Kubo - Der tapfere Samurai
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BEWERTUNG |
28.01.2025 von MarS
Gemeinsam mit Coraline, ParaNorman und Die Boxtrolls veröffentlicht Plaion Pictures mit Kubo - Der tapfere Samurai den nächsten Stop-Motion Film der Produktionsschmiede Leika erstmals auf 4K UHD. Wir sagen Euch, warum Ihr Euch dieses Abenteuer nicht entgehen lassen solltet...
Inhalt
Seit dem Tod seines Vaters Hanzo kümmert sich der einäugige Junge Kubo um seine Mutter, mit der er gemeinsam in einer Höhle lebt. Während seine Mutter nur noch selten klare Momente hat, in denen sie von Hanzo erzählt und ihrem Sohn immer wieder erklärt, er dürfe sich niemals nachts im Freien aufhalten, sorgt Kubo als Geschichtenerzähler im naheliegenden Dorf jeden Tag für ihren bescheidenen Lebensunterhalt. Als er jedoch eines Abends auf Grund eines Laternenfests die Zeit vergisst, wird Kubo tatsächlich von zwei schrecklichen Hexen angegriffen, und kann nur durch die Hilfe seiner Mutter um Haaresbreite entkommen. Mit dem verzauberten Affen Monkey und einem in einen Käfer verwandelten Samurai an seiner Seite gibt es für Kubo nur eine einzige Chance, seine Mutter wiederzusehen und sich den Kräften entgegenzustellen, die ihm nach dem Leben trachten: Er muss die drei Teile der legendären Rüstung seines Vaters finden, deren Verbleib jedoch niemandem bekannt ist...
Ob das Debütwerk Corpse Bride - Hochzeit mit einer Leiche, oder auch die späteren Werke, stets zeichneten sich die Stop-Motion Filme der Produktionsschmiede Leika dadurch aus, die Sehgewohnheiten üblicher Kinder- und Animationsfilme zu ignorieren, und die Inszenierungen deutlich düsterer und ernster zu gestalten. Das machte diese Produktionen zwar für die ganz kleinen Zuschauer - trotz der meist unerwartet niedrigen FSK-Freigaben - eher ungeeignet, eröffnete zeitgleich aber auch das Potential, ein breiteres und sogar ein erwachsenes Publikum anzusprechen. Auch Kubo - Der tapfere Samurai bleibt dieser Linie absolut treu, wobei Melancholie, Tragik und dramatische Elemente hier durchaus ein noch höheres Level erreichen als bereits in den Vorgängerfilmen. Geschickt verbindet Regiedebütant Travis Knight eine Geschichte, die an japanische Mythen und Folklore erinnert (dabei aber gänzlich der Fantasie der Drehbuchautoren Marc Haimes und Chris Butler entsprungen ist) mit einer klassischen Kinderfilm-Handlung rund um das Erwachsenwerden und das Überwinden persönlicher Ängste, ebenso wie der Macht kindlicher Fantasie. Aber auch poetische, spirituell angehauchte Szenen sind vorhanden, wie auch die harmonische Darstellung der japanischen Kultur. Für einen Kinderfilm äußerst ungewöhnlich ist zudem der offene Umgang mit dem Tod, ohne das junge Publikum damit zu überfordern oder zu drastisch zu erscheinen. Gleichzeitig schreckt Kubo - Der tapfere Samurai aber auch nicht davor zurück, überaus dramatische sowie emotional ergreifende Themen zu präsentieren, die sich gelegentlich zwar bereits im Vorfeld durch geschickte Vorzeichen andeuten, aber dennoch durchaus überraschende Wendungen innerhalb der Handlung darstellen. Unterdessen sorgt der grundsätzlich stets präsente Humor dafür, dass das Geschehen nicht seine gesamte Bedrohlichkeit auch tatsächlich entfaltet, und sich die Erzählung einen durchwegs lockeren Grundtenor behält. Dennoch vermittelt die Inszenierung stets eine hohe Ernsthaftigkeit, und rutscht dabei niemals ins Alberne oder gar Lächerliche ab. Endgültig Eindruck hinterlässt Kubo - Der tapfere Samurai jedoch am Ende durch die beeindruckenden Animationen, die so großartig aussehen und so flüssig dargestellt sind, dass man kaum glauben kann, hier einen Stop-Motion Film vor sich zu haben. Unglaubliche Detailtiefe geht hier einher mit unzähligen grandiosen und abwechslungsreichen Settings, während vor allem die zahlreichen Actionsequenzen sowie die Momente, in denen es magisch wird, absolut atemberaubend in Szene gesetzt wurden. Ein episches Abenteuer, das nicht nur handwerklich seinesgleichen sucht, und dabei trotz grundsätzlicher simpler Geschichte ein ums andere Mal aufs Neue zu begeistern weiß.
Details der 4K UHD
Schon die Blu-ray Erstauflage sah wirklich sehr gut aus, die neu remasterte Blu-ray sogar noch besser. Echte Referenzwerte erreicht nun allerdings die 4K UHD, deren Farbtiefe, Kontrastumfang und Schärfe durchwegs beeindruckend ausgefallen sind. Das Bild wirkt insgesamt zudem noch plastischer als zuvor, und auch der hervorragend eingestellte Schwarzwert weiß ausnahmslos zu überzeugen. Ebenso weiß die Tonspur zu gefallen, die zwar im Gegensatz zur in Dolby Atmos vorliegenden Originaltonspur "nur" eine DTS-HD 5.1 Abmischung zu bieten hat, dabei aber ohne Zweifel einen großartigen Eindruck hinterlässt. Kraftvoll, räumlich und präzise, dazu eine stets dynamische und präsente Atmosphäre, hier bleiben kaum Wünsche offen. Eine ausgewogene Balance sowie klare, verständliche und perfekt ortbare Dialoge runden die in allen Belangen tolle 4K UHD stimmig ab.
Zur limitierten Steelbook-Edition selbst können wir - im Gegensatz zu den anderen drei Veröffentlichungen - leider keine Aussagen treffen, da uns zu Kubo - Der tapfere Samurai lediglich die 4K UHD Pressedisc zur Verfügung stand. Cover & Bilder © Plaion Pictures Das Fazit von: MarS
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