Center Stage

Center Stage

Originaltitel: Center Stage
Genre: Tanzfilm • Drama
Regie: Nicholas Hytner
Hauptdarsteller: Amanda Schull • Zoë Zaldaña
Laufzeit: BD (115 Min)
Label: justbridge entertainment
FSK 0

Center Stage   11.08.2021 von MarS

Noch bevor Filme wie Step Up oder StreetDance eine neue Ära einläuteten und das Genre in die Richtung lenkten, in der sie heute Zuhause ist, entstand mit Center Stage der Vorläufer des modernen Tanzfilms. Justbridge Entertainment veröffentlicht diesen nun erstmals auf Blu-ray in einem limitierten Mediabook...

 

Inhalt

 

Als die junge Tänzerin Jody (Amanda Schull) nach einem Vortanzen an der American Ballett Academy in New York aufgenommen wird, geht für sie ein Herzenswunsch in Erfüllung, denn wie viele andere träumt auch sie davon, eines Tages ein Star auf der großen Bühne zu sein. Doch die Konkurrenz an der Akademie ist riesig, und schon bald muss sich Jody entscheiden, ob eine mögliche Karriere als Balletttänzerin die Strapazen der Ausbildung wirklich wert ist. Während sie von ihrer Mitbewohnerin, der aufständischen Außenseiterin Eva (Zoë Zaldaña), tatkräftig unterstützt wird, stürzt sich Jody schließlich in eine Affäre mit dem berühmten Tänzer Cooper Nielson (Ethan Stiefel), der sie jedoch bereits nach kurzer Zeit fallenlässt. Aber Jody ist fest entschlossen, ihren Traum wahr werden zu lassen, und legt ihre ganze Kraft in den immer näher rückenden Abschluss-Workshop, der über die Zukunft einiger weniger Auserwählter entscheiden wird...

 

Der Begriff "Tanzfilm" steht heutzutage vor allem für knackige Beats und eine Handlung, die sich überwiegend mit schwierigen Liebesbeziehungen innerhalb eines Wettkampf- oder Battle-Settings beschäftigt. Längst vorbei sind damit die Zeiten von Filmen wie Fame (1980), Flashdance (1983) oder Footloose (1984), die weniger den Tanz selbst, sondern vielmehr ihre Geschichte in den Vordergrund stellten, und damit Kultstatus erlangten. Center Stage hingegen bewegt sich irgendwo dazwischen, ist deutlich moderner und jugendlicher als seine Vorgänger, hat jedoch weitaus mehr zu erzählen, als dies seine Nachfolger getan haben. Für seinen Genrebeitrag legte Regisseur Nicholas Hytner nicht nur viel Wert auf einen authentischen Blick hinter die Kulissen einer renommierten (zwar fiktiven, aber dennoch glaubwürdigen) Ballett-Akademie und die Strapazen, die junge Tänzer für eine zweifelhafte Karriere bereit sind, auf sich zu nehmen, sondern liefert dazu auch - gerade im Finale - ausschweifende Tanzeinlagen mit einem für die Ballett-Thematik unerwartet modernen Soundtrack, und verbindet das Ganze schließlich mit einer klassischen Dreiecksbeziehung. Letztere zieht sich nicht nur durch die gesamte Inszenierung, sondern findet ihr Spiegelbild auch in der finalen Tanzaufführung, die wie eine spielerische Zusammenfassung des gesamten Films choreografiert wurde. Das jüngere Publikum, das mit der aktuellen Generation der Tanzfilme aufgewachsen ist, dürfte bei Center Stage so einige Déjà Vu Erlebnisse haben und könnte vielleicht sogar auf Grund des Ballett-Settings abgeschreckt werden. Als Ausgangspunkt für alles, was danach auf die Genre-Bühne getreten ist, kann der Film aber auch heute noch hervorragend unterhalten. Wunderbar ist hier auch ein Treffen mit der noch sehr jungen und inzwischen weltweit bekannten Zoë Zaldaña in ihrer ersten großen Filmrolle, die zweifellos eine der sympathischsten und erinnerungswürdigsten Rollen des Films bekleidet. Zaldaña kann in Center Stage aber nicht nur durch ihre charismatische Ausstrahlung überzeugen, sondern ebenso in tänzerischer und athletischer Form punkten, denn die gebürtige Dominikanerin studierte vor ihrer Schauspielkarriere bereits in jungen Jahren Ballett, Jazz, lateinamerikanische Tänze und Modern Dance.

 

Bildergalerie von Center Stage (9 Bilder)

Details der Blu-ray

 

Qualitativ ist der Einstand auf Blu-ray durchaus gelungen. Nach einem sehr verrauschten, körnigen Einstieg während der einleitenden Einblendungen zeigt sich das Bild von bester Seite und präsentiert sich mit einer sehr guten Schärfe und überwiegend sauberer Darstellung. Der Kontrast ist die meiste Zeit über gut ausbalanciert, die Farbwiedergabe wirkt natürlich. Die Tonspur ist schön ausbalanciert und öffnet sich für den Soundtrack sowie die Tanzsequenzen angenehm räumlich und durchaus kraftvoll auf das gesamte Boxenspektrum. Im Übrigen liegt der Fokus auf einer klaren Ausgabe von Dialogen, die zudem gut ortbar sind. 

 

Details des Mediabooks

 

Das Mediabook zu Center Stage hat ein eher ungewöhnliches Format. Ähnlich wie Capelight Pictures setzt Justbridge Entertainment auf das etwas größere DVD Grundformat, durch das nur mit einer Disc sowie einem 20-seitigen Booklet bestückten Mediabook fällt dieses aber sehr schmal aus. Beim Cover hat man sich für das klassische Motiv entschieden, welches auch auf den bisherigen DVD-Auflagen zu finden war und welches den Hauptcast auf einem schwarz-weiß Bild zeigt. Die Rückseite des Mediabooks liefert ein ebenfalls in schwarz-weiß gehaltenes Szenenbild aus dem Film, über dem sich die mit Klebepunkten fixierte, jedoch leicht ablösbare Card mit den üblichen Inhaltsangaben und Details zur Edition befindet. Sowohl Front- als auch Back-Cover haben ein mattes, griffiges Finish erhalten. Der farbige Innendruck des Mediabooks zeigt in Kombination mit Front und Hintergrund des Trays ein weiteres Szenenbild aus dem großen Finale. Das 20-seitige Booklet, verfasst von Christoph N. Kellerbach, beinhaltet zahlreiche Hintergrundinformationen zu den Darstellern sowie der Entstehung und den Hintergründen des Films. 



Cover & Bilder © justbridge entertainment GmbH


Das Fazit von: MarS

MarS

Mit Center Stage veröffentlicht justbridge entertainment das unterhaltsame Bindeglied zwischen alten und modernen Tanzfilmen in einer schönen, wenngleich auch ein wenig minimalistischen Edition. Tolle Choreografien, ein eingängiger Soundtrack, sowie der authentisch wirkende Einblick in die Strapazen einer professionellen Tanzausbildung, machen den Film sehenswert, während die Figuren sowie die Handlung gerade für Fans des Genres heutzutage nur noch wenig Neues bereithalten. Da Center Stage aber eigentlich den modernen Tanzfilm erst ermöglicht hat, ist dies eher ein weiterer Pluspunkt, denn ein echter Mangel. So oder so, Center Stage bietet knapp zwei Stunden gute Unterhaltung und gehört als richtungsweisendes Bindeglied sowieso in jede gut sortierte Tanzfilm-Sammlung.


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