Eine Fliege kommt selten allein
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BEWERTUNG |
22.11.2022 von MarSWenn der Franzose Quentin Dupieux seine Finger im Spiel hat, dann wird es stets ein wenig...seltsam. Ob ein mordender Autoreifen oder eine wirklich schicke Wildlederjacke, bei Dupieux weiß man nie, was einen erwartet. Widmen wir uns im Folgenden also seinem neuesten Werk Eine Fliege kommt selten allein...
Inhalt
Jean-Gab (David Marsais) und Manu (Grégoire Ludig) sind seit vielen Jahren die besten Freunde. Beide haben es bislang zu nichts gebracht, das aber immerhin gemeinsam. Deshalb stellen die beiden auch keine Fragen, als sie für 500€ einen Koffer abholen und woanders wieder abliefern sollen, denn so einfach haben sie schon lange kein Geld mehr verdient. Der ursprüngliche Plan ist allerdings schnell vergessen, als Jean-Gab und Manu im Kofferraum ihres eigens für den Auftrag gestohlenen Wagens eine riesige Fliege entdecken. Prompt schmieden die beiden Freunde einen neuen Plan, um endlich reich zu werden. Sie taufen die Fliege auf den Namen Dominique, und beginnen das Insekt zu trainieren...
Es gibt schräge Filme. Es gibt seltsame Filme. Und es gibt Quentin Dupieux, der eben diese Streifen zu einer Kunstform erhoben hat, und dabei jedes noch so schräge oder seltsame Element als simple, banale Normalität darstellt. Ob ein Killer in Form eines Autoreifens wie in Rubber, die obsessive Liebe zu einer Lederjacke wie in Monsieur Killerstyle, oder nun eine überdimensionale Fliege - so wirklich scheint sich keine der Figuren für die eigentlich absurden Tatsachen zu interessieren, mit denen sie konfrontiert werden. Und genau das macht auch Eine Fliege kommt selten allein so unglaublich unterhaltsam. Zumindest bildet diese Tatsache aber die Basis für allerlei wirklich schräge Situationen, die von noch viel schrägeren Figuren begleitet werden - und die wiederum ebenso normal und selbstverständlich behandelt werden, wie es das riesige Insekt auch wird. Hier wundert man sich nicht einmal mehr über eine junge Frau namens Agnés, gespielt von Adéle Exarchopoulus (Blau ist eine warme Farbe), die seit einem Skiunfall nicht mehr in der Lage ist, die Lautstärke ihrer Stimme zu kontrollieren.
Wusstet Ihr schon ......dass Quentin Dupieux auch hinter dem Pseudonym "Mr. Oizo" steckt? Ja genau, dem Künstler hinter dem gelben Plüschtier "Flat Eric", dass 1999 mit "Flat Beat" die Charts beherrschte...
Details der Blu-ray
Was als erstes auffällt, das ist die Farbgestaltung der Blu-ray, die ähnlich ausfällt wie bereits bei Monsieur Killerstyle. Während alle Farben deutlich entsättigt dargestellt werden, wurde die Helligkeit stark angehoben, was einen ganz eigenen, jedoch durchaus ansprechenden Look entstehen lässt. Leider wirkt sich die erhöhte Helligkeit auch auf den Schwarzwert aus, der durchwegs als trübes Grau-Blau zu sehen ist. Ebenso bleibt der Kontrastumfang eher schwach ausgeprägt. Im Übrigen ist das Bild jedoch sehr scharf und schön detailliert. Die Tonspur bietet neben einer sauberen Dialogverständlichkeit vor allem eine kraftvolle Abmischung, die sich zudem angenehm und stellenweise mit viel Druck im Raum verteilt. Cover & Bilder © Plaion Pictures Das Fazit von: MarS
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