Midnight Man
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BEWERTUNG |
08.03.2018 von MarS
Horrorfilme, in denen aus Versehen oder aus Leichtsinn ungebetene Gäste gerufen werden, gibt es inzwischen wie Sand am Meer. Auch in Midnight Man von Regisseur Travis Zariwny (Cabin Fever - The New Outbreak) erwacht eine im Internet inzwischen verbreitete Legende und trachtet nach dem Leben der Mitspieler...
Inhalt
Vor vielen Jahren hat sich die Mutter der Teenagerin Alex hier selbst das Leben genommen, doch nun kehrt sie in ihr altes Haus zurück, um sich um ihre demenzkranke Großmutter Anna zu kümmern. Eines Abends findet Alex auf dem Dachboden in einer Kiste ein Spiel, mit dem sich angeblich der "Midnight Man" rufen lässt. Auch wenn ein Teil der Spielanleitung fehlt führt Alex zusammen mit ihrem Freund Miles das geheimnisvolle Ritual durch, und tatsächlich lässt sich der "Midnight Man" auf das Spiel ein. Der allerdings konfrontiert die Spieler mit ihren schlimmsten Ängsten, und der Preis für einen Regelverstoß ist hoch. Das eigene Leben steht auf dem Spiel, und da der "Midnight Man" nicht gern verliert, nimmt er es selbst mit Fairness nicht so genau. Die letzte Hoffnung für Alex ist Annas Arzt Dr. Goodberry...
Tatsächlich kann man Midnight Man unterstellen, nicht sehr originell zu sein und sich zu sehr auf altbewährte Genreklischees zu stützen, was für einen recht hohen Grad an Vorhersehbarkeit sorgt. Dafür punktet der Film jedoch in seinen übrigen Bereichen, wodurch man schnell vergisst, dass man ja eigentlich alles bereits aus anderen Horrorstreifen kennt. Eine intelligente Kameraführung, geschicktes Spiel mit der Erwartungshaltung des Zuschauers sowie ein stimmiges Sounddesign sorgen vor allem zu Beginn für eine hervorragende, bedrohliche Atmosphäre, während der "Midnight Man" selbst ebenfalls ein fieses Aussehen spendiert bekommen hat und nicht zuletzt alleine durch seine Stimme aus dem Off für Gänsehautmomente sorgt. Auch wenn Midnight Man überwiegend auf seine gelungene Stimmung setzt gibt es zusätzlich ein paar vereinzelte, dafür sehr ordentliche Goremomente zu bewundern, welche die Freigabe ab 16 Jahren mehr als rechtfertigen. Die Handlung selbst, wie bereits erwähnt, ist vorhersehbar und birgt wenig Neues für Horrorfans, wird aber ansprechend erzählt und ist dank der handwerklich absolut sauberen Inszenierung trotz allem sehr unterhaltsam. Im Verlauf geht der Geschichte zwar ein wenig die Luft aus, worunter sowohl Atmosphäre als auch Erzähldichte ein wenig leiden, die zu diesem Zeitpunkt aber gehäuft vorkommenden Auftritte des "Midnight Man" sorgen jedoch für einen entsprechenden Ausgleich. Dieser entpuppt sich mit der Zeit zwar als weniger fies wie zunächst gedacht, sorgt aber gerade damit für eine Individualität seiner Figur, die sogar Lust auf eine Fortsetzung aufkeimen lässt.
Details der Blu-ray
Die Blu-ray verfügt über eine sehr ordentliche Grundschärfe sowie hohen Detailgrad, was sich vor allem in den Nahaufnahmen zeigt, während beide Werte ansonsten manchmal ein klein wenig abfallen. Die Farbgebung ist ein wenig entsättigt und der Kontrast ebenfalls etwas reduziert, was zwar für einen schönen Look sorgt, aber auch auf Kosten des Schwarzwerts geht. Dieser ist nicht immer perfekt und schwankt hin und wieder ins Gräuliche, dennoch gehen in dunklen Bereichen keine Details verloren. Die Tonspur liefert eine schöne Dynamik sowie eine stetige, gezielt gesetzte Surroundeinbindung, was zusammen perfekt die Stimmung im Film unterstützt. Hin und wieder hätte man sich etwas mehr Kraft gewünscht, im Gesamtbild ist die Abmischung aber gelungen. Der minimalistische Score ist nicht nur interessant gewählt, sondern harmoniert auch optimal mit dem Geschehen. Cover & Bilder © Universum Film GmbH Das Fazit von: MarS
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