Professor T - Staffel 1
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BEWERTUNG |
20.11.2021 von MarSEigentlich hat Großbritannien ja genug eigene Crime-Serien und beliebte Ermittler. Dennoch konnte sich niemand eine UK-Adaption der belgischen Erfolgsserie Professor T. verkneifen, die bereits eine gleichnamige Adaption im deutschen Fernsehen erhalten hat und für die bereits jetzt weitere Versionen für andere Länder geplant sind. Wir haben uns die erste Staffel der UK-Variante für Euch angesehen...
Inhalt
Der Kriminologie-Professor Jasper Tempest (Ben Miller) ist ein grandioser Analytiker - und das lässt er jeden in seinem Umfeld wissen, auch wenn er durch sein meist schroffes und besserwisserisches Auftreten nur selten auf Gegenliebe stößt. Doch auch sein ausgeprägter Sinn nach Struktur, Ordnung und Sauberkeit trägt nicht gerade dazu bei, viele Freundschaften aufzubauen. Als der Professor eines Tages von seiner ehemaligen Studentin Lisa Donckers (Emma Naomi), inzwischen Detective Sergeant bei der Polizei Cambridge, gebeten wird, ihr bei den Ermittlungen in einem Fall von Serienvergewaltigung zu helfen, findet Tempest jedoch schon bald Gefallen an der praktischen Anwendung seines theoretischen Wissens. Damit geht er zwar dem gesamten Polizeiapparat gehörig auf die Nerven, entpuppt sich aber auch als unerwartet hilfreicher Berater...
Zwangsstörungen und Reinlichkeitswahn auf der einen, geniale Kombinationsgabe und fehlende Sozialkompetenz auf der anderen Seite. Wenn Sherlock Holmes und Adrian Monk ein gemeinsames Kind hätten, wäre das zweifellos Professor Jasper Tempest. Genau darin besteht allerdings auch das Problem dieser Crime-Serie, denn nicht nur das Verhalten der Hauptfigur weckt recht schnell Erinnerungen an bereits Gesehenes, sondern auch einige der behandelten Fälle sind in ihrem Ablauf beziehungsweise in ihrer Auflösung für Genrefans doch eher vorhersehbar. Überhaupt fehlt es den einzelnen Fällen an Intensität, da sich das Geschehen mehr auf die Methodik und die Verhaltensweisen des titelgebenden Professors, denn auf die eigentlichen Taten konzentriert, was gerade die erste Episode - immerhin geht es hier um Vergewaltigung - sehr bizarr und auf seltsame Art oberflächlich wirken lässt. Dass Professor T. auch in seiner inzwischen dritten Serienadaption dennoch recht gut zu unterhalten weiß, das liegt vor allem am perfekt besetzten Ben Miller, der dem besserwisserischen und auf den ersten Blick absolut unsympathischen Professor erst Leben einhaucht, sowie dem harmonischen, beziehungsweise eben gerade nicht harmonischen Zusammenspiel mit den übrigen Darstellern. Zudem ist die Mischung aus dezentem Spannungsbogen und den schrägen Ermittlungsmethoden durchaus gelungen, und beherbergt zudem eine ordentliche Prise Humor, was Professor T. am Ende zwar nicht zu einem kriminalistischen Highlight macht, das Ganze aber immerhin zu einem ordentlichen Genrevertreter, bei dem es einem nicht langweilig wird.
Details der DVD
Das Bild der DVD zeigt sich von der besten Seite und bietet abgesehen von den üblichen kleineren Schwächen im Bereich von Durchzeichnung, Kantenführung und dezentem Banding durchaus scharf und detailliert. Die Farbgestaltung ist natürlich, wenngleich auch etwas zurückhaltend, der Kontrast ist gut eingestellt. Die Tonspur ist sauber ausbalanciert und liefert im dialogorientierten Geschehen eine stets klare und verständliche Sprachausgabe. Die wenigen rasanteren Momente öffnen sich dezent, aber angenehm in den Raum.
Episodenguide
Cover & Bilder © Edel Motion / LAURENCE CENDROWICZ Das Fazit von: MarS
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