Catch the Killer
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BEWERTUNG |
18.01.2024 von MarSIn seiner Heimat Argentinien bereits für seine Fernsehserien bekannt, macht sich Regisseur Damián Szifron mit seinem Thriller Catch the Killer nun daran, auch über die Landesgrenzen hinaus auf sich aufmerksam zu machen. Wir sagen Euch, warum Ihr Euch diesen Film auf keinen Fall entgehen lassen solltet...
Inhalt
Als in Baltimore in der Silvesternacht ein Scharfschütze wahllos 29 Menschen mit tödlicher Präzision erschießt, ist die Streifenpolizistin Eleanor Falco (Shailene Woodley) die Einzige, die in ihrer Einheit einen kühlen Kopf bewahrt. Damit weckt sie die Aufmerksamkeit des leitenden FBI-Ermittlers Geoffrey Lammark (Ben Mendelsohn), der Eleanor kurzerhand in sein Team holt. Doch ist das ungleiche Gespann wirklich dazu geeignet, einen Amokläufer aufzuspüren, der bislang scheinbar keinen einzigen Fehler gemacht hat? Obwohl der Täter weitere Male zuschlägt, verlaufen alle Spuren weiterhin im Sand, und während Lammark und Eleanor alles in ihrer Macht Stehende tun, um endlich den erhofften Durchbruch zu erzielen, werden ihnen immer wieder Steine aus den eigenen Reihen in den Weg gelegt...
Was für ein Brett von einem Film! Regisseur Damián Szifron zeigt mit Catch the Killer scheinbar mühelos, wie ein packender Thriller auszusehen hat, und konfrontiert den Zuschauer ganz nebenbei auch noch mit bissiger Kritik, die sich vor allem gegen das amerikanische System richtet - und das sogar äußerst facettenreich und vielschichtig, ohne jedoch damit seine eigentliche Geschichte zu überladen. Ganz im Gegenteil, denn gerade die offen zur Schau getragenen Seitenhiebe und Untertöne sind es, die die Handlung überhaupt erst so intensiv und emotional vorantreiben, und wegen derer man als Zuschauer am Ende sogar Verständnis für den Täter und seine zugrundeliegende Motivation aufbringen kann. Zudem versteht sich Szifron hervorragend darauf, eine Thematik für seinen Thriller zu nutzen, die gerade im amerikanischen Raum sicherlich mit bitterem Beigeschmack den Nerv der Zeit trifft, wenngleich das Ganze dank stetiger Medienflut und wiederkehrender Meldungen über Amokläufe und die Waffengesetze der USA immer wieder auch im Rest der Welt durchaus seine Spuren hinterlässt und für Diskussionsstoff sorgt. Während gesellschaftliche Probleme und die Motivation des Killers jedoch die im Mittelpunkt stehenden Fixpunkte der Geschichte sind, besticht Catch the Killer inszenatorisch vor allem durch seine überwiegend sehr ruhige, geerdete und authentische Erzählweise, die die wenigen Ausbrüche in Form von kleineren Actionszenen, fein dosierten Gewaltspitzen und unangenehmer Momentaufnahmen nur noch brachialer auf den Zuschauer wirken lassen. Unterdessen unterstützt die beeindruckende Kameraarbeit samt zahlreicher einfallsreichen Spielereien einfach perfekt die drückende Atmosphäre des Films, was vom äußerst gelungenen Score nur noch weiter verstärkt wird. Zudem kann sich Szifron im Verlauf ausnahmslos auf seine Darsteller verlassen, von denen vor allem Shailene Woodley und Ben Mendelsohn hervorstechen. Nicht nur, dass die beiden großartig miteinander harmonieren, sondern beiden gelingt es auch bemerkenswert, Identifikationsfiguren zu erschaffen und eine emotionale Bindung aufzubauen, und das, obwohl ihre Figuren zwar interessant charakterisiert wurden, viele Details und Hintergründe aber bewusst im Dunkeln bleiben. Aber genau darauf scheint Catch the Killer großen Wert zu legen: Authentizität, Nachvollziehbarkeit, aber eben auch den Fakt, dass hier Probleme angesprochen werden und Kritik geäußert wird zu Gebieten, die die Allgemeinheit betreffen. Eine heldenhafte oder bis ins kleinste Detail bloßgestellte Einzelfigur wird hier einfach nicht benötigt, um ein unwohles Gefühl zu erzeugen und zum Nachdenken anzuregen, sondern würde vielmehr sogar der Wirkung der Erzählung entgegenstehen...
Details der Blu-ray
Das Bild der Blu-ray überzeugt nicht nur durch eine sehr gute Schärfe sowie den hohen Detailgrad, sondern auch durch einen ansprechenden, atmosphärisch passenden Look, der durch eine fein dosierte Körnung sowie eine leicht entsättigte Farbgebung erzeugt wird. Schwarzwert und Kontrast hingegen bewegen sich auch sehr gutem Niveau und zeigen keine nennenswerten Mängel. Die Tonspur bietet neben einer gut verortbaren und stets klaren Dialogwiedergabe auch immer wieder eine hervorragende Räumlichkeit, bei der Effekte gezielt im gesamten Boxenspektrum verteilt und der Subwoofer druckvoll mit eingesetzt werden. Cover & Bilder © LEONINE Distribution GmbH - Alle Rechte vorbehalten. Das Fazit von: MarS
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