Future World
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BEWERTUNG |
18.11.2018 von MarSJames Franco gibt sich schon lange nicht mehr damit zufrieden, lediglich vor der Kamera zu stehen, sondern ist auch als Drehbuchautor, Produzent und Regisseur fleißig im Geschäft. Auch für den Sci-Fi-Actioner Future World besetzte er gleich mehrere Positionen, während das Drehbuch sogar auf einer vom ihm verfassten Geschichte basiert. Doch reicht dieser Hintergrund in Verbindung mit einem namhaften Cast aus...?
Inhalt
Die Menschheit hat sich selbst zugrunde gerichtet und die Welt ist nach der Apokalypse völlig zerstört. Karge Landschaften und Ödnis überziehen die Landmassen, und eine mysteriöse Krankheit dezimiert noch immer die Überlebenden. Auch die Mutter (Lucy Liu) von Prince (Jeffrey Wahlberg) ist von dieser Infektion betroffen, und so macht er sich auf den beschwerlichen Weg nach "Paradise Beach", wo er ein Heilmittel vermutet. Unterwegs trifft er im Bordell von Love Lord (Snoop Dogg) auf einen selbsternannten Warlord (James Franco), der mit seiner Motorradgang und der Androidin Ash (Suki Waterhouse), die unter seiner Kontrolle ist, die Menschen im Ödland terrorisiert. Prince gelingt es, Gefühle bei der Androidin zu wecken, wonach sich diese entschließt, sich ihrem Besitzer entgegen zu stellen und stattdessen bei der Suche nach dem Heilmittel zu helfen. Während Prince in "Paradise Beach" einer Drogenbaronin (Milla Jovovich) in die Hände fällt, ist ihnen der Warlord bereits dicht auf den Fersen, um sein Eigentum zurück zu erhalten...
Trashiger Charme, knallharte Action, eine dystopische, postapokalyptische, von Ödnis durchzogene Welt voller Gewalt. Bereits im Jahr 1979 hat Regisseur George Miller mit seinem Mad Max bewiesen, dass dieses Rezept das Potential zum Kultfilm hat, und auch sein 2015 erschienener, inzwischen vierter Teil der Reihe, Mad Max: Fury Road sorgte für eine regelrechte Wiedergeburt. Selbst der im gleichen Jahr veröffentlichte Turbo Kid konnte entwickelte sich mit ähnlicher Grundstruktur und seinem Retro-Flair in kürzester Zeit ebenfalls zum Kultfilm. Wo all diese Filme jedoch gezeigt haben, wie man eine postapokalyptische Dystopie richtig in Szene setzt, liefert Future World das genaue Gegenteil...
Dabei wären die Grundvoraussetzungen eigentlich ideal: James Franco als Co-Regisseur seiner eigenen Geschichte, der gemeinsam mit namhaften Darstellern wie Milla Jovovich, Lucy Liu, dem Topmodel Suki Waterhouse sowie den US-amerikanischen Musikern Snoop Dogg, Method Man und Twin Shadow vor der Kamera steht, gefilmt vom Österreicher Peter Zeitlinger, der für seine Arbeit bereits für den Oscar nominiert war. Aber all das hilft natürlich nichts, wenn die gesamte Umsetzung dermaßen in die Hose geht. Die Handlung selbst ist völlig absurd und folgt keinerlei Logik, wodurch weder Spannung noch sonst irgendein fesselnder Aspekt erreicht wird. Das gesamte Setting ist 1:1 aus anderen Filmen wie dem großen Vorbild Mad Max übernommen, verfehlt dabei aber eine konsequente Durchsetzung. So ist beispielsweise Munition das wohl seltenste Gut in der neuen Welt, während Benzin, Energie und sonstige Lebens- und Genussmittel aber immer noch im Überfluss vorhanden zu sein scheinen. Erklärungen wie beispielsweise der Grund, warum der Prince in einer hübschen Oase zu Hause ist, werden sowieso keine geliefert. Was Future World aber am Ende das Genick bricht und selbst die Chance verpuffen lässt, wenigstens durch andere Gesichtspunkte zu überzeugen, sind die grandios schlechten darstellerischen Leistungen, was in Anbetracht des Casts eine echte Meisterleistung darstellt. Von Overacting bis hin zu völligem Stumpfsinn ist hier wirklich alles vertreten, was die Frage aufkeimen lässt, warum sich die Darsteller überhaupt auf diesen Film eingelassen haben. Lediglich die beiden Neulinge Jessy Wahlberg und Suki Waterhouse, also gerade die Schauspieler mit der wenigsten Erfahrung, können hier wenigstens dafür gelobt werden, es tatsächlich versucht zu haben. Dank hirnloser, pseudo-philosophischer Dialoge und sinnbefreitem Drehbuch ist aber letztendlich auch das zum Scheitern verurteilt.
Details der Blu-ray
Auf den ersten Blick liefert die Blu-ray eine hervorragende Schärfe mit kräftigem Kontrast und hohem Detailreichtum. Leider tauchen innerhalb des ansonsten sehr sauberen und klaren Verlaufs auch immer wieder wie aus dem Nichts sehr körnige, unschöne Kameraperspektiven auf, die sich absolut nicht ins Gesamtbild einfügen wollen. Ob diese als Stilmittel gedacht sind oder hier einfach geschludert wurde, lässt sich nicht sagen. Die Tonspur hat eine ordentliche Dynamik und saubere, gut ausbalancierte Abmischung, lässt in den Actionszenen aber ein wenig an Druck vermissen. Die Sprachausgabe ist klar und gut verständlich, vereinzelte Effekte verteilen sich gut im Raum. Cover & Bilder © Tiberius Film Das Fazit von: MarS
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