Beautiful People
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BEWERTUNG |
28.10.2018 von MarSWenn Subgenres im Horrorbereich kaum mehr Abwechslung zulassen und Innovationen längst auf der Strecke bleiben, wieso dann nicht einfach diverse Unterkategorien miteinander vermischen und dadurch etwas Neues erschaffen? Eben diesen Versuch startete im Jahr 2014 der philippinische Horrorfilm Beautiful People, der nun auch bei uns erschienen ist...
Inhalt
Nibbo, sein kleiner Bruder Brett und ihr Komplize Testamento haben ein perverses Hobby. Sie brechen in die Häuser reicher Leute eine, um die Familien brutal zu foltern, zu erniedrigen und anschließend zu töten, während sie das Ganze filmen. In der Familie Pontecorvo haben sie ihre nächsten Opfer gefunden, doch wohin dieser Abend sie führen wird, hätte keiner von ihnen ahnen können. Zunächst läuft alles nach üblichem Muster, bis sich Testamento dazu entschließt, dem Keller der Pontecorvos einen Besuch abzustatten. Denn das Grauen, das dort unten lauert, ist weitaus gefährlicher als Nibbo und seine Gefährten...
Beautiful People beginnt als klassischer Home-Invasion-Thriller, der frei nach den üblichen Genreregeln nicht viel Zeit mit Erklärungen verplempert, sondern direkt zur Sache kommt. Das klingt zunächst nach einem regelrechten Fest für Freunde von Torture-Porn und Gorehounds, und tatsächlich zeigt sich der Film nicht gerade zimperlich, was brutale Szenen angeht. Hier werden Szenen präsentiert, die ebenso unangenehm wie schockierend auf den Zuschauer einwirken und ein wirklich unwohles Gefühl hinterlassen. Allerdings war es das dann auch schon mit den sehenswerten Aspekten von Beautiful People, denn außer perverser Brutalität und im späteren Verlauf eine Anhäufung expliziter Splatter- und Ekelszenen gibt es eigentlich nichts, das dem Film Unterhaltungswerte attestieren würde. Mit Ausnahme von Nibbo, der wahrlich diabolisch erscheint und absolut ekelhaft wirkt, sind alle Figuren absolut austauschbar und belanglos, die Dialoge sind ebenso schwach wie der plumpe visuelle Stil, und der als überraschend angepriesene Storytwist sorgt auch nur dafür, dass der Film endgültig im Schwachsinn verloren geht. Während der Home-Invasion Einstieg von Beautiful People dank seiner realistischen Darstellung nämlich noch für Übelkeit und Unwohlsein sorgt und damit wenigstens Hardcore-Fans abartiger Gewaltorgien zufrieden stellen kann, verstummen eben diese Elemente im Finale beinahe gänzlich. Ab diesem Zeitpunkt verliert sich der Film in seiner absurden Erzählung, die außer gehäuften Gewaltmomenten nur noch wirre, unlogische Handlungen und chaotische Abläufe zu bieten hat. Wenn dann der Film auch noch um beinahe drei Minuten an Gewaltspitzen gekürzt ist und diese Schnitte zu allem Übel auch noch extrem auffällig gesetzt wurden, dann bleibt hier einfach nichts mehr übrig, was auch nur irgendjemandem gefallen könnte.
Details der Blu-ray
Die Bildqualität der Blu-ray zeigt sich von schwankender Qualität. Die überwiegend nachts angesiedelte Handlung hat mit einem teilweise zu starken, übersteuernden Kontrast zu kämpfen, wodurch unter anderem der Schwarzwert stellenweise abfällt und sich dunkle Bildbereiche aus dem homogenen Gesamtbild abheben. Bildrauschen und teilweise stärkeres Filmkorn sind ebenso vorhanden. Wirklich überzeugend ist das Bild eigentlich nur in Nahaufnahmen, denn dort ist das Bild scharf und offenbart sogar einige Details. Ansonsten ist das Ganze immer wieder etwas weicher und weist auch diverse Unschärfen auf. Die Tonspur ist klar und gut verständlich, bietet aber kaum Dynamik und auch eine gezielte Effekteinbindung oder klare Signalortung sucht man vergeblich. Im Gesamtbild entspricht die technische Qualität der Qualität des Inhalts und zeigt sich daher ebenso als günstig produziertes Independent-Filmchen. Cover & Bilder © Studio Hamburg Enterprises GmbH Das Fazit von: MarS
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