Das 9. Leben des Louis Drax
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BEWERTUNG |
19.04.2017 von MarSHört man den Namen des französischen Regisseurs Alexandre Aja, so kommen einem wohl zunächst als erstes Horrorfilme wie High Tension, The Hills have Eyes - Hügel der blutigen Augen, Mirrors oder auch Piranha 3D in den Sinn, ebenso wie das von ihm mitproduzierte Remake Maniac. Doch bereits im Jahr 2013 fing er an, mit dem Film Horns gänzlich andere Wege einzuschlagen, und auch der vorliegende Das 9. Leben des Louis Drax ist kein Film, der zu Aja zu passen scheint. Wir haben uns den Mystery-Thriller dennoch für Euch angesehen...
Der neunjährige Louis Drax bezeichnet sich selbst als "Unfallkind". Seit seiner Geburt hat er ständig Unfälle, die ihn Jahr für Jahr immer wieder beinahe das Leben kosten, welche er aber stets unbeschadet überstanden hat. An seinem neunten Geburtstag jedoch stürzt er von Klippen in eine Schlucht und wird für tot erklärt, wacht jedoch kurze Zeit später aus unerklärten Gründen wieder auf und liegt seitdem im Koma. Während die Umstände des Unfalls ungeklärt bleiben ist sein Vater verschwunden, und Louis steht unter der Aufsicht des Komaspezialisten Dr. Allan Pascal, der sowohl von dem Fall, als auch von Louis´ Mutter fasziniert ist. Mit Hilfe des Kinderpsychologen Dr. Perez, der Louis bereits längere Zeit behandelt hatte, versucht Dr. Pascal das Leben des Jungen und die Ereignisse welche zum Unfall führten nachzuvollziehen, als er plötzlich einen Drohbrief erhält - wie es scheint vom im Koma liegenden Louis...
Mainstream? Nein, Danke! Das hat sich Regisseur Alexandre Aja wohl gedacht, als er auf dem Stuhl für Das 9. Leben des Louis Drax Platz nahm. Herausgekommen ist ein wirklich eigenwilliger Mix aus Fantasy-Elementen, Kriminalgeschichte und Thriller, gewürzt mit einer ordentlichen Prise auflockerndem Humor sowie melancholisch bedrückender Handlungsentwicklung. Dabei weiß der Film zwar nicht immer, welche Richtung er nun letztendlich einschlagen will, weiß aber dennoch dank toller darstellerischer Leistungen, visuell teilweise berauschenden Bildern sowie knackigen Storytwists zu überraschen und vor allem zu fesseln. Dass sich dabei einige der verwendeten Stilelemente teilweise ein wenig gegenseitig im Weg stehen stört hier nicht weiter, denn auch wenn dadurch etwas an Spannung und auch Dramatik verloren geht, weiß Das 9. Leben des Louis Drax immer noch auf ungewöhnliche Art und Weise zu unterhalten - insofern man sich auf den Genre-Mix und das dadurch entstehende Ungleichgewicht einlassen kann. Außerdem sollte man als Zuschauer damit klar kommen, dass ein mehr als unbequemes Thema hier im Gesamtbild eher locker verarbeitet wurde, wodurch es ein wenig seiner Schockwirkung beraubt wird und etwas zu früh absehbar wird. Wer also vergleichbare Werke sucht, der dürfte im Fall von Das 9. Leben des Louis Drax wohl am ehesten bei Regisseur M. Night Shyamalan fündig werden...
Die Bildqualität der Blu-ray ist insgesamt sehr gut. Während sich das Bild in den meisten Szenen sehr scharf und detailliert präsentiert verliert sich diese Schärfe des Öfteren leider unschön im unteren Bildbereich, Filmkorn sucht man jedoch auch in den satten dunklen Bereichen vergeblich. Die Farbgebung ist oftmals stilisiert und geht in dunklen Bereichen bzw. in den surrealen Momenten ins Bläuliche und Grünliche, während die Farbpalette ansonsten eher warm und weich gehalten ist. Gerade die Szenen im Krankenhaus besitzen einen auffällig bearbeiteten, sehr weichen Kontrast, der vor allem in hellen Bereichen regelrechtes Strahlen erzeugt. Die Tonspur bietet im dialoglastigen, meist ruhigen Handlungsverlauf stets klare, verständliche Dialoge, weiß aber auch immer wieder die umliegenden Boxen gezielt mit einzusetzen und dadurch eine schöne Atmosphäre zu schaffen. Sehr weitläufig und unheimlich präsentiert sich die Stimmgestaltung in Louis´ Traumwelt und bildet damit das Highlight der Tonspur. Cover & Bilder © Universum Film GmbH Das Fazit von: MarS
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