Bloody Lizzie
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BEWERTUNG |
02.05.2014 von Beef SupremeDass in Filmen in Ermangelung an eigenen Ideen gerne wahre Begebenheiten verwurstet werden, ist ja nichts Neues. Manchmal kommt sogar etwas Ansehnliches dabei heraus, wie The Conjuring in jüngerer oder Texas Chainsaw Massacre in etwas zurückliegender Vergangenheit beweisen konnten. Aber man sollte es mit den guten Umsetzungen ja nicht übertreiben, das könnte den Zuschauern ja gefallen, dachten sich bestimmt auch die Macher von Bloody Lizzie. Gleich im Intro wird dem Zuschauer mittels abgehackten Bildfetzen und obligatorisch einschläfernder Erzählerstimme die Geschichte um die vermeintliche Mörderin Lizzie Borden mit aller Gewalt um die Ohren gedroschen, nur um dann zu etwas völlig Anderem zu kommen. So wünsche ich mir meinen Einstieg: Öde, zusammenhangslos und unnütz. Kann ja nur besser werden. Hoffte ich…
Doch auch abseits dieser tiefschürfenden Charakterstudie und der illustren Darstellung von Atemluftverschwendung kann Bloody Lizzie mit famosen Kalauern und einer durch Abwesenheit glänzenden Handlung punkten. Zum Beispiel schafft es der Streifen spielend die ersten 83 Minuten totzuschlagen, ohne den Zuschauer mit unnötigen Informationen zu belasten, und füllt stattdessen die wertvolle Zeit lieber damit, einen grandiosen Schweizer Logiklochkäse feilzubieten. Als grandioses Beispiel durchdachter Drehbuchkunst und warum man mehr als 2 Hände braucht, um sie vor dem Gesicht zusammenzuschlagen, soll folgendes nicht unerwähnt bleiben: Nach einem Albtraum hat der Freund Lizzies das dringende Bedürfnis, seine Knarre aus dem Auto panisch neben die Küchenmesser zu stecken. Warum oder in welchem Zusammenhang das geschieht, bleibt wohl auf immer ein Geheimnis, jedoch ist es für die kommenden Morde enorm wichtig, dass sich die Waffe dort befindet. Offensichtlicher lässt sich der Verlauf kaum erzwingen. Ebenso ausgeklügelt ist seine nächste Aktion, denn er findet es wohl sinnvoll, seine von Verfolgungswahn und Halluzinationen geplagte Freundin damit zu erschrecken, indem er mit blutiger Axt und Sturmmaske einfach hinter ihr im Wohnzimmer aufkreuzt. Subtileren Humor kann man wohl nur noch mit Hammer auf Kniescheibe zelebrieren. Daneben besteht der Film aus einer wirren Aneinanderreihung von Szenen, die die gute Frau entweder beim Saufen, Umfallen oder Am-Rad-Drehen zeigen.
Wie sollte es auch anders sein, adelt eine unterirdische deutsche Synchronisation dieses Manifest der Zeitverschwendung und schmiegt sich damit katzengleich an eine Bildqualität an, die durch wenig Schärfe und viel Rauschen die Sinne verrauscht. Hin und wieder wird man noch Zeuge von ein paar Computereffekten und Überblendungen, die erstaunlich durchschnittlich gelungen sind. Cover & Bilder © Schröder Media Handels GmbH Das Fazit von: Beef Supreme
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