Contact High
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BEWERTUNG |
21.02.2010 von PanikmikeWenn “Lammbock” meets “Pulp Fiction” in Österreich: In dem abgefahrenen Drogen-Roadmovie „Contact High“ von Regisseur Michael Glawogger verbindet die Suche nach einer Tasche des spanischen Gangsterboss Carlos eine Menge unterschiedlicher Charaktere. Ob man als Zuschauer auch seinen Spaß hat, erfahrt ihr hier...
Machen wir erst einmal einen Abstecher in die Filmgeschichte: Es gab da mal einen brillianten Regisseur namens Alfred Hitchcock. Der brachte uns nicht nur Filmperlen wie „Die Vögel“, „Psycho“ oder „Das Fenster zum Hof“, sondern auch das McGuffin. Nee, das ist jetzt kein Burger von McDonalds oder Burger King. Hierbei handelt es sich um einen Gegenstand, um den sich zwar eine Filmhandlung dreht, es aber eigentlich völlig egal ist oder auch gar nicht erklärt wird, um was es sich genau handelt. Bei Hitchcock waren das beispielsweise das Feuerzeug mit den eingravierten Initialen in "Der Fremde im Zug" oder bei neueren Filmen der legendäre Teppich aus "The Big Lebowski" (Der hat das Zimmer erst richtig gemütlich gemacht, hab ich recht?) oder der „Allspark“ in Transformers.
Bei dieser alpenländischen Gangsterposse ist es eben die Tasche von Gangsterboss Carlos, der eigentlich den schwulen Schrottplatzbesitzer Harry (Detlev Buck -Herr Lehmann-) beauftragt, diese aus Polen zu holen und sie ihm wieder zu bringen. Der gibt den Auftrag aber wiederum an den etwas psychopathischen Schorsch (Georg Friedrich) weiter, der aber auch wiederum an Motivationsschwäche leidet, weil er lieber das Formel-1-Rennen von Le Mans anschauen will. Und was denkt ihr, macht er? Richtig, er gibt den Auftrag auch wieder weiter und zwar an die Imbissbuden-Besitzerin Mao (Pia Hierzegger -Der Knochenmann-), die zwar Kinder hasst, aber dummerweise den Auftrag auch nicht selbst ausführen will und dann lieber auf die Tochter von einem ihrer Würschtlverkäufer aufpasst. Und jetzt kommen die Vollpfosten, ich meinte natürlich Vollprofis Max (Michael Ostrowski -Tell-) und Johann (Raimund Wallisch) ins Spiel. Sie reisen im Zug nach Lodz, um die ominöse Tasche (oder auch je nach Aussprache bag/bäg/back/bäck) zu finden.
Die weitere Story mag ich jetzt gar nicht beschreiben, denn das geht einfach nicht. Die Charaktere sind alle miteinander unglaublich abgefahren und überzeichnet, werden aber von meist sehr guten Schauspielern treffend gespielt. Mein Favorit ist der verpeilte Psychopath Schorsch, von Schauspieler Georg Friedrich einfach nur prima gespielt. In einer Szene kommt die Nähe zu „Pulp Fiction“ durch: Wer sich noch an die „Hubbel“-Szene aus dem Meisterwerk von Quentin Tarantino erinnern kann, der bekommt hier eine sehr witzige Hommage serviert. Hier verteilt sich dank einer schlechten Straße jedoch kein Hirn und Blut, sondern eine andere Masse, lasst euch überraschen.
Cover & Bilder © www.sofahelden.de Das Fazit von: derstefan
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