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México Bárbaro - Grausame Legenden
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BEWERTUNG |
30.08.2019 von MarS
Kurzfilmsammlungen sind immer wieder für die ein oder andere Überraschung gut. Grund genug, sich den mexikanischen Episodenfilm México Bárbaro - Grausame Legenden einmal genauer anzusehen...
1. Tzompantli (Regie: Laurette Flores) Eine Reihe verschwundener Menschen veranlasst einen Journalisten, sich mit einem geheimnisvollen Informanten zu treffen. Der erzählt ihm die haarsträubende Wahrheit...
2. Jaral de Berrios (Regie: Edgar Nito) Zwei Cowboys, einer davon angeschossen, machen in einer verlassenen Ruine Halt, obwohl einer der Beiden den Ort für verflucht hält. Als die Nacht hereinbricht, soll er recht behalten...
3. Drena (Regie: Aaron Soto) Als eine junge Frau die Zigarette raucht, die sie in der Wüste bei einem Toten gefunden hatte, erscheint ihr ein bizarres Wesen. Das Monster verlangt innerhalb von 12 Stunden das Menstruationsblut ihrer Schwester, ansonsten würde es ihre Seele durch ihren Anus entziehen...
4. La cosa más preciada (Regie: Isaac Ezbans) Ein Pärchen entschließt sich zu einem abgelegenen Kurzurlaub in einer Waldhütte, damit das Mädchen dort ihre Unschuld verlieren kann. Entgegen den Warnungen eines alten Mannes genießen sie ihren Abend, bis plötzlich ein Gnom ebenfalls sein Interesse an der Frau entdeckt...
5. Lo que importa es lo de adentro (Regie: Lex Ortega) Eine alleinerziehende Mutter bevorzugt den ganzen Tag ihren Sohn gegenüber ihrer behinderten Tochter, da sie es mit ihm einfacher hat. Obwohl das Mädchen versucht, ihre Familie zu warnen, verpasst die Mutter durch ihre Ignoranz, die Vorzeichen für einen Schicksalsschlag wahrzunehmen...
6. Munecas (Regie: Jorge Michel Grau) Eine Frau flüchtet vor ihren Peinigern, doch der Versuch scheint hoffnungslos zu sein...
Ein Mann entwendet eine Leiche und bringt sie an einen abgelegenen See, um sie dort zurück in die Welt der Lebenden zu holen...
8. Dia de los Muertos (Regie: GiGi Saul Guerreros) Eine Gruppe von Stripperinnen beschließt, sich am Tag der Toten an denen zu rächen, die sich ihr Leben lang an ihnen vergnügt und sie wie Schmutz behandelt haben...
México Bárbaro - Grausame Legenden liefert ganze acht Kurzfilme, die den Zuschauer mal mehr, mal weniger tief in die mexikanische Kultur sowie die landestypischen Mythen abtauchen lassen. Eines haben die Geschichten dabei gemeinsam: sie sind zäh und teilweise wirr erzählt, setzen auf eine minimalistische Inszenierung, bei der mehr Wert auf Sounddesign denn auf Dialoge gelegt wird, und hinterlassen im Verlauf mehr als einen WTF-Moment. Auf eine Rahmenhandlung verzichtet México Bárbaro - Grausame Legenden ebenso wie auf jegliche Erklärungen, was es einem ohne vorherige Kenntnis der mexikanischen Gebräuche schon beinahe unmöglich macht, der ein oder anderen Episode inhaltlich zu folgen. Was dann verbleibt ist eine lose Aneinanderreihung bizarrer, skurriler, ja sogar ekelhafter Momentaufnahmen, die jedoch ausgenommen von einer guten Atmosphäre keine Spannung, Grusel oder gar Horror erzeugen können. Vielleicht liegt dies ja auch an der Tatsache, dass die deutsche Veröffentlichung um satte vier Minuten Federn lassen musste, um eine Freigabe ab 18 Jahren zu erhalten - ganz im Gegensatz zum bereits im Februar 2019 veröffentlichten Mediabook von Wicked-Vision Media, welches die ungeschnittene Filmfassung enthält und nun noch einmal deutlich im Preis steigen dürfte. Zwar hätten zusätzliche Gewaltspitzen und Splattereffekte den Inhalt selbst vielleicht nicht besser gemacht, immerhin hätten Genrefans dann aber noch ein paar Schauwerte genießen können. So allerdings sind die Geschichten ebenso sinnlos wie einschläfernd.
Details der Blu-ray
Die Qualität der Blu-ray ist alles andere als auf ansprechendem HD-Niveau. Abgesehen von absichtlichen Stilmitteln wie Filmkorn und sogar gezielt eingesetzte Verunreinigungen ist die Schärfe gerade einmal mit einer guten DVD zu vergleichen. Kontrast und Farbgestaltung sind ebenso schwach wie beispielsweise der Schwarzwert, der immer wieder in Gräuliche abfällt. Noch deutlich schlechter steht es um die Tonspur, die entgegen dem Coverdruck lediglich in einer DTS-HD 2.0 Abmischung vorliegt - dafür bietet die spanische Tonspur die verheißungsvolle DTS-HD 5.1 Abmischung, welche sich im direkten Vergleich mühelos vom deutschen Ton differenziert. Der ist nämlich komplett dumpf, wodurch die Dialoge streckenweise kaum verständlich sind. Einzig die manchmal sehr experimentell erscheinenden Soundeffekte drängen sich hier in den Vordergrund, während der Rest zu einem kaum definierbaren Brei verkommt. Zudem hat man im gänzlich frontgerichteten Soundpotpourri das Gefühl, alles würde sich auf den linken Boxenbereich konzentrieren. Technisch eine eher schwache Blu-ray.
Bilder © Donau Film / Alive AG Cover & Bilder © ... Das Fazit von: MarS
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