Du hättest gehen sollen
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BEWERTUNG |
29.10.2020 von MarSImmer wieder verschlägt es den US-Schauspieler Kevin Bacon ins Horrorgenre, und so ist es kein Wunder, dass er schließlich in einer Produktion der Massenschmiede Blumhouse gelandet ist. Wir sagen Euch, ob bei Du hättest gehen sollen der Name vielleicht doch Programm ist...
Inhalt
Theo (Kevin Bacon) ist Frührentner und mit der erfolgreichen Schauspielerin Susanna (Amanda Seyfried) verheiratet. Obwohl sie beide ihre gemeinsame Tochter Ella über alles lieben, sorgt der große Altersunterschied zwischen ihnen immer wieder für Probleme, nicht nur nach außen hin. Um mal wieder etwas Zeit füreinander zu haben, zieht die Familie für einen Kurzurlaub während einer von Susannas Drehpausen in ein abgelegenes Haus in Wales, wo sie ein paar ruhige Tage verbringen wollen. Doch Theo kann seine Vergangenheit nicht hinter sich lassen, und wird auch hier von schrecklichen Alpträumen geplagt, während sein Verstand ihm immer häufiger Streiche zu spielen scheint. Als jedoch auch Ella plötzlich mysteriöse Dinge zu sehen scheint, vermutet Theo, dass das Haus eine unheimliche Macht auf sie ausüben könnte...
Du hättest gehen sollen basiert auf der im Jahr 2016 veröffentlichten gleichnamigen Novelle des deutschen Autors Daniel Kehlmann und wurde für den Film recht frei interpretiert. Hinter dem Film steckt kein geringerer als David Koepp, der als Drehbuchautor bereits für Jurassic Park, Mission: Impossible, Panic Room oder auch Spider-Man stand. Für Du hättest gehen sollen nahm er jedoch auch auf dem Regiestuhl Platz, und verpflichtete kurzerhand Kevin Bacon, mit dem er bereits in Echoes - Stimmen aus der Zwischenwelt zusammengearbeitet hatte - allerdings mit größerem Erfolg als dieses Mal...
Dabei kann man Du hättest gehen sollen im ersten Moment eigentlich gar nicht so viel vorwerfen. Kevin Bacon und Amanda Seyfried harmonieren hervorragend zusammen und agieren absolut souverän, die Atmosphäre ist drückend und wird vom wundervoll düster in Szene gesetzten Setting perfekt unterstützt und der ein oder andere Schreckmoment sorgt für angenehmes Gruseln. Problematisch ist allerdings, dass man das Gefühl nicht los wird, das Ganze so oder so ähnlich bereits einmal gesehen zu haben. Richtig kritisch wird es dann allerdings, wenn der Film im letzten Drittel so richtig Gas gibt und durch seinen sprunghaften Stil unzählige Fragen zurücklässt, deren Antworten letztendlich nur in einer eigentlich belanglosen Nebensequenz kurz erwähnt werden - das muss dann für den ganzen Rest als Erklärung reichen, tut es aber nicht. Zudem ist der einzige echte Twist der Handlung vom geübten Genrefan bereits nach der Einleitungssequenz vorauszusehen, was zwar der Atmosphäre grundsätzlich nicht schadet, dem Finale aber etwas die Spannung nimmt und gleichzeitig auch nicht dafür sorgt, über die Ratlosigkeit hinwegzutäuschen, die sich zum Abspann beim Zuschauer eingestellt hat. Dem Betrachter eigene Interpretationen offenzuhalten ist grundsätzlich eine nette Idee, im Fall von Du hättest gehen sollen wird jedoch zu viel gesagt, um diese Option wirklich auszureizen, aber zu wenig gesagt, um einen wirklich schlüssigen Verlauf zu erzielen.
Details der Blu-ray
Die Blu-ray liefert eine ordentliche Schärfe, auf allzu feine Details muss allerdings verzichtet werden. In hellen Szenen ist das Bild sehr ruhig und sauber, in dunkleren Momenten ist alles oftmals sehr körnig und etwas schwammiger. Das Kontrastverhältnis ist gut, die Farben recht natürlich. Letztere neigen im Tageslicht ein wenig zum Übersteuern. Die Tonspur ist die meiste Zeit über frontlastig, aber sehr sauber abgemischt. Erst im späteren Verlauf entwickeln gezielt eingesetzte Effekte eine ansprechende und kräftige Räumlichkeit. Cover & Bilder © Universal Studios. Alle Rechte vorbehalten. Das Fazit von: MarS
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