MaXXXine

MaXXXine

Originaltitel: MaXXXine
Genre: Thriller • Slasher • Drama
Regie: Ti West
Hauptdarsteller: Mia Goth
Laufzeit: DVD (100 Min) • BD (104 Min)
Label: Universal Pictures Home Entertainment
FSK 18

MaXXXine   17.09.2024 von MarS

Nach X und dem Prequel Pearl folgt mit MaXXXine nun endlich der dritte Teil der etwas anderen Trilogie aus der Hand Ti Wests. Ob uns auch dieses Mal etwas völlig Neues erwartet, oder für Mia Goth in ihrer Paraderolle alles beim Alten bleibt, das erfahrt Ihr in unserer Kritik...

 

Inhalt

 

Seit einigen Jahren lebt Maxine Minx (Mia Goth) nun schon in Los Angeles. In der Porno-Branche hat sie sich bereits einen Namen gemacht, doch nun scheint sich mit einer Rolle in einem Horrorfilm endlich auch der erhoffte Durchbruch in Hollywood anzubahnen. Doch ausgerechnet jetzt treibt der "Night Stalker" in der Stadt sein Unwesen, der ein unerwartetes Interesse an Maxine zu haben scheint. Das führt schließlich nicht nur die beiden Detectives Williams (Michelle Monaghan) und Torres (Bobby Cannavale) auf Maxines Spur, sondern auch den Privatdetektiv John Labat (Kevin Bacon), der offensichtlich mit Maxines Vergangenheit vertraut ist...

 

Ein Retro-Slasher zum Einstieg, danach völlig unerwartet ein charakterorientiertes Psycho-Drama als Prequel. Ti West hat es bisher hervorragend verstanden, den Zuschauer an der Nase herumzuführen. Mit MaXXXine, dem Abschluss seiner Trilogie um die titelgebende Figur, präsentiert er seinem Publikum nun erneut einen Film, der sich deutlich von seinen Vorgängern abhebt, dabei aber dank einigen extrem brutalen und expliziten Gewaltspitzen doch eher die Fans des ersten Teils ansprechen dürfte. Aber weil ein Genre für West eben nicht genug ist, bietet er uns nun eine Mixtur aus Serienkiller-Jagd (übrigens basierend auf der realen Geschichte von Ricardo "Richard" Ramirez), einer Prise kritischem Hollywood-Drama, sowie eben auch einem äußerst blutigen Slasher, der noch einmal alles in den Schatten stellt, was bisher in dieser Trilogie zu sehen war. Diese drei Hauptelemente verbindet West ein weiteres Mal durch stilistisch entfremdete Bilder, die gerade dadurch perfekt mit der Atmosphäre des Films harmonieren. Los Angeles, die angebliche Stadt der Engel, scheint hier nur aus Studiokulissen, Seitengassen und einer Hölle aus Sex und Gewalt zu bestehen, und damit einer Welt, in der sich Maxine sichtlich heimisch fühlt. Vorbei sind die Zeiten von plötzlichen Gewaltausbrüchen und labiler Persönlichkeit, denn hier in diesem Sumpf kann sie endlich die sein, die sie schon immer war, ohne sich verstellen zu müssen. Genau das tut Mia Goth auch dieses Mal einfach großartig, und präsentiert ihre Maxine als eiskalte, berechnende, gänzlich auf ihr Ziel fixierte Frau, die wortwörtlich über Leichen geht. Kontrastiert wird das Treiben aus Brutalität und Pornografie von einem grandiosen Soundtrack, der so einige zeitgenössische Ohrwürmer der 80er Jahre mit an Bord hat, und den Zuschauer direkt in die gute alte Zeit zurückversetzt. Einzig das völlig überladene Finale trübt hier ein wenig den ansonsten tollen Gesamteindruck, denn dieses wirkt tatsächlich trotz geschlossenem Kreis innerhalb der Trilogie beinahe wie ein Fremdkörper, der nicht so wirklich zum Rest von MaXXXine passen will. 

 

Bildergalerie von MaXXXine (6 Bilder)

Details der Blu-ray

 

Qualitativ ist MaXXXine stimmigerweise der ansehnlichste Film der Trilogie - immerhin ist das Geschehen im Gegensatz zu den bisherigen Teilen in den 80ern angesiedelt, und somit am "aktuellsten". Abgesehen von einer fein dosierten Körnung bietet die Blu-ray deshalb ein insgesamt sehr sauberes, klares und scharfes Bild, das sich durch natürliche Farben und einen sehr gut eingestellten Kontrast auszeichnet. Der Schwarzwert ist ebenfalls sehr gut eingestellt, und fällt nur selten ein klein wenig ab. Highlight - gerade in Verbindung mit dem tollen Soundtrack - ist hier aber zweifellos die Tonspur, abgemischt in Dolby Atmos. Diese lässt echtes Hollywood-Feeling aufkommen und bietet nicht nur eine hervorragende Dynamik, sondern auch eine umfassende Einbindung von gezielt eingesetzten Umgebungsgeräuschen und Effekten, während die Sprachausgabe ausnahmslos verlustfrei, klar und perfekt ortbar erfolgt. 



Cover & Bilder © Universal Studios. Alle Rechte vorbehalten. / © Starmaker Studios LLC


Das Fazit von: MarS

MarS

Mit MaXXXine liefert Ti West den mehr als würdigen Abschluss seiner X-Trilogie, und versetzt seinem Publikum damit noch ein letztes Mal einen tiefen Schlag in die Magengrube. Begleitet von einem kritischen Blick auf den Umgang mit weiblichen Künstlerinnen in Hollywood - und mit den 80ern als Spiegelbild dafür, wie es auch heute noch oftmals geschieht - bietet MaXXXine nicht nur ein weiteres großartiges Solo für Mia Goth, sondern auch eine fesselnde Serienkiller-Jagd sowie einen ultrabrutalen, expliziten und extrem blutigen Slasher, der einem das Blut in den Adern gefrieren lässt. In Verbindung mit der stilistisch erneut hervorragenden Inszenierung sowie dem grandiosen Soundtrack lässt MaXXXine damit kaum Wünsche offen - vom etwas zu überladenen Finale einmal abgesehen. Auf einer Augenhöhe mit X, und auch wieder eingängiger beziehungsweise packender als Pearl, ist Ti Wests Abschluss seiner Trilogie damit absolut gelungen.


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