I, Tonya

I, Tonya

Originaltitel: I, Tonya
Genre: Komödie • Drama
Regie: Craig Gillespie
Hauptdarsteller: Margot Robbie • Sebastian Stan
Laufzeit: DVD (115 Min) • BD (119 Min)
Label: Universum Film
FSK 12

I, Tonya   23.08.2018 von MarS

Die ehemalige Eiskunstläuferin Tonya Harding ist weniger für ihre herausragenden Erfolge, als ein skandalöses Ereignis während ihrer Karriere bekannt, dass ihr den Spitznamen "Eishexe" einbrachte. Regisseur Craig Gillespie (Fright Night (2011), The Finest Hours) erzählt nun ihre unglaubliche, aber wahre Geschichte in seiner Komödie I, Tonya...

 

Inhalt

 

Bereits im Alter von gerade einmal drei Jahren ist die kleine Tonya Harding begeistert vom Eiskunstlauf. Während sie ihre ganze Energie in ihre zukünftige Karriere steckt, wird sie von ihrer mürrischen Mutter stets auf das Äußerste angetrieben. Die Mühe zahlt sich zunächst aus, Tonya gewinnt ihre ersten Wettbewerbe und stellt dabei deutlich ältere Konkurrentinnen in den Schatten, doch mit zunehmendem Alter macht sich ihre ärmliche Vergangenheit immer stärker bemerkbar. Die Jury findet keinen Gefallen daran, dass Tonya sich nicht an die üblichen Regeln des Sports halten will, und schon bald verpasst sie ihren Anschluss an die übrigen Wettkämpfer. Ein spektakulärer Sprung soll Tonya, inzwischen verheiratet mit ihrem Kindheitsfreund Jeff Gilooly, zurück an die Weltspitze katapultieren, was ihr letztendlich auch gelingt. Allerdings ist ihr ihre schärfste Konkurrentin Nancy Kerrigan stets dicht auf den Fersen, was Jeff dazu inspiriert, diese kurz vor einem wichtigen Wettkampf unter Druck zu setzen. Doch der eigentlich harmlose Plan eskaliert...

 

Eigentlich ernste und dramatische Ereignisse mit einem Augenzwinkern und viel Humor in eine biografische Komödie zu verwandeln ist kein leichtes Unterfangen, doch Craig Gillespie weiß diese Herausforderung gekonnt zu meistern. Gespickt mit viel Ironie und jeder Menge rabenschwarzem Humor erzählt I, Tonya eine Geschichte voll von skurrilen Figuren und dämlichen Entscheidungen, die man tatsächlich niemals glauben würde, wenn sie nicht wahr wäre. Um die Realitätsnähe der Handlung zu untermauern entwickelt sich die Erzählung hier rund um Interviews mit den Beteiligten Personen, welche zwar inszeniert wurden, jedoch wirklich so geführt wurden, wie einige originale Einblendungen während dem Abspann beweisen. Die eigentlichen Träger des Films sind jedoch die Darsteller, die in ihren Rollen regelrecht aufblühen und den chaotischen Persönlichkeiten genug Ausstrahlung verleihen, um selbst die Schlimmsten unter ihnen sympathisch finden zu können. Gerade Margot Robbie, eben noch als heiße Sexbombe Harlekin in Suicide Squad, beweist hier Mut zur Hässlichkeit und bildet den konsequenten Mittelpunkt in diesem wahnwitzigen Biopic. Aber auch Allison Janney als ihre giftige Mutter stellt einen festen Pfeiler in I, Tonya dar und wurde völlig zurecht dafür unter anderem mit dem Golden Globe sowie einem Oscar als "Beste Nebendarstellerin" gewürdigt. Begleitet wird die Inszenierung von einer authentischen, stimmungsvollen Ausstattung sowie dem ebenso passenden Soundtrack, die im Zusammenspiel den Zuschauer direkt in die 90er Jahre verfrachten und damit jede Menge Erinnerungen an die damaligen Ereignisse wecken.

 

Details der Blu-ray

 

Das Bild der Blu-ray ist bewusst auf alt getrimmt und damit von deutlich sichtbarem Filmkorn und stilistischen Unreinheiten durchzogen, besitzt aber dennoch eine HD-würdige Schärfe und einen ordentlichen Detailreichtum. Die Farbgebung ist natürlich und das Bild weist insgesamt ein gutes Kontrastverhältnis auf. Im Gesamtbild ist die Optik ansprechend und liefert einen atmosphärischen, authentischen Look. Die Tonspur liefert eine schöne Dynamik, die sich vor allem beim Einsatz des tollen Soundtracks bemerkbar macht. Kleinere Effekte unterstützen die Stimmung, während die Sprachausgabe stets klar und sauber ortbar ist. Technisch eine mehr als ordentliche Veröffentlichung.



Cover & Bilder © Universum Film GmbH - Alle Rechte vorbehalten.


Das Fazit von: MarS

MarS

 

Die Geschichte der ehemaligen Eiskunstläuferin Tonya Harding ist so unglaublich absurd und schräg, dass man sie ohne Kenntnis der Vergangenheit kaum glauben kann. Dementsprechend gut geeignet ist der Stoff für eine rabenschwarze Komödie, die Regisseur Craig Gillespie souverän umgesetzt hat. Es macht einfach Spaß, den skurrilen Figuren bei ihren Erlebnissen zu folgen, und so verzeiht man I, Tonya auch problemlos einige erzählerische Freiheiten, kleinere Längen sowie abgekürzte Geschichtsverläufe. 


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