The Boy
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BEWERTUNG |
13.06.2016 von MarSPuppen sind gern gesehene Gäste in Horrorfilmen und erfreuen sich dort ebenso großer (Un-)Beliebtheit wie Clowns. Regisseur William Brent Bell, der bereits einige Horrorfilme in seiner Filmografie aufweisen kann, hat sich nun ebenfalls diesem Subgenre angenommen und schickt dabei Lauren Cohan ("Maggie" aus The Walking Dead), die genug Erfahrung mit Untoten hat, in den Kampf gegen eine unheimliche Porzellanfigur. Nach dem wir bereits im Kino begeistert waren durften wir uns nun die 2-Disc Limited Collector´s Edition des Films genauer anschauen...
Die Amerikanerin Greta (Lauren Cohan) wird von einem alten Ehepaar in England als Kindermädchen für ihren Sohn Brahms angestellt. Dieser erweist sich jedoch als Porzellanpuppe, welche dem Ehepaar als Ersatz für ihren verstorbenen Sohn dient. Dennoch nimmt Greta den Job an, weiß aber noch nicht worauf sie sich eingelassen hat. Als sie die ersten Regeln einer strengen Liste für den Umgang mit Brahms außer Acht lässt, geschehen immer mehr seltsame Dinge und in Greta wächst der Verdacht, dass die Puppe ein unheimliches Eigenleben führt. Zusammen mit dem Lebensmittel-Lieferanten Malcolm versucht sie dem Geheimnis um Brahms auf die Spur zu kommen...
Zunächst einmal scheint bei The Boy alles wie bereits aus anderen Filmen bekannt: Ein unheilvolles, riesiges Haus in völliger Abgeschiedenheit, die zwielichtige Familie mit düsterer Vergangenheit und eine von einem unruhigen Geist besessene Puppe, deren Grauen von der Ausdruckslosigkeit im starren Gesicht ausgeht. Doch genau hier macht Regisseur William Brent Bell (Devil Inside, Wer - Das Biest in Dir) alles richtig und spielt zusätzlich zu den üblichen, sounduntermalten Jumpscares und einer hervorragend dargestellten düsteren, bedrückenden Atmosphäre gekonnt mit den Erwartungen des Zuschauers. Denkt man anfangs noch, The Boy sei zwar nett gemacht aber im Endeffekt hätte man alles schon einmal gesehen, bekommt man im Verlauf der Geschichte einen ordentlichen Dämpfer und wird mit offenem Mund und einem Schlag in die Magengrube auf den Boden der Tatsachen zurück geholt. Zuviel möchte ich an dieser Stelle jedoch nicht verraten, denn den Moment der Wahrheit möchte ich Euch nicht nehmen. Lauren "Maggie" Cohan macht im Film eine sehr gute Figur, und das übrigens nicht nur schauspielerisch sondern auch im wahrsten Sinne des Wortes. Aber auch die übrigen Darsteller sind absolut passend und bringen die Stimmung des Films sehr gut zum Ausdruck. Manche Handlungen der Akteure sind zwar nicht unbedingt realistisch oder nachvollziehbar, aber in welchem Horrorfilm ist das schon so?
Auch wenn die meiste Zeit über der Großteil des Schreckens und der Atmosphäre nur in den Köpfen der Zuschauer vonstattengeht und dort ein äußerst mulmiges Gefühl hinterlässt, halte ich übrigens die Freigabe ab 12 Jahren für mehr als fragwürdig. Es gibt zwar nur eine einzige und recht kurze brutale Szene im Film, bedenkt man aber dass ein 6-jähriges Kind zusammen mit den Eltern hier ins Kino gehen dürfte, so wäre dies auf Grund des subtilen Schreckens im Film in meinen Augen völlig unverantwortlich. Ähnlich wie schon bei diversen anderen Filmen, wie z.B. The Others, sollte gerade bei psychologischem Horror hier endlich mal ein Umdenken vonstattengehen.
Das Mediabook ist mit seinen detaillierten schwarzen Zeichnungen auf rotem Hintergrund ein absoluter Eyecatcher und besticht sowohl durch die raue, griffige Oberfläche als auch durch die in feinem Silber gehaltenen Schriftzüge auf Front- und Rückseite. Das Backcover mit Inhaltsbeschreibung und technischen Daten liegt nur lose auf und kann dadurch ohne Probleme entfernt werden. Im Inneren findet man neben dem Film auf DVD und Blu-ray ein Booklet mit ausführlichen Hintergrundinformationen zum Film und dessen Entstehung sowie ein vom Deadline-Magazin durchgeführtes Interview mit Hauptdarstellerin Lauren Cohan und eine Liste mit den Regeln für den Umgang mit The Boy Brahms. Insgesamt ist das Mediabook eine klare Bereicherung für jede Filmsammlung und wertet den ohnehin schon sehr guten Film nochmals deutlich auf.
Auch die technische Seite der Blu-ray kann überzeugen. Das Bild ist sehr scharf und bietet jede Menge Details, der Kontrast ist stimmig und der Schwarzwert liefert in den vielen Nachtszenen und dunklen Bereichen saubere Werte, ohne dabei Feinheiten zu verschlucken. Die Farbgebung ist dabei zu jeder Zeit absolut natürlich. Dem Ton merkt man deutlich die Dolby Atmos Abmischung an, denn dieser punktet durch dauerhafte feine und klar ortbare Einbindung aller Kanäle, tolle Dynamik und kräftigen Basseinsatz wo benötigt. Vor allem bei den Jumpscares sorgt der Bass hier für zusätzliches Feeling. Wie der Name "Atmos" schon verspricht sorgt der Ton für eine hervorragende Unterstützung der Atmosphäre im Film und versorgt die Surroundanlage mit jeder Menge Arbeit. Cover & Bilder © capelight pictures OHG / ©2015 STX Productions, LLC. All rights reserved. Das Fazit von: MarS
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