Come Play

Come Play

Originaltitel: Come Play
Genre: Horror
Regie: Jacob Chase
Hauptdarsteller: Azhy Robertson • Gillian Jacobs
Laufzeit: DVD (93 Min) • BD (97 Min)
Label: Universal Pictures Home Entertainment
FSK 16

Come Play   02.08.2021 von MarS

Nach dem überraschenden Erfolg seines Kurzfilms Larry auf Youtube durfte sich Filmemacher Jacob Chase im Auftrag von Spielbergs Amblin Entertainment darum kümmern, seinem Monster einen Auftritt in einem Langfilm zu ermöglichen. Universal veröffentlicht das Ergebnis nun unter dem Titel Come Play auf DVD und Blu-ray...

 

Inhalt

 

Der kleine Oliver (Azhy Robertson) ist Autist, der auf Grund seiner mangelhaften Sprachentwicklung nur mit seinem Handy mit seinem Umfeld kommunizieren kann. In der Schule ist er deshalb ein einsamer Außenseiter, während seine Eltern mit der schwierigen Situation oftmals überfordert sind und sich deshalb immer wieder streiten. Eines Tages entdeckt Oliver auf seinem Handy, das er auch zur Flucht aus seinem Alltag nutzt, die Geschichte des missverstandenen Monsters Larry, das sich - ganz wie er selbst - sehr einsam fühlt und auf der Suche nach einem Freund ist. Doch je weiter Oliver in Larrys Geschichte liest, desto mehr häufen sich merkwürdige Vorfälle in seiner Umgebung. Schließlich entwickelt sich Larry zu einer allzu realen Bedrohung, die Oliver ganz für sich allein beansprucht...

 

Einen atmosphärischen Kurzfilm auf Spielfilmformat zu erweitern, so dass das Ergebnis ebenso gelungen ist, das ist gar nicht so einfach. Ausnahmen bilden hier beispielsweise der von Guillermo del Toro mitproduzierte Mama aus dem Jahr 2013, ebenso wie auch der von James Wan produzierte Lights Out aus dem Jahr 2016. Come Play, die Adaption des Kurzfilms Larry, reiht sich nun in die Liste dieser gelungenen Ausnahmen ein, obwohl die Inszenierung am Ende doch überwiegend auf klassische Genreelemente und bekannte Klischees zurückgreift. Ein Tor in eine andere Welt, das leichtsinnig geöffnet wird, ein Monster, dass es auf das Familienkind abgesehen hat, und das nur durch technische Hilfsmittel zu sehen ist, ungläubige Eltern, die die Bedrohung erst viel zu spät erkennen und die Ängste des Kindes auf dessen Fantasie schieben - das sind nur einige der Aspekte, die man bereits in anderen Horrorfilmen gesehen hat. Ein wirksames Rezept für einen fiesen kleinen Horrorstreifen muss man aber auch gar nicht zwangsweise mit innovativen Ideen anreichern, um den geneigten Genrefan mit neuem Futter zu versorgen. Manchmal reicht es eben, das Ganze mit ein paar netten Facetten zu garnieren und die Inszenierung wirksam umzusetzen. Innerhalb der bekannten, und dadurch selbstredend recht vorhersehbaren sowie grundsätzlich nicht sonderlich spannenden Handlung, entwickeln sich diese neuen Facetten vor allem durch die Beteiligung der autistischen Hauptfigur, deren Mangel an Kommunikationsfähigkeit immer wieder dafür sorgt, dass die ohnehin bereits recht fiesen Gruselszenen eine ganz eigene Dynamik entwickeln und die Bedrohung der jeweiligen Situation noch deutlich intensiver erscheint. Verstärkt werden diese durchaus zahlreich vorhandenen Momente zudem vom Design der Kreatur, das unweigerlich einen wohligen Schauer auslöst, während Kameraführung und Beleuchtung dafür sorgen, dass diese lange Zeit nur schemenhaft zu erahnen ist, bevor der Zuschauer diese überhaupt in voller Pracht zu sehen bekommt. Gerade die Szenen mit "Larry" sind ohnehin die stärksten Momente innerhalb von Come Play, und stehen in ihrer Ausarbeitung der Atmosphäre des Kurzfilms in nichts nach. Andere Feinheiten wiederum, wie beispielsweise die Konfliktsituation innerhalb der heimgesuchten Familie oder auch der vorgehaltene Spiegel in Bezug auf den Medienkonsum der heutigen Jugend, gehen dagegen leider ein wenig im Geschehen unter. 

 

Bildergalerie von Come Play (6 Bilder)

Details der Blu-ray

 

Die Blu-ray liefert in hellen Bildbereichen und während Tageslichtszenen ein durchwegs ruhiges, sauberes und sehr scharfes Bild. Wird es dunkler, lässt sich ein feines Rauschen ausmachen, während der grundsätzlich gut ausbalancierte Kontrast etwas nachlässt. Dadurch wirken einige dieser Szenen etwas blaustichig und schwammiger, während im ansonsten überzeugenden Schwarzbereich dann auch feine Details ein wenig versumpfen. Obwohl die deutsche Tonspur nur in einer DTS-Abmischung vorliegt, erweist sich diese als sehr dynamisch und räumlich. Fiese Soundeffekte und Umgebungsgeräusche verteilen sich atmosphärisch im ganzen Raum, während die Stimmwiedergabe stets sauber und sehr gut ortbar ausfällt. 



Cover & Bilder © Universal Studios. Alle Rechte vorbehalten.


Das Fazit von: MarS

MarS

Come Play verlässt sich grundsätzlich auf altbewährte Genre-Konzepte, weiß aber dank interessanten Facetten innerhalb seiner Geschichte sowie der sehr atmosphärischen Umsetzung seiner Gruselszenen dennoch durchwegs zu gefallen. Routinierte aber effektive Schauerkost, die ebenso für Neueinsteiger wie Genrekenner geeignet ist. Tipp für alle Eltern, die sich Sorgen um den Medienkonsum ihrer Kinder machen: Einfach den Film gemeinsam mit den betroffenen Jugendlichen anschauen und im richtigen Moment das Cover des Märchenbuchs "Das missverstandene Monster" auf das Handy schicken ;)


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