Proxima - Die Astronautin
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BEWERTUNG |
06.12.2021 von MarSDie Zukunft ist jetzt. Die Probleme sind jedoch immer noch gleichen. Das bekommt Eva Green im Science-Fiction Drama Proxima - Die Astronautin zu spüren, als sie gleichzeitig eine einzigartige Chance erhält, wie auch eine schwere Entscheidung zu treffen hat...
Inhalt
Schon als Kind wollte Sarah (Eva Green) Astronautin werden. Nun endlich ist sie ihrem großen Traum zum Greifen nah, denn zur Vorbereitung auf eine anstehende Mission zum Mars soll Sarah am Testprogramm "Proxima" auf der internationalen Raumstation ISS teilnehmen. Doch das bedeutet auch, sich für ein Jahr von ihrer siebenjährigen Tochter Stella (Zélie Boulant) zu trennen, die in dieser Zeit bei Sarahs Ex-Mann Thomas (Lars Eidinger) leben muss. Während Sarah gemeinsam mit ihren Crewmitgliedern Mike (Matt Dillon) und Anton (Aleksey Fateev) das harte Training absolviert, entwickelt sich die Distanz zu Stella zur wahren Belastungsprobe...
Science-Fiction als Ausgangspunkt für ein Filmdrama, das ist nicht sonderlich neu. Neu ist allerdings die Art, wie Regisseurin Alice Winocour dies umsetzt, denn statt fantastischer Elemente oder Aufnahmen aus dem Weltall bleibt Proxima - Die Astronautin komplett auf dem Boden, und das gleich in mehrfachem Wortsinne. Nicht die Reise ins All steht hier im Mittelpunkt, auch nicht die Herausforderungen, die sich für eine der wenigen Frauen im Astronautenprogramm ergeben, ebenso wenig wie die Strapazen des Trainings. Zentraler Mittelpunkt ist stattdessen die Beziehung zwischen Mutter und Tochter, die inneren Zweifel auf der einen, sowie die Angst vor Verlust auf der anderen Seite. Neben der starken und absolut glaubwürdigen Harmonie zwischen Eva Green und ihrer Filmtochter Zélie Boulant, aber auch selbiger innerhalb der Dreierkonstellation mit dem angenehm zurückhaltend agierenden Lars Eidinger, ist es dabei vor allem die Ambivalenz Greens, die den Zuschauer hier in den Bann zieht. Innerlich zerrissen von Engagement, Karrierechancen und der Erfüllung der eigenen Träume, während man sich immer weiter von seiner Tochter entfremdet, Angst hat, diese zu verlieren, dieses Gefühlschaos bringt Green mit jedem Blick, jeder Geste, jeder Faser zu Ausdruck, und sorgt damit mühelos für eine starke emotionale Verbundenheit mit dem Zuschauer. Unterstützt wird das Geschehen dabei sowohl vom gezielt eingesetzten Score, wie auch von der hohen Authentizität des Geschehens, das absolut glaubwürdig und an Originalschauplätzen gedreht den Realismus extrem hochhält. Für diesen bodenständigen Realismus spricht auch der angenehm entschleunigte, bedachte Stil der Inszenierung, der durch die ruhige Erzählung das Dilemma der Situation noch viel intensiver wirken lässt.
Details der DVD
Die DVD bietet eine ordentliche Bildqualität mit guter Schärfe und solidem Kontrastverhältnis. Farben wirken passend zum oftmals sterilen Geschehen etwas entsättigt, werden bei Bedarf aber durchaus auch leuchtend dargestellt. Über dem gesamten Bild liegt ein leichtes Rauschen, und bedingt durch die SD-Auflösung fehlt es ein wenig an Durchzeichnung und Plastizität. Die Tonspur bleibt gänzlich frontlastig und öffnet sich nur sehr selten erkennbar in den Raum. Das ruhige und dialogorientierte Geschehen hat akustische Höchstleistungen aber auch gar nicht nötig, daher ist der Fokus auf eine klare Dialogverständlichkeit und saubere Sprachausgabe völlig ausreichend. Cover & Bilder © Koch Films GmbH Das Fazit von: MarS
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