Kursk

Kursk

Originaltitel: Kursk
Genre: Drama
Regie: Thomas Vinterberg
Hauptdarsteller: Matthias Schoenaerts • Léa Seydoux
Laufzeit: DVD (114 Min) • BD (118 Min)
Label: New KSM / Wild Bunch Germany
FSK 12

Kursk   01.02.2020 von MarS

Am 12. August 2000 sank während eines russischen Flottenmanövers das Atom-U-Boot Kursk in der Barentsee, wobei 118 Seeleute ums Leben kamen. Nun erzählt der dänische Regisseur Thomas Vinterberg die Geschichte dieses erschreckenden Unglücks...

 

Inhalt

 

Im August 2000 ist das russische Atom-U-Boot Kursk Teil eines Flottenmanövers in der Barentsee, als plötzlich eine gewaltige Explosion das Boot erschüttert und es auf Grund der entstandenen Schäden auf den Meeresboden sinkt. Lediglich 23 der insgesamt 118 Besatzungsmitglieder, unter ihnen Kapitänleutnant Mikhail Kalekov (Matthias Schoenaerts), können sich in einen intakten Bereich retten. Während immer mehr Wasser eindringt hoffen die Männer auf baldige Rettung, doch die russische Regierung verfügt nicht über die geeigneten Mittel und schlägt jegliches Hilfsangebot anderer Nationen aus Angst vor Spionage und Erniedrigung aus. Das Überleben der 23 Männer hängt nun von politischen Entscheidungen ab, denn der britische Commodore David Russel (Colin Firth) steht bereits mit einem norwegischen Rettungsteam bereit...

 

Nach der Miniserie Chernobyl ist Kursk bereits die zweite Produktion nach realen Ereignissen innerhalb eines kurzen Zeitraums, die aufzeigt, wie gefährlich übertriebener Stolz und das Weiterleiten von falschen Informationen in Krisensituationen werden können und bei der das Verhalten der russischen Regierung sowohl nach außen, als auch innerhalb des eigenen Volkes, nicht sonderlich gut wegkommt. Kursk fehlt es dabei zwar selbstredend an der Zeit, die Chernobyl zur Verfügung hatte, um sowohl die Geschichte als auch die beteiligten Figuren zu vertiefen, setzt aber genau die richtigen Akzente, um das Geschehen beinahe ebenso bedrückend und erschreckend zu gestalten. Unterdessen gelingt es dem dänischen Regisseur Thomas Vinterberg (Die Jagd) dank authentischer, stimmiger Inszenierung, die Spannung durchwegs aufrecht zu erhalten, obwohl der Ausgang der Ereignisse eigentlich bekannt ist. Doch nicht nur die Geschehnisse an Bord der Kursk und zwischen den Regierungen werden beleuchtet, sondern Vinterberg wirft immer wieder auch einen Blick auf die hinterbliebenen Familien, die voller Sorge auf die Rückkehr der Seeleute warten und dabei nur sporadisch mit teils irreführenden Informationen versorgt werden. Dass das Ganze so fesselnd und intensiv auf den Zuschauer wirkt, ist vor allem dem großartigen Cast zu verdanken, der durch die Bank hervorragend agiert. Gerade Matthias Schoenaerts zeigt hier ein weiteres Mal, wieviel Talent in ihm steckt, denn ihm reicht ein minimalistisches Spektrum innerhalb des beengten Inneren des U-Boots, um genau die richtigen Gefühle beim Zuschauer zu erzeugen und die verzweifelten Überlebensversuche der eingeschlossenen Männer am Laufen zu halten. Erschreckend kalt und emotionslos wirkt dagegen Max von Sydow als russischer Admiral Vladimir Petrenko, der innerhalb weniger Augenblicke und mit sehr geringer Screentime dennoch sofort den Hass des Zuschauers auf sich zu ziehen weiß.

 

Bildergalerie von Kursk (3 Bilder)

Details der Blu-ray

 

Die Blu-ray liefert ein ruhiges, sehr scharfes und vor allem in Closeups fein detailliertes Bild mit natürlicher, ein wenig entsättigter Farbgebung. Letztere verbindet sich harmonisch mit dem deutlich zu erkennenden Filmkorn und sorgt damit für einen authentischen Look. Akustisch nutzt die Tonspur alle zur Verfügung stehenden Kanäle und erzeugt dadurch eine ansprechende Räumlichkeit, die zudem von der ausgewogenen Dynamik profitiert. Gezielter Effekteinsatz sorgt für Atmosphäre, während Dialoge durchgehend klar und verständlich wiedergegeben werden. Die Kanäle sind sauber voneinander getrennt und die Signale gut ortbar.



Cover & Bilder © Koch Films GmbH


Das Fazit von: MarS

MarS

Kursk ist ein gelungenes Drama nach realen Ereignissen, dass auf authentische und stets fesselnde Art und Weise die Geschehnisse nach aktuellem Wissensstand nachstellt und dabei nicht davor zurückschreckt, das Verhalten der russischen Regierung in der Vergangenheit zu verurteilen. Hervorragend besetzt und eindringlich inszeniert bietet Kursk sowohl starke Genrekost als auch einen erschreckenden Blick auf die Auswirkungen, die politische Entscheidungen auf die betroffenen Menschen haben können. Nach Chernobyl das nächste packend umgesetzte Ereignis der russischen Geschichte, auch wenn es Kursk nicht gelingt, ein ebenso flaues Gefühl im Magen zu hinterlassen...


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Das Fazit von: Panikmike

Panikmike

 

Ich kannte den Unfall damals noch aus den Medien, konnte mich aber so gut wie nicht mehr dran erinnern. Das Sinken des U-Boots ist eine grausame Sache, schlimmer ist jedoch, dass die Regierung wieder einmal falsche Tatsachen dargelegt und es verschwiegen hat. Kursk behandelt das zwar nur nebenbei und in meinen Augen ein bisschen zu wenig, dennoch ist der gut besetzte Film ein Muss.


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