahren zerstörten und seitdem nahezu verlassenen Ort Hallfein. Rias Eidreise stammt gebürtig aus dem Ort, kehrt dorthin zurück und überhört zufällig, dass ganz in der Nähe mysteriöse Ruinen entdeckt wurden. 

 

Natürlich macht sich die junge Abenteuerin direkt alleine auf den Weg, in der Hoffnung dort als Erste etwas Spannendes zu entdecken. Es dauert allerdings nicht lange, bis Sie in Gefahr gerät, als sie durch einen riesigen Puni, ein großes rundes blaues Lebewesen, das wie ein Schleimball aussieht, angegriffen und verfolgt wird. Dabei kracht der Puni durch eine Decke und mehrere Wände und macht so den Weg zu einem bislang unerforschten Teil des Höhlensystems frei. Dort beginnt das Tutorial, so dass man in Ruhe alle wesentlichen Spielfunktionen lernen kann. Am Ende des Höhlensystems stößt Rias auf eine verschlossene Tür und ihren Wächter. In die Enge getrieben trifft Slade gerade noch rechtzeitig ein. Gemeinsam schaffen es die beiden, den Wächter zu besiegen. Mittels eines Erbstücks seines Vaters, eines sogenannten Geistkerns, gelingt es Slade, die verschlossene Tür zu öffnen. Dahinter befindet sich ein offenbar seit langem ungenutztes alchemistisches Atelier. Nach Studium der Bücher darin bemerkt Rias, dass sie das Atelier nutzen kann und wird damit zur Alchemistin. 

 

Das Spiel

Rias und Slade möchten ihrer Heimatstadt wieder zu altem Glanz verhelfen und die Ursache für die Zerstörung vor 12 Jahren in Erfahrung bringen. Dazu folgen sie einem Kreislauf bestehend aus Erkundung und Kämpfen, währenddessen sie alchemistische Materialien sammeln, Synthese, also der Herstellung von Materialien, Gegenständen und Ausrüstung, dem Lernen neuer Rezepte, dem Verkauf von gefundenen und hergestellten Materialien und dem durch den Wiederaufbau des Ortes Entdecken weiterer Orte zum Erkunden. Alle entdeckten Orte können über ein Schnellreisesystem besucht werden. An den Orten wimmelt es nur so vor Sammelstellen für diverse Materialien und Gegnern. Diese sind einem Tag- und Nachtwechsel unterworfen, der auch für ein komplettes Wiederauftauchen aller bereits eingesammelten Materialien bzw. besiegter Gegner sorgt. Die Interaktion mit Sammelstellen ist ein Knopfdruck, woraufhin die Materialien auf dem Boden erscheinen. Für die Interaktion mit manchen Sammelstellen sind bestimmte Werkzeuge erforderlich, die erst im späteren Spielverlauf erworben werden können. Berührt man einen Gegner oder schlägt ihn mit der Waffe, beginnt sofort ein Kampf. 

 

Die Kämpfe in Atelier Resleriana: The Red Alchemist & the White Guardian laufen rundenbasiert ab. Auf einem Zeitstrahl ist die Reihenfolge der Handlungen jederzeit ersichtlich. Es besteht die Möglichkeit, mit normalen Angriffen normalen Schaden zu verursachen. Dadurch werden Aktionspunkte generiert, die die Verwendung von Spezialangriffen ermöglichen. Spezialangriffe sind mächtige elementbasierte Angriffe, die erhöhten Schaden verursachen. Außerdem können hergestellte Gegenstände wie Bomben für den Angriff verwendet werden. Eingehende Angriffe können durch das Drücken eines Knopfes abgewehrt werden. Gelingt dies zum richtigen Zeitpunkt, wird der Schaden maximal minimiert und es werden sogenannte Technikpunkte generiert. Bis zu sechs Charaktere können gleichzeitig an einem Kampf teilnehmen, von denen maximal drei an der Front am Kampf teilnehmen und auf der Zeitleiste erscheinen. Maximal weitere drei Charaktere halten sich im Hintergrund und stehen zum Auswechseln oder für Mehrfachaktionen bereit. Durch die Nutzung von TP kann mit bis zu zwei Charakteren aus dem Hintergrund eine mächtige Mehrfachaktion ausgelöst werden. Durch Mehrfachaktionen können Gegner unterbrochen werden. Werden in der Mehrfachaktion mehrere kompatible Gegenstände in Kombination verwendet, lösen diese gegebenenfalls einen Gegenstandsmix aus, der einen zusätzlichen Effekt verursacht. Beispielsweise löst die Nutzung von drei Bomben einen Feuersturm aus. Zuletzt füllen die vorgenannten Aktionen zusätzlich eine Vereinigungsanzeige, die besonders mächtige Vereinigungsangriffe von direkt hintereinander gereihten Charakteren ermöglichen. Ein weiteres taktisches Element ist zudem die Zeitleiste selbst, die an bestimmten Stellen Vor- und Nachteile für die dort gereihten Handelnden vorsieht. Durch die Nutzung von Mehrfachaktionen kann die Position auf der Zeitleiste verändert werden, um so von den Vorteilen zu profitieren und den Gegnern die Nachteile aufzuzwingen. 

 

Bei der Synthese werden gesammelte oder gekaufte Materialien zu neuen Gegenständen verbunden. Dazu wird zunächst der gewünschte Gegenstand ausgewählt. Anschließend müssen die verwendeten Materialien ausgewählt werden. Passen diese farblich zusammen, erhält der synthetisierte Gegenstand das Attribut des zuletzt verwendeten Materials. Anschließend kann der synthetisierte Gegenstand durch das Hinzufügen weiterer Materialien verstärkt und mit weiteren Attributen ausgetattet werden. Da jeder Gegenstand maximal drei zusätzliche Attribute erhalten kann, passiert es regelmäßig, dass das älteste Attribut überschrieben wird, was eine genau Planung erforderlich macht, wie der endgültige Gegenstand auszusehen hat. Sind die erforderlichen Materialien vorhanden, können auch bei der Nutzung von bekannten Rezepten mit einer leichten Abänderung damit verwandte Rezepte erlernt werden. Synthetisierte Gegenstände können gegen Geld außerdem einfach geklont werden, so dass ein Ausrüstungsteil, das besonders gut gelungen ist, gleich für alle Gruppenmitglieder bereitgestellt werden kann. 

 

Durch den Verkauf der Gegenstände kann ein wesentlicher Beitrag zum Wiederaufbau des Ortes geleistet werden. Dieser erfolgt im Laden von Rias. Dort werden die zu verkaufenden Gegenstände auf einem Regal ausgestellt. Auch hier gilt: Farblich zusammenpassende Gegenstände bringen einen höheren Verkaufswert ein. Der Laden selbst kann durch Feen bedient werden, die sich um den Kundenkontakt, das Inventar und die Reinigung kümmern und hierbei auch mit jeder Öffnung das Ladens besser werden. Die Feen können in sogenannten Dimensionspfaden gefunden und mit Geld angeworben werden. Durch erfolgreiche Verkäufe und das Erfüllen bestimmter Bedingungen steigt der Laden selbst in der Stufe auf und kann durch verfügbar werdende Dekorationselemente angepasst werden, die Boni auf bestimmte Verkaufswerte gewähren. Durch den Wiederaufbau des Ortes schließlich werden weitere Orte zum Erkunden freigeschaltet, womit sich der Kreislauf schließt.

Bildergalerie von Atelier Resleriana: The Red Alchemist & the White.. (11 Bilder)

Die Technik

Atelier Resleriana: The Red Alchemist & the White Guardian wartet in der Spielwelt mit einer sehr detailarmen Grafik auf. Zwischensequenzen und insbesondere die Gesichter der Charaktere wirken etwas detaillierter. Die Vertonung ist teilweise recht melancholisch und wirkt an vielen Stellen repetetiv. Die Sprachausgabe ist auf Englisch und Japanisch verfügbar; eine Vollvertonung fehlt. Bildschirmtexte sind ebenfalls auf Japanisch und Englisch verfügbar; deutscher Bildschirmtext fehlt. Die Steuerung ist in der Spielwelt stellenweise unintuitiv: Manchmal trifft man Dinge, manchmal schlägt man daneben. Es gibt vier Schwierigkeitsgrade von sehr leicht bis schwierig, die sich auf den ausgeteilten und erlittenen Schaden auswirken.



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Das Fazit von: Wolf

Wolf

Atelier Resleriana: The Red Alchemist & the White Guardian ist ein solides Rollenspiel mit deutlichen Schwächen in mehreren Bereichen. Die offensichtlichste ist die Grafik: Abgesehen von den Zwischensequenzen und den Nahaufnahmen der - im Falle von Frauen anzüglich leichtbekleideten - Charaktere wirkt das gesammte Spiel aufgrund der detailarmen Texturen matschig. Die Vertonung ist in Ordnung und zweckmäßig, allerdings weit entfernt von herausragend oder mitreißend. Deutsche Bildschirmtexte wären wünschenswert gewesen. Die Geschichte ordnet sich leider dem Sammel-Verkaufs-Zyklus unter. Nichtsdestoweniger ist gerade dieser Zyklus das, was motiviert, den Titel zu spielen. Für Anhänger der Serie ist der Titel insofern sicherlich einen Kauf wert. Aufgrund der vielen Hilfestellungen beim Synthetisieren und des einstellbaren Schwierigkeitsgrades ist der Titel trotz seiner dahingehenden Komplexität auch für Anfänger spielbar. 


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positiv negativ
  • Motivierender Spielzyklus
  • Schöne Charaktermodelle und -gesichter
  • Zweckmäßige Vertonung
  • Komplexes Kampfsystem
  • Matschige Grafik
  • Unmotivierte Geschichte
  • fehlender deutscher Bildschirmtext





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