Ganze 24 Jahre nach Der Hexenclub präsentiert die Produktionsschmiede Blumhouse ihre ganz eigene Fortsetzung der Geschichte, die ebenso gut als Reboot durchgegangen wäre. Wir haben uns Blumhouse´s Der Hexenclub für Euch angesehen...

Inhalt

Als Lily (Cailee Spaeny) und ihre Mutter Helen (Michelle Monaghan) in eine neue Stadt ziehen, um dort bei Helens neuem Freund Adam (David Duchovny) zu wohnen, hofft die Außenseiterin Lily auf einen Neuanfang. Doch bereits am ersten Tag in ihrer neuen Schule blamiert sie sich vor ihrer gesamten Klasse, und auch ihre drei Stiefbrüder zeigen sich nicht sonderlich interessiert an ihrer neuen Schwester. Als Lily allerdings die Freundinnen Frankie, Tabby und Lourdes kennenlernt, scheint sich ihr Leben wirklich zu ändern, denn die drei entpuppen sich nicht nur als waschechte Hexen, sondern hoffen auch, in Lily ihre lange gesuchte vierte Verbündete gefunden zu haben. Tatsächlich entwickelt der nun endlich vollständige Hexenzirkel plötzlich ungeahnte Kräfte, und die vier werden schon bald zu den besten Freundinnen. Doch jeder Zauber hat auch seine Schattenseiten...

Ist Blumhouse´s Der Hexenclub nun ein Reboot, oder eine Fortsetzung? So genau kann man das eigentlich gar nicht beantworten, denn im Prinzip ist beides richtig. Zwar gibt es ein paar kleinere Parallelen in der Handlung, die für ein Reboot sprechen würden, dafür sorgen ein paar kleine Verbindungen zum Vorgänger wiederum für den Status einer Fortsetzung. Ganz klar ist jedenfalls, dass Blumhouse hier ein sehr ungewöhnliches Werk abgeliefert hat, vor allem in Anbetracht dessen, was die Produktionsschmiede ansonsten präsentiert. Ganz anders als Der Hexenclub aus dem Jahr 1996, der sehr düster inszeniert war und sich am ehesten im Horrorgenre bewegte, ist die moderne Variante des Teenager-Hexenzirkels auf der Basis einer Coming-of-Age Geschichte angesetzt, wodurch sich das Ganze sehr weit von den Erwartungen des Zuschauers entfernt. Erst im Finale entwickelt Blumhouse´s Der Hexenclub eine tatsächlich im fantastischen Bereich angelegte Spannungskurve mit der ein oder anderen Überraschung, bis dahin muss man sich jedoch damit arrangieren, dass es hier wesentlich kindgerechter und deutlich lockerer zugeht, als man es von anderen Blumhouse Produktionen oder auch vom Original gewohnt ist. Statt Horror liefert der Film klassische Alltagsprobleme von Teenagern, wie beispielsweise das Kennenlernen der eigenen Sexualität, ebenso wie auch Mobbing in der Schule und das Dasein als Außenseiter, während die Magie nur als Hilfsmittel eingesetzt wird, um an den gestellten Herausforderungen zu wachsen. Hat man sich aber erst einmal mit der Tatsache abgefunden, dass Blumhouse´s Der Hexenclub völlig andere Wege beschreitet, als der Titel vermuten lässt, dann macht der Film seine Sache durchaus ordentlich und weiß über seine überschaubare Laufzeit von gut 90 Minuten auch prima zu unterhalten. Neben den zeitgenössischen Coming-of-Age Themenkomplexen sowie der hochwertigen Inszenierung ist dies vor allem den Darstellern geschuldet, die allesamt eine wirklich gute, sympathische Figur machen - und das, obwohl mit Ausnahme der Hauptfigur Lily eigentlich niemand eine nennenswerte Ausarbeitung vorweisen kann. Die Harmonie zwischen den Charakteren ist jedenfalls ansprechend und durchaus glaubwürdig, was sich sofort auf den Zuschauer überträgt und das Geschehen damit problemlos am Laufen hält. 

Bildergalerie von Blumhouse's Der Hexenclub (2020) (6 Bilder)

Details der Blu-ray

Grundsätzlich bietet die Blu-ray ein scharfes, detailreiches Bild mit kräftigem Kontrastverhältnis sowie einer natürlichen Farbgestaltung. Eine feine Körnung sorgt für einen schönen filmischen Look, während sich das Bild ansonsten absolut sauber präsentiert. Ein wenig getrübt wird der positive Gesamteindruck von vereinzelt auftretenden, teilweise recht starken Fokussierungsunschärfen, die sich nicht nur auf die Randbereiche beschränken. Akustisch leistet die Tonspur sehr gute Arbeit. Eine gute Dynamik sowie die klare Kanaltrennung sorgen für eine angenehme Verteilung im Raum, wobei sich bei Bedarf auch die Bassbox effektiv mit einschaltet. Dialoge bleiben stets klar und gut verständlich.

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