Brahms: The Boy II
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BEWERTUNG |
30.06.2020 von MarS
Mit The Boy erschien im Jahr 2016 ein Horrorfilm, der wohl vor allem durch seinen unerwarteten Twist zu überraschen wusste. Die Fans freuten sich auf den recht späten Nachfolger, der nun unter dem Titel Brahms: The Boy II über Koch Films / Capelight Pictures seinen Weg in die Heimkinos gefunden hat...
Inhalt
Nach einem nächtlichen Überfall in den eigenen vier Wänden sind Liza (Katie Holmes) und ihr Sohn Jude (Christopher Convery) völlig traumatisiert. Während Liza von Albträumen und Kopfschmerzen geplagt wird, hat sich Jude zurückgezogen und aufgehört zu sprechen. Um seine Familie wieder auf andere Gedanken zu bringen, entscheidet sich Lizas Mann Sean (Owain Yeoman) dazu, aus der Stadt aufs Land zu ziehen. Beim neuen Heim handelt es sich allerdings um das ehemalige Gästehaus des Heelshire Anwesens, das eine dunkle Vorgeschichte besitzt. Als Jude im Wald eine Puppe findet und sie mit ins Haus bringt, scheint sich diese zunächst positiv auf sein Trauma auszuwirken und der Junge beginnt, sich langsam zu öffnen. Doch dann geschehen seltsame Dinge im Haus, und die Geschichte scheint sich abermals zu wiederholen...
WARNUNG! Die folgende Kritik enthält Informationen zu beiden Teilen des Films. Spoiler können dabei nicht gänzlich vermieden werden. Wer sich überraschen lassen möchte, der sollte an dieser Stelle direkt zum Fazit übergehen.
Nach dem hervorragend erzählten, äußerst überraschenden ersten Teil, war eine Sache ganz klar: Die Macher von Brahms: The Boy II mussten sich auf jeden Fall etwas ganz Neues für die Fortsetzung einfallen lassen, denn der Twist, der den Vorgänger zu etwas ganz Besonderem gemacht hatte, war nun bereits bekannt. Und doch fühlt sich die erste Hälfte von Brahms: The Boy II ganz so an, als würde man die gleiche Geschichte ein zweites Mal verfolgen, wodurch sich weder eine angespannte Atmosphäre, noch echtes Gruselfeeling einstellen will. Hier und da ein kleiner Tribut an den ersten Teil, da und dort ein simpler Jumpscare (von denen nur einer wirklich sein Ziel erreicht), viel mehr als ein ausgiebiges Deja Vu hat der Film bis dahin eigentlich nicht zu bieten. Wirklich schlimm wird es allerdings erst im Anschluss, denn dann wirft Brahms: The Boy II nicht nur jegliche Logik und jeden Sinn über Bord, sondern führt dazu auch noch die Handlung in eine Richtung, die alles zunichtemacht, was The Boy seinerzeit aufgebaut hatte. Aus einem durchdachten Psycho-Grusler mit deftigen Horrorelementen und einer absolut dichten Atmosphäre wird plötzlich ein simpler 08/15-Horrorfilm, der nicht nur komplett auf irgendwelche Erklärungen verzichtet, sondern ebenso auf eine stimmige Ausarbeitung. Selbst die für einen zweiten Teil eigentlich schon obligatorische Steigerung der Ereignisse fällt hier komplett aus, und so ist der Versuch, dem Vorgänger auch nur annähernd das Wasser reichen zu können, im Prinzip von Anfang an zum Scheitern verurteilt.
Details der Blu-ray
Das Bild der Blu-ray ist sehr scharf, gut detailliert und sauber. Die Farbgestaltung ist leicht entsättigt aber natürlich, das Kontrastverhältnis ist ausgewogen eingestellt. Der Schwarzwert ist hervorragend und liefert satte dunkle Bereiche, ohne Details untergehen zu lassen. Feines Filmkorn unterstützt den Look des Films und wirkt nie störend. Die Tonspur erweist sich als dynamisch und sehr räumlich, ist aber insgesamt ein wenig zu leise abgemischt. Dadurch werden vor allem leise Dialogpassagen oftmals überlagert und sind kaum zu verstehen. Dreht man den Regler entsprechend hoch, übersteuern dafür die Effekte. Cover & Bilder © Koch Films GmbH Das Fazit von: MarS
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