Im Jahre 2005 kam mit dem Film „Hooligans“ ein echter Überraschungshit aus Großbritannien auf den Filmmarkt. Niemand hätte sich vorstellen können, dass der bekannte Hobbit Elijah Wood mal einen Schlägertyp mimen kann. Natürlich zieht so ein erfolgreicher Film auch immer eine Fortsetzung nach sich, denn diese sind meist leicht verdientes Geld. So ist es dann auch bei „Hooligans“ der Fall. Das blöde ist nur, dass Fortsetzungen meistens qualitativer Müll sind. Ob dies auch auf „Hooligans 2 – Stand Your Ground“ zutrifft, zeigt der folgende Artikel.

Nach den üblen Ausschreitungen zwischen den Hooligans von West Ham und Millwall landen die meisten von ihnen im Knast. Auf Grund überfüllter Gefängnisse müssen drei der West Ham Jungs in ein anderes Gefängnis verlegt werden. Das entpuppt sich als ziemlicher Nachteil, denn das neue Gefängnis ist voller Millwall-Fans. Es dauert nicht lange und die ersten Schlägereien gehen los. Doch es wartet auch ein neuer Gegner auf die drei Jungs. Die Oberaufseherin steckt mit den Millwall-Fans unter einer Decke und unterstützt deren Drogengeschäfte. Jetzt heißt es nur noch „Augen zu und durch“, denn es gilt die restliche Zeit abzusitzen. Eines Tages sollen drei Insassen vorzeitig entlassen werden. Da man sich auf niemanden einigen kann, wird ein Fußballspiel ausgetragen. Die Gewinner dürfen danach in die Freiheit zurück. Das Spiel wird für alle Beteiligten ein Spiel auf Leben und Tod.

Nach dem ersten Hooligan-Teil sind die Erwartungen an diese Fortsetzung natürlich entsprechend hoch. Daher hatte ich mich sehr gefreut, den zweiten Teil ansehen zu können. Leider muss ich aber sagen, dass „Hooligans 2 – Stand Your Ground“ kein würdiger Nachfolger des ersten Teils ist. Die Handlung wurde komplett ins Gefängnis verlegt, was aus meiner Sicht nicht gerade für eine interessante Geschichte sorgt. Es gibt zwar einige coole Ansätze, aber keinerlei neue Aspekte, die in einem zweiten Teil nötig sind. Das nächste Problem sind die Schauspieler. Es wurde nur ein einziger Akteur aus dem ersten Teil übernommen und alle anderen sind größtenteils unbekannt. Das liegt sicherlich daran, dass den Machern nicht viel Geld zur Verfügung stand und man einfach nur daran interessiert war, möglichst viel Geld aus einem bekannten Titel zu schlagen.

Damit der Film auf Grund der kaum vorhandenen Handlung nicht schnell zur Langeweile verkommt, wurde das Hauptaugenmerk auf die Gewalt gelegt. Es gibt zahlreiche blutige Schlägereien und auch die eine oder andere Folterszene. Und genau das ist das größte Problem des Filmes, denn die Gewalt wird in diesem Sinn nur verherrlicht und nicht kritisiert. Das hat der erste Teil noch sehr gut vorgemacht, aber jetzt will man einfach nur schockieren. Leider funktioniert das überhaupt nicht, denn man findet keinen Zugang zu irgendeinem Charakter. Und das ist der wichtigste Bestandteil eines jeden Films. Es gibt zwar einen „netten“ Wärter, der sympathisch rüber kommt, aber das reicht nicht aus, um den Film über den Durchschnitt zu heben. Für mich persönlich wurde hier einfach mal schnell ein Drehbuch geschrieben und dieses „Hooligans 2“ genannt. Damit war der nicht verdiente Erfolg leider schon so gut wie sicher.

Die Blu-ray-Veröffentlichung stammt von Ascot Elite und ist leider nicht zu empfehlen. Das liegt nicht an dem Film selbst, sondern daran dass er sehr stark zensiert ist. Es fehlen fast vier Minuten, was ich persönlich eine Frechheit finde. Komischerweise gibt es den Film unzensiert auf DVD, also warum nicht auch auf Blu-ray? Technisch gesehen bewegt sie sich auch nur auf durchschnittlichem Niveau. Die Bildqualität unterscheidet sich kaum von einer DVD, was sehr schade ist. Der Ton ist nicht weiter der Rede wert, da der Film selbst sehr dialoglastig ist. Die Surroundboxen haben hier nicht sehr viel zu tun. Des Weiteren sind die Untertitel total asynchron zum Bild und damit nicht verwendbar. Das Bonusmaterial ist ganz in Ordnung, da der Käufer einige coole Hintergrundinformationen und verschiedene Trailer zu sehen bekommt. Gott sei Dank ist auch ein Wendecover dabei, denn der FSK-Flatschen nervt einfach nur. Insgesamt kann man sagen, dass dieser durchschnittliche Film auch nur eine durchschnittliche Veröffentlichung bekommen hat.