Evidence - Überlebst du die Nacht?

Evidence - Überlebst du die Nacht?

Originaltitel: Evidence
Genre: Horror
Regie: Howie Askins
Hauptdarsteller: Brett Rosenberg
Laufzeit: 79 Minuten
Label: EuroVideo
FSK 16

Evidence - Überlebst du die Nacht?   01.07.2013 von Panikmike

Oha, ich dachte eigentlich nach dem zehntausendsten Found-Footage-Horror-Streifen wäre Schluss gewesen. Falsch gedacht! Evidence - Überlebst du die Nacht? setzt genau dort an, wo bereits Filme wie Cloverfield, The Blair Witch Project und der gefühlt hundertste Teil von Paranormal Activity waren. Denn hinter Found-Footage verbirgt sich ein unkonventioneller Drehstil, bei welchem nur Videomaterial von kleinen Handkameras genutzt wird - doch meistens mit wenig Erfolg. Mit schaurig schöner Wackelkamera dürfen wir also einen Campingausflug begleiten, welcher sich alsbald in eine fröhlich heitere Schlachtplatte verwandelt...

 

Die Story hinter Evidence ist schnell erklärt: Ryan (Ryan McCoy) möchte ein Dokumentation über seinen Freund Brett drehen, welcher zum ersten Mal in seinem Leben campen geht. Im Gepäck haben die Beiden ihre Freundinnen Abi (Abigail Richie) und Ashley (Ashley Bracken) und einen Unbekannten, der dafür sorgt, dass sie alle sterben. Der Film nimmt langsam Fahrt auf - wir dürfen zunächst den gemütlichen Camping-Ausflug der Freunde durch Ryans Kamera genießen. Die Found-Footage-Aufnahmen sind technisch in Ordnung, einen Bruch mit bisherigen Filmen dieser Art dürfen wir jedoch keineswegs erwarten. Ähnlich wie bereits in The Blair Witch Project gibt es einen Punkt an denen alles den Bach runter geht, in die Kamera geröchelt, geweint und weiß der Kuckuck was noch mit diesem vermaledeiten Ding gemacht wird. 

 

Interessant finde ich jedoch immer wieder, mit welchem Geschick die Darsteller eines Found-Footage-Filmes alles Auffangen was um sie geschieht. Und glaubt mir, in Evidence wird quasi die ganze Menagerie der Horror-Wesen auf sie losgelassen. Es wirkt schon fast so wie Stephen Kings Dreamcatcher gepaart mit The Evil Dead und unzähligen anderen Slasher-Filmen der 80er - schaut den Film, dann wisst Ihr von was ich rede. Die Ereignisse des ganzen Filmes können natürlich nur über die Aufnahmen von Ryan rekonstruiert werden, da dieser bereits von bösen Kreaturen verschmackwurzelt wurde. Wie herrlich einfallsreich! Die Charaktere sind herrlich profan, als wären sie dem Handbuch für Horrorfilm-Charakter entsprungen. Mal abgesehen davon, dass der ganze Schinken so vor Klischees strotzt, dass man denken könnte, die Autoren haben versucht den Anti-Film zu Cabin in the Woods zu schreiben. Der Twist - ja, dieser Film besitzt einen Wendepunkt - ist so herrlich unabwegig, dass selbst die Wandlung von Exkrementen in Gold aus Der heilige Berg vollkommen logisch wirkt. 

 

Bildergalerie von Evidence - Überlebst du die Nacht? (4 Bilder)

Wer darauf steht wie kreischende Teenager unfgefähr 78 Minuten lang, gefolgt von der Wackelkamera des Grauens, durch einen Wald laufen, der ist mit Evidence bestens beraten. Wem The Blair Witch Project schon zu viel des Guten war und Paranormal Activity getrost in die Tonne treten kann, der sollte auch die Finger von Evidence lassen. Zur Qualität der Blu-Ray kann ich nur folgendes sagen: Bild und Ton sind vorzüglich! Natürlich ist das Bild etwas düsterer, verrauschter und der Ton ein wenig verzerrt, aber hier handelt es sich schließlich um einen Found-Footage-Film - das muss so sein! Übrigens bekommt der Film auch bald eine Fortsetzung spendiert - Ich bin gespannt!



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Das Fazit von: Panikmike

Panikmike

Ach herrje, was soll man dazu noch sagen? Evidence ist das Produkt jahrzehntelanger Found-Footage-Ausbeutung und genau so fühlt sich der Film auch an. Er ist mit Klischees überladen. Das Werk ist ein Stereotyp, welcher uns vorführt, wie sehr das Genre bereits geschändet wurde. Und dennoch wird es einen zweiten Teil geben, schließlich kostete die Produktion des Filmes gerade mal 12.000 Dollar. Ich bezweifle nicht, dass es Menschen gibt, denen dieser Film gefällt, mir jedoch nicht! Für den seichten Horror-Film-Abend voller Lacher ist er jedoch bestimmt zu gebrauchen. 


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