Demon Lake
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BEWERTUNG |
24.01.2023 von MarS"Seid Ihr Menschen, oder seid ihr Dämonen?" In seinem Langfilmdebüt als Regisseur und Drehbuchautor macht Timothy Covell genau diese Frage zum zentralen Fixpunkt der Handlung. Ob Demon Lake darauf auch eine Antwort bereithält, das erfahrt Ihr in unserer Kritik...
Inhalt
Als sich Kevin (Oghenero Gbaje) gemeinsam mit seiner Schwester Brittney (DeShawn White) und deren Verlobten Tony (Lenny Thomas) auf den Weg macht, um ein gemütliches Wochenende bei ihren Eltern zu verbringen, ahnen sie noch nicht, welch schreckliches Bild sich ihnen in der Ferienhütte der Familie bietet. Kaum angekommen müssen die drei feststellen, dass sowohl ihre Eltern als auch die Nachbarn, brutal ermordet wurden, und der Täter (Nick Damici) noch immer in der Nähe ist. Der allerdings behauptet, seine Opfer wären Dämonen gewesen, die von ihren menschlichen Wirten Besitz ergriffen hatten. Für Kevin und die anderen beginnt ein Kampf ums nackte Überleben, in dessen Verlauf es ihnen immer schwerer fällt, zwischen Wahn und Wirklichkeit zu unterscheiden...
Timothy Covells Langfilmdebüt scheint zunächst eine echte Perle zu sein. Geschickt spielt Demon Lake mit den Erwartungen des Zuschauers, weiß eine bemerkenswert dichte Atmosphäre zu erschaffen, und nutzt die sich exponentiell steigernde Ungewissheit innerhalb der Erzählung schamlos aus, um einen hervorragenden Spannungsbogen zu erzeugen. Diverse Konflikte innerhalb der kleinen Gruppe und eine zweifellos vorhandene gesellschaftskritische Komponente sorgen zudem für eine tolle Dynamik im Geschehen, und auch der treibende, aufs Wesentliche reduzierte Score sowie die teilweise beeindruckende Kameraarbeit leisten ebenfalls ihren Beitrag dazu, dass man als Zuschauer unweigerlich gefesselt wird. Alles schreit hier also zunächst nach einem potentiellen Indie-Geheimtipp, ...
...wäre da nicht die Tatsache, dass Demon Lake nicht einmal den Versuch startet, das Geschehen aufzulösen oder auch nur den Ansatz von Erklärungen zu liefern. Mitten im Geschehen und am Höhepunkt der Erzählung wird das Ganze einfach beendet, so dass sich dem Zuschauer in Verbindung mit der kurzen Laufzeit von knapp 80 Minuten direkt der Eindruck aufdrängt, dass man vielleicht vergessen hat, den alles entscheidenden Schluss mit auf die Disc zu packen. Interpretationsspielraum und Freiraum für diverse Auflösungsmöglichkeiten schön und gut, was Demon Lake hier jedoch veranstaltet, das ist eine absolute Frechheit. Auf einen wirklich großartigen Einstieg folgt ein immer chaotischerer Handlungsverlauf, der immer tiefer in einen Strudel aus wirren Sequenzen abtaucht, nur um einen am Ende völlig ratlos zurückzulassen. Hier bleibt wirklich alles im Unklaren, und zwar in so massivem Ausmaß, dass selbst ein Lesen zwischen den Zeilen beinahe unmöglich erscheint. Selbst der Originaltitel Blood Conscious sowie das einleitende Bibelzitat scheinen keinen erkennbaren Zusammenhang zur Handlung zu haben. Übrig bleiben eine hervorragende Anfangsphase und einige gelungen eingefangene Eskalationen der Ereignisse - ebenso aber auch ein ganzer Berg von Fragen, die wohl für immer unbeantwortet bleiben werden...
Details der Blu-ray
Hin und wieder etwas unruhig und verrauscht, präsentiert sich die Blu-ray im Übrigen scharf und sauber. Die Farbgestaltung ist natürlich, das Kontrastverhältnis gut ausbalanciert. Der Schwarzwert erreicht zwar keine Höchstleistungen, ist aber durchaus ansprechend und ausgewogen. Die Tonspur zeichnet sich durch eine ansprechende Verteilung in den ganzen Raum aus, was in Verbindung mit der kraftvollen Abmischung vor allem dem markanten Score zugutekommt. Die Sprachausgabe ist durchwegs klar und gut verständlich. Cover & Bilder © Plaion Pictures Das Fazit von: MarS
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