Night Drive

Night Drive

Originaltitel: Night Drive
Genre: Horror
Regie: Justin Head
Hauptdarsteller: Brandon Auret • Brian Baynes
Laufzeit: Ca. 88 Minuten
Label: SchröderMedia Handels GmbH
FSK 18

Night Drive   03.09.2012 von Tobi

Oh Herr, lass es talentierte Filmemacher regnen. Warum strafst du mich mit sinnlosen Streifen, die mir Zeit und Nerven rauben? Warum tue ich mir das immer wieder an. Meine letzte Lieferung war ziemlich geil, doch im unteren Bereich des Stapels blitzte eine Blu-ray hervor, die schon vom Cover her einfach nur grottig wirkt. Der Film heißt Night Drive, den wahrscheinlich niemand von Euch kennen wird. Er handelt übrigens nicht von Autos, die nachts durch die Stadt düsen, sondern von blutrünstigen Hyänen, die Bock auf Menschenfleisch haben. Dann wünsche ich Euch mal einen guten Appetit ...

 

Unsere Geschichte spielt sich in Afrika ab. Jack Darwin ist nicht nur ein richtiger Mann, sondern auch ein Kopfgeldjäger mit einem Herz für Tiere. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Tiere der afrikanischen Wildnis zu schützen und den Wilderen des Landes an den Kragen zu gehen. Bei einem seiner letzten Einsätze gehen ihm die Nerven durch, denn sein persönlicher Feldzug gegen die Wilderer eskaliert und endet mit negativer Presse. Das kann man natürlich nicht auf sich sitzen lassen und so wird er dazu verdonnert, ein paar beknackte Touristen durch das Reservat zu begleiten. Als wenn das nicht schon genug ist, so besucht ihn auch noch sein nichtsnutziger Sohn Sean, der gerade als Undercover-Bulle total versagt hat. Von nun an begleiten also beide Loser die Touristen der Region. Bei einer nächtlichen Safari gelangt die Gruppe an einen Ort, von dem man sagt, dass dort mysteriöse Dinge passieren. Die Rede ist von einem Hyänenmann und bald schon finden sich die ersten Leichen wieder ...

 

Eigentlich kann man aus diesem Stoff tatsächlich einen coolen Streifen machen, aber dann darf man ihn nicht Night Drive nennen. Was soll denn das überhaupt bedeuten? Ist damit die nächtliche Safari gemeint? Keine Ahnung, es ist mir auch egal. Die ersten fünf Minuten beginnen auch vielversprechend, doch dann kommt direkt der Abrutsch in die tiefe Grube der Z-Movies, aus der es kein Entrinnen gibt. Die Schauspieler können alle weniger als gar nichts. Keine Ahnung, wo die gecastet worden sind, aber die gehen echt nicht. Dazu verkörpern sie fast alle Charaktere, die dämlicher und klischeehafter nicht sein können. Oh, wir sind in Afrika und ihr schlachtet euch hier immer noch ab. Ihr seid nicht so zivilisiert. Bla, bla, bla. Hier ist wohl niemandem was Gescheites eingefallen. Da haben ja die Autoren von GZSZ bessere Ideen und das will mal was heißen.

 

Während die holprige Handlung durch ihre holprigen Akteure irgendwie vorangetrieben wird, schleichen sich auch mal ein paar Metzelszenen ein. Die sind stellenweise sogar recht ordentlich, aber sie erzeugen weder Schrecken noch Spannung noch irgendeine andere Emotion. Sie sind einfach da. Da interessiert dann auch die Legende um den Hyänenmann nicht weiter, weil es einem schnell egal wird. Das Settings ist ganz gut gelungen, da auch in Südafrika gedreht wurde, aber dafür ist der Soundtrack nicht gerade eine Bombe. Er fällt kaum auf und wenn, ist die Mucke irgendwie nicht interessant genug. Es ist zwar der erste Film von Regisseur Justin Head, aber er hat noch einiges zu lernen. Gute Ansätze sind immerhin vorhanden, also sollte er am Ball bleiben.

 

Die blaue Scheibe ist eher auf durchschnittlichem Niveau. Der Film spielt ja größtenteils bei Nacht und dadurch kann man das Ganze nur schwer bewerten. Das Rauschen hält sich zwar in Grenzen, aber man sieht hier schon das niedrigere Budget. Auch der Ton ist kein Knaller, denn er versucht einfach nur laut zu sein. Von einer guten Abmischung kann man nicht reden. Ein kleines Making-Of und ein paar Trailer sind noch an Bord und ein Wendecover wird dem Käufer ebenfalls spendiert.



Cover & Bilder © Schröder Media Handels GmbH


Das Fazit von: Tobi

Tobi

Nein Chef, ich werde solche Filme nicht mehr rezensieren. Mir reicht es jetzt wirklich und sag jetzt wieder nicht, dass ich den Film ja wollte, denn so einfach mache ich es dir nicht. Wieso werden Filme immer wieder auf derartige Weise verhunzt? Ist denn niemand mehr da, der mal einen guten Independent-Streifen macht? Wo sind die Sam Raimis und Peter Jacksons des 21. Jahrhunderts? Night Drive kann jedenfalls nicht viel. Ab und an ist mal etwas von Atmosphäre zu spüren, aber die verpufft schneller, als sie gekommen ist. Die Schauspieler machen hier tatsächlich das meiste kaputt. Ich würde einen neuen Casting-Agenten empfehlen, denn der hier hat seinen Job mehr als verfehlt. Eine Empfehlung kann ich leider nicht aussprechen, auch wenn andere Reviews über diesen Film recht gut ausfallen. Mir hat er nicht gefallen. Punkt.


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