Boy 7
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BEWERTUNG |
05.03.2016 von MarSLange Zeit habe ich persönlich stets einen Bogen um deutsche Produktionen gemacht und war immer dafür, dass manche deutsche sogenannte Schauspieler lieber ihrem Nachnamen alle Ehre machen sollten. Die jüngste Vergangenheit aber hat gezeigt, dass es auch anders geht und präsentierte dem Publikum diverse großartige Streifen, die sich nicht mehr verstecken zu brauchten sondern durch Innovation und hohen Unterhaltungswert punkten konnten. Auch wenn sich an meiner Meinung über gewisse Darsteller immer noch nichts geändert hat, freute ich mich sehr auf die Sichtung von Boy 7. Hier meine Kritik:
Ein junger Mann erwacht mitten auf den U-Bahnschienen und kann sich an nichts erinnern - nicht einmal an seinen eigenen Namen. Auf dem Weg nach draußen wird er von der Polizei festgehalten, doch er kann entkommen und ist fortan auf der Suche nach der eigenen Vergangenheit. Dank eines zufällig gefundenen Tagebuchs erfährt er, dass sein Name Sam ist, und mit der Hilfe einer ebenfalls an Gedächtnisverlust leidenden jungen Frau fügen sich die gemeinsam entdeckten Puzzleteile langsam zu einem großen Ganzen zusammen. Es steckt viel mehr hinter all dem was geschehen ist, als die Beiden zu diesem Zeitpunkt überhaupt erahnen können, und Stück für Stück kommen sie einer Verschwörung in den höchsten gesellschaftlichen Kreisen auf die Spur...
Filme wie Victoria oder auch Who am I - Kein System ist sicher haben bereits bewiesen, dass das deutsche Kino alles andere als tot ist und sich präsenter und intelligenter zeigt als jemals zuvor. Auch Boy 7 bildet da keine Ausnahme, denn auch hier wird dem Zuschauer hervorragende Unterhaltung geboten, und das inklusive Gesellschaftskritik, einer Prise Humor, rasanter Inszenierung und diversen Hommagen an bekannte Filme. Obwohl die Geschichte selbst vor allem für Genre-Kenner relativ vorhersehbar ist, überzeugt der Film sowohl durch seine interessante und spannende Aufmachung als auch seine visuelle Darstellung sowie die authentisch agierenden Darsteller. Neben den Hauptcharakteren, die den Zuschauer sofort auf ihre Seite ziehen, glänzt vor allem Jens Harzer als hartherziger, kühler Ausbilder Isaak. Der Erzählstil von Boy 7 ist dabei durchwegs sehr rasant und wechselt zwischen der Gegenwart und den durch das gefundene Tagebuch offenbarten Rückblenden, ohne dadurch verwirrend zu werden. Ganz im Gegenteil, denn der Film bezieht durch eben die offenen Fragen, welche erst nach und nach beantwortet werden, seine Spannung sowie seine stimmige und glaubwürdige Atmosphäre - und das obwohl ein Teil der Geschichte eher dem Science-Fiction Genre zuzuordnen ist, wenngleich die Thematik selbst jederzeit auf die heutige Gesellschaft übertragbar bleibt.
Das Bild der Blu-ray präsentiert sich mit toller Schärfe und sehr detailreich. Die Farbgebung ist stets natürlich, in diversen Szenen rücken aus visuellen Gründen ab und an einzelne Farben stärker in den Vordergrund. Kontrast und Schwarzwert hinterlassen keinen Grund zu klagen. Der Ton von Boy 7 ist ebenso wie schon das Bild technisch überzeugend und liefert neben stets verständlichen, klaren Dialogen auch hin und wieder differenzierte Effekte für die hinteren Surround-Boxen. Cover & Bilder © Koch Films GmbH Das Fazit von: MarS
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