High Tension

High Tension

Originaltitel: Haute Tension
Genre: Horror • Thriller
Regie: Alexandre Aja
Hauptdarsteller: Cécile De France • Franck Khalfoun
Laufzeit: BD (91 Min)
Label: Plaion Pictures
FSK 18

High Tension   10.08.2023 von MarS

Nicht nur als Auslöser der französischen "Terrorwelle" mit Filmen wie Martyrs, Inside oder Frontiers genießt Alexandre Ajas High Tension unter Fans längst Kultstatus. Nach 18 Jahren der Indizierung und lediglich geschnittenen Filmfassungen in Deutschland veröffentlicht Plaion Pictures High Tension nach seiner vorzeitigen Listenstreichung und Neuprüfung nicht nur erstmals Uncut, sondern auch gleich noch auf 4K UHD...

 

Inhalt

 

Um in Ruhe für ihr Studium lernen zu können, fahren die Freundinnen Alex (Maiwenn Le Besco) und Marie (Cécile De France) für ein paar Tage aufs Land, wo sie bei Alex´ Eltern den Stress der Stadt hinter sich lassen wollen. Doch schon in ihrer ersten Nacht verschafft sich ein mysteriöser Fremder (Philippe Nahon) zutritt zum Haus, der Alex´ gesamte Familie bestialisch ermordet, und Alex daraufhin verschleppt. Marie kann dem Fremden zwar zunächst entkommen, entscheidet sich schließlich aber dazu, ihn zu verfolgen, und Alex zu retten...

 

Was Alexandre Aja im Jahr 2003 auf die Zuschauer losgelassen hat, das war für damalige Verhältnisse absolut grenzüberschreitend, ebnete dem Franzosen jedoch letztendlich den Weg zu weltweiter Bekanntheit. Die bedrückende Atmosphäre sowie die ungehemmte Brutalität, mit der High Tension alles andere als geizt, haben allerdings bis heute keineswegs an Intensität verloren, denn noch immer ist Ajas Werk ein fieser Schlag in den Magen, von dem man sich eine ganze Weile lang nicht erholt - und das sogar dann, wenn man den grandiosen Twist des Films bereits kennt. Die grandiose Kameraarbeit in Verbindung mit dem minimalistischen Score sowie den zurückhaltend eingesetzten Dialogen sind es, die nicht nur als Verbeugung an die Horror- und Slasher-Filme der 70er und 80er Jahre dienen, sondern auch eine bemerkenswert unangenehme Atmosphäre zu erzeugen wissen, während sich markante Splatter- und Gore-Effekte tief ins Hirn einbrennen. Gerade die schockierenden Gewaltspitzen, ebenso wie auch der Twist im Finale von High Tension, sind jedoch noch immer die großen Streitpunkte des Films. War es wirklich nötig, eine solch kalte und erbarmungslose Härte zu präsentieren? Und wieso stört man sich nicht daran, dass die finale Überraschung einige der vorherigen Szenen völlig ad absurdum führt, beziehungsweise die Logik der Geschichte mit Füßen zu treten scheint? Fans des längst zum Kultfilm avancierten Horrorthrillers kennen die Antworten darauf nur zu gut: Die Gewalt ist doch nur die logische Konsequenz, um der fiesen Atmosphäre ihre ihr zustehende Eskalation zu gewähren, und den Zuschauer mit noch mehr Nachdruck vor den Kopf zu stoßen. Gleiches gilt auch für den Twist, denn innerhalb der Erzählung wäre ein komplett logischer und harmonischer Schluss einfach viel unpassender gewesen, als ein derart schockierendes Brett zu liefern, wie es eben hier der Fall ist. Letztendlich spricht es doch ohnehin für High Tension, dass Ajas Terror-Albtraum auch 20 Jahre nach seiner Entstehung immer noch Diskussionsstoff liefert und die Zuschauer spaltet, denn das beweist am Ende doch nur, dass er alles richtig gemacht und mit seinem Werk eine Menge Eindruck hinterlassen hat. 

 

Bildergalerie von High Tension (3 Bilder)

Details der 4K UHD

 

Plaion Pictures veröffentlicht High Tension im Mediabook in drei unterschiedlichen Covervarianten. Leider lag uns für unsere Rezension lediglich eine Pressedisc der 4K UHD vor, weshalb wir weder auf die Blu-ray, noch auf das Mediabook selbst eingehen können. In Anbetracht dessen, dass die früheren Veröffentlichungen auf Blu-ray und DVD - auch die aus dem deutschsprachigen Ausland - alles andere als gut aussahen, hat es sich jedoch direkt auf den ersten Blick gelohnt, dass für High Tension ein neues 4K Master erstellt wurde, denn Ajas Schlag in die Magengrube hat dadurch qualitativ einen massiven Sprung nach vorn hingelegt. Die Schärfe ist nun wirklich hervorragend, und bringt gemeinsam mit der dynamischen Farbdarstellung sowie dem kräftigen Kontrastumfang den körnigen, schmutzigen Look des Films perfekt zur Geltung - auch wenn man bedingt durch zahlreiche Stilmittel und Farbfilter kein sauberes, klares Bild erwarten darf. Der Schwarzwert bewegt sich auf gutem Niveau, könnte aber hier und da etwas satter sein. Im Gegenzug versumpfen niemals Details, und auch die oftmals kritisierte Abdunkelung der 4K UHD ist hier nicht vorhanden. An der Tonspur wurden keine Änderungen vorgenommen, was in Anbetracht der sehr guten Abmischung aber auch gar nicht nötig war. Akustisch erweist sich der in DTS-HD 5.1 abgemischte Ton als sehr dynamisch und kraftvoll, was vor allem dem teilweise markerschütternden Score sowie den großartigen Soundeffekten zugutekommt. 



Cover & Bilder © Plaion Pictures


Das Fazit von: MarS

MarS

 

Auch heute noch ist Alexandre Ajas High Tension ein fieser Schocker, der den Zuschauer da trifft, wo es wehtut, und noch über den Film hinaus seine Spuren hinterlässt. Ein Meilenstein, der die unter Fans geliebte französische "Terrorwelle" überhaupt erst ausgelöst hat, und der kaum etwas von seiner Intensität verloren hat. Dank neuem 4K UHD Master ist das Mediabook von Plaion Pictures eigentlich schon ein Pflichtkauf für alle, die High Tension in bestmöglicher Qualität und der ungeschnittenen Fassung sehen wollen.


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