Monster on a Plane

Monster on a Plane

Originaltitel: Monster on a Plane
Genre: Horror • Komödie • Creature-Feature
Regie: Ezra Tsegaye
Hauptdarsteller: Eva Habermann • Robin Czerny
Laufzeit: DVD (78 Min) • BD (91 Min)
Label: Busch Media Group
FSK 16

Monster on a Plane   04.02.2025 von MarS

Mit Skin Creepers lieferte der deutsche Independent-Filmemacher Ezra Tsegaye eine mehr als brauchbare Horrorkomödie ab, die es sogar in die deutschen Lichtspielhäuser geschafft hatte. Sechs Jahre später meldet er sich nun mit Monster on a Plane zurück, und Busch Media Group veröffentlicht den wilden Flug auf DVD, Blu-ray sowie im limitierten Mediabook in insgesamt vier Covervarianten...

 

Inhalt

 

Ausgerechnet am letzten Arbeitstag der Flugbegleiterin Nathalie (Eva Habermann) läuft wirklich alles schief, was nur schiefgehen kann. Nicht nur, dass der Flug von der Insel Mermaid Lagoon Island nach Hamburg recht turbulent werden soll, sondern auch der äußerst unfreundliche Hochschuldozent Ben (Robin Czerny) und seine Schüler zehren dauerhaft an Nathalies Nerven. Viel schlimmer ist jedoch, dass sich unter den Passagieren der Biologe Dr. Singh (Dieter Landuris) an Bord befindet, der nichts Besseres im Sinn hat, als ein mysteriöses Geschöpf in seinem Reisekoffer zu schmuggeln, um es Zuhause ausgiebig untersuchen zu können. Doch es kommt wie es kommen muss, und die unbekannte Spezies entkommt ihrem engen Gefängnis im Frachtraum, nur um sich direkt über das menschliche Büffet im Flugzeug herzumachen...

 

Monster on a Plane - Alleine der Titel sowie das Monsterdesign wecken Erinnerungen an Filme wie Snakes on a Plane oder auch Critters - Sie sind da!. Beide Filme hatten ihren äußerst trashigen Charme, und beide Filme sind in Fankreisen zu so etwas wie Kult-Lieblingen herangewachsen. Eines hat Monster on a Plane mit beiden Werken auf jeden Fall gemeinsam: Den unverkennbaren Trash-Faktor. Ob Ezra Tsegayes Horrorkomödie allerdings eine ähnlich große Fanbase aufzubauen weiß, das darf durchaus bezweifelt werden, denn auch wenn die animatronischen beziehungsweise mit Ausnahme von CGI-Blut verzierten handgemachten Effekte wirklich hervorragend aussehen, so fehlt es Monster on a Plane nicht nur an einer stimmigen Geschichte, sondern er krankt auch an seiner löchrigen Inszenierung. Ohne jeden Zweifel hätte hier ein wahres Trash-Fest entstehen können, hätte sich Tsegaye auf die Stärken seines Films konzentriert. Stattdessen füllt er seine inhaltlichen Lücken mit langweiligen beziehungsweise austauschbaren Figuren ohne nennenswerten Charakter sowie dümmlich-nichtssagenden Dialogen, was das Geschehen immer wieder extrem ausbremst, anstatt dieses voranzubringen. Selbst humorvolle Szenen und Dialogwitz bleiben weitestgehend erfolglos auf der Strecke, was neben der Platzierung vor allem der seltsam hölzernen deutschen Synchronisation zuzuschreiben ist - immerhin wurde der fürs Kino sowie eine weltweite Auswertung produzierte Film auf Englisch gedreht und anschließend erst in der eigentlichen "Muttersprache" nachsynchronisiert. Auf diese Weise wird aus Monster on a Plane eine Reise voller Schlaglöcher, in deren Verlauf man als Zuschauer eigentlich nur darauf wartet, dass es endlich die nächste Monster-Szene zu bestaunen gibt, während einem die Figuren wie auch die eigentliche Geschichte herzlich egal bleiben. Daran ändert auch eine völlig unnötige Nebenhandlung samt immerhin gut platzierter Überraschung nichts, denn auch diese steht dem Creature-Feature mehr im Weg, als dass sie dem Spaß an dem herrlich absurden Humbug helfen würde. Schade eigentlich, dass das Design-Team das fiese kleine Knuddel-Monster für das Finale noch einmal mutieren lässt, denn in seiner ursprünglichen Form besitzt der gefräßige Wonneproppen wesentlich mehr Charakter und höheres Erinnerungspotential. Trotz deutlicher Schwächen ist Monster on a Plane nämlich dann doch irgendwie ziemlich unterhaltsam, denn das Ganze ist einfach so doof, dass es schon wieder unglaublich viel Spaß macht. Ich für meinen Teil hätte jedenfalls nichts gegen einen zweiten Teil auszusetzen (der übrigens im Verlauf des Making-Ofs bereits angeteasert wird), wobei mein Wunsch wäre, das Monster in seiner Ursprungsform wiederzusehen, dafür aber in mehrfacher Ausführung...

 

Details der Blu-ray

 

Die Blu-ray liefert ein durchwegs scharfes, klares und sauberes Bild mit hervorragendem Kontrastumfang und natürlicher, ansprechender Farbgestaltung. Leider wirkt das durch CGI eingefügte Blut dadurch noch deutlicher und auch störender, wogegen das Bild im Übrigen einen gewissen TV-Charakter ausstrahlt. Akustisch bleibt die Blu-ray ein wenig hinter ihren Möglichkeiten zurück, denn abgesehen vom etwas zu aufdringlichen Score konzentriert sich das Geschehen überwiegend auf die saubere und verlustfreie Wiedergabe der Dialoge - die wiederum im Gegenzug etwas künstlich nach Studio klingen. 

 

Bildergalerie von Monster on a Plane (14 Bilder)

Details des Mediabooks

 

Das Cover der Mediabook-Variante D ist ganz dem kleinen Monster - und damit dem eigentlichen Hauptdarsteller des Films - gewidmet und zeigt dieses in voller Pracht. Für das bekannte Deckblatt, welches das Cover selbst clean hält, hat sich Busch Media Group dieses Mal dazu entschieden, dieses nicht wie gewohnt mit Klebepunkten, sondern mit einer durchsichtigen Banderole auf dem Mediabook zu befestigen (siehe Produktfoto Nr. 1). Im Übrigen ist das Mediabook mit einem Hochglanz-Finish überzogen, welches sich auch auf der mit den üblichen Inhaltsangaben und Details bedruckten Rückseite fortsetzt. Zudem ist dort auch die Limitierungsnummer zu finden. Der Innendruck des Mediabooks ist wie bereits die Außenseite gänzlich in Rottönen gehalten, und zeigt das Monster nach seiner Mutation sowie das Bild einer angsterfüllt aufschreienden, halbnackten Frau. Vervollständigt wird das Mediabook durch ein 24-seitiges Booklet. Dieses enthält nicht nur zahlreiche Set-Fotos sowie einen interessanten Text des Anime- und Filmbloggers Marcel Kober, der sich mit der Entwicklung des "Monsterfilms im Flugzeug" beschäftigt, sondern auch einen 10-seitigen Prequel-Comic zum Film.



Cover & Bilder © Busch Media Group GmbH / Produktfotos: www.sofahelden.de


Das Fazit von: MarS

MarS

Freunde des Independent-Kinos sowie Trash-Fans dürfen bei Monster on a Plane gerne einen Blick riskieren - am besten in geselliger Runde und mit reichlich Alkohol im Blut, denn dann lassen sich die vielen Szenen mit Leerlauf und unnötigem Ballast problemlos überbrücken, bis es endlich zum nächsten blutigen Angriff des handgemachten Animatronik-Monsters kommt. Diese sind nämlich zweifellos die Highlights im ansonsten eher dürftigen Geschehen, das sich spürbar zu wenig auf seine wahren Stärken konzentriert. Warum Monster on a Plane überhaupt seinen Weg in die Kinos gefunden hat bleibt wohl ein Rätsel (dennoch meinen Glückwunsch an Ezra Tsegaye für diesen erneuten Erfolg), als kleines Trash-Betthupferl Zuhause funktioniert das Ganze aber dann doch recht gut. Gewiss nicht das trashige Creature-Highlight, dass man sich vielleicht erhofft hat, immerhin aber so großartig bescheuert, dass man nicht unbedingt etwas gegen eine Fortsetzung hätte.


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