Dead Mountain: Djatlow-Pass - Tod im Schnee

Dead Mountain: Djatlow-Pass - Tod im Schnee

Originaltitel: Pereval Dyatlova
Genre: Drama • Mystery • Crime
Regie: Diverse Regisseure
Hauptdarsteller: Petr Fedorov • Mariya Lugovaya
Laufzeit: DVD (394 Min) • BD (394 Min)
Label: Leonine
FSK 16

Dead Mountain: Djatlow-Pass - Tod im Schnee   12.11.2021 von MarS

Das Unglück am Djatlow-Pass, bei dem im Jahr 1959 neun Skiwanderer unter bis heute ungeklärten Umständen ums Leben kamen, ist Ursprung zahlreicher Theorien und Mysterien. Nachdem Renny Harlin 2013 den Stoff als Grundlage für seinen Found-Footage Horror Devil´s Pass genutzt hat, veröffentlicht Leonine mit Dead Mountain: Djatlow-Pass - Tod im Schnee nun eine achtteilige Mini-Serie aus Russland, die sich ausführlich mit den rätselhaften Ereignissen beschäftigt...

 

Inhalt

 

Anfang des Jahres 1959 brechen neun Studenten unter der Führung von Igor Djatlow (Iwan Konstantinowitsch Mulin) gemeinsam mit dem staatlichen Wanderführer Zlotarjow (Jegor Wadimowitsch Berojew) zu einer Skiwanderung in den Ural auf. Wochen später werden am Cholat Sjachl die ersten Leichen gefunden. Um die mysteriösen Umstände ihres Todes zu klären und die übrigen Leichen zu finden, wird der KGB-Major Oleg Kostin (Pjotr Petrowitsch Fjodorow) entsandt, der den Fall mit größter Geheimhaltung behandeln soll. Unterstützt von der Gerichtsmedizinerin Katja Schumanowa (Marija Alexandrowna Lugowaja) stürzt sich Kostin in die Ermittlungen, doch jedes neue Detail scheint das Geschehen nur noch rätselhafter zu machen...

 

Mord durch das indigene Volk der Mansen oder geflohene Häftlinge, eine Naturkatastrophe, geheime Militärexperimente, ja sogar die Beteiligung von Außerirdischen. Um das Unglück am Djatlow-Pass ranken sich zahlreiche Theorien, doch was wirklich im Februar 1959 am nordöstlichen Hang des Cholat Sjachl ("Toter Berg" in der Sprache der Mansen) geschah, das ist bis heute ungeklärt. Dead Mountain: Djatlow-Pass - Tod im Schnee beschäftigt sich nun ausführlich mit den Ereignissen, und legt dabei einen beinahe dokumentarischen Stil an den Tag, der von zahlreichen echten Archivaufnahmen noch zusätzlich unterstützt wird. Zudem profitiert die Inszenierung von ihrem zweigleisigen Erzählstil. Im episodischen Wechsel erzählt die Mini-Serie einerseits von den Ermittlungen nach dem Unglück, greift einige der vorhandenen Theorien auf, und liefert zudem einen Einblick in die sich immer verwirrender entwickelnde Rekonstruktion der Ereignisse. Auf der anderen Seite steht die Reise der Gruppe im Fokus, deutlich durch ihre in schwarz-weiß gefilmten Bilder abgegrenzt. Hier begleitet das Geschehen die Expedition und baut dabei noch einmal eine ganz eigene Atmosphäre auf. Während die Episoden in der Gegenwart damit eher einem Mystery-Krimi gleichen, erinnern die Rückblenden eher an einen sich langsam aber stetig steigernden Horrorfilm, was im Gesamtbild eine schöne Dynamik in die Inszenierung bringt. Da ist es am Ende sogar ein wenig Schade, dass sich Dead Mountain: Djatlow-Pass - Tod im Schnee zum Abschluss auf eine der aufgeworfenen Theorien festlegt, und damit dem Mysterium ein wenig den geheimnisvollen Ansatz nimmt. 

 

An mancher Stelle schießt die Produktion jedoch ein wenig übers eigentliche Ziel hinaus. Dazu gehört beispielsweise der in den Gegenwartsepisoden übertriebene Stil der Kameraführung, der viel eher zu einem modernen Actionthriller passen würde, denn zu einer pseudo-dokumentarischen Serie. Auch die seltsamen Dreiecksbeziehungen beziehungsweise Liebesgeschichten, die in beiden Zeitsträngen zu finden sind, wirken sehr aufgesetzt und haben der eigentlichen Handlung um das Unglück nichts beizutragen, ebenso wenig wie die mutwillig eingestreuten Actionpassagen im Verlauf der Ermittlungen. Immerhin agieren die Darsteller allesamt auf sehr solidem Niveau, ohne allzu sehr auf das oftmals in russischen Produktionen zu findende Overacting zu setzen. Zwar wirken einige Dialoge durchaus unnatürlich, im Gesamtbild hinterlässt Dead Mountain: Djatlow-Pass - Tod im Schnee aber auch hier einen positiven Eindruck - ohne dabei allerdings echte Sympathiefiguren zu präsentieren.

 

Bildergalerie von Dead Mountain: Djatlow-Pass - Tod im Schnee (3 Bilder)

Details der Blu-ray

 

Zweigeteilt wir die Inszenierung zeigt sich auch die Qualität der Blu-ray, wobei diese eine echte Überraschung bereithält. Wirklich scharf, sauber und kontrastreich sind nämlich gerade die in schwarz-weiß gefilmten Episoden, während die eigentlich später angesetzten Episoden durchzogen sind von schwammigen Einstellungen, einer starken Körnung sowie Rauschen und nur ein schwaches Kontrastverhältnis aufweisen, das der Feinzeichnung entgegenwirkt. Zudem wurden - vermutlich nachträglich - Verunreinigungen und Bildfehler ins Bild eingefügt, was wohl den authentischen Look unterstreichen soll. Sehr auffällig ist auch der übermäßige Einsatz von Computereffekten und regelrecht künstlich wirkenden Settings, die eben dieser Authentizität genauso deutlich entgegenstehen, wie die bereits erwähnten, überzogen auf modern getrimmten Kameraspielereien. Die Tonspur ist ansprechend ausbalanciert und bietet eine schöne Dialogverständlichkeit. Umgebungsgeräusche werden eher zurückhaltend und dezent eingesetzt, Effekte bei Bedarf hingegen gezielt und durchaus auch kraftvoll.

 

Episodenguide

 

  • Episode 01 - Kostin
  • Episode 02 - Judin
  • Episode 03 - Zolotarjow
  • Episode 04 - Ljuda
  • Episode 05 - Katja
  • Episode 06 - Kostja
  • Episode 07 - Witja
  • Episode 08 - Igor


Cover & Bilder © LEONINE Distribution GmbH - Alle Rechte vorbehalten.


Das Fazit von: MarS

MarS

Durch die Vielzahl an Theorien zum Unglück am Djatlow-Pass, die in Dead Mountain: Djatlow-Pass - Tod im Schnee behandelt werden, wird die Serie an mancher Stelle zwar etwas überladen, und auch der Erzählfluss kommt durch das ein oder andere unnötige Element hin und wieder ein wenig ins Stocken. Dennoch liefert die Serie einen fesselnden, durchwegs interessanten und beinahe dokumentarisch wirkenden Blick auf die möglichen Umstände eines der größten Geheimnisse der russischen Geschichte, das nicht nur Mystery-Fans in den Bann zu ziehen weiß. 


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