Wer sich als Computerspieler mit den großen Profis messen will, der hat gerade in den reaktionsschnellen 1st-Person-Shootern nur mit dem richtigen technischen Equipment eine Chance. Vor allem eine gute Maus kann den Vorteil bringen, wenn es bei einem Gefecht um Reaktionen im Bereich von Millisekunden geht. Doch dieses Equipment ist in der Regel nicht ganz billig. Die Premium-Anbieter nennen sich Roccat oder Razer und wissen, wie man Gamer-Herzen schnell schlagen lässt. Nun gesellt sich ein neuer Anbieter in ihre Mitte und wirbt mit guter Qualität zu kleinen Preisen. Wir haben uns die Vorzeigemaus von Red 4 Power angesehen und verraten Euch, was die Black Cobra wirklich drauf hat …
Schaut man sich die Preise für Mäuse der bekannten Peripherie-Anbieter an, wird man schon mal nachdenklich. Die billigste Roccat Maus kostet bei Amazon stolze 45€ und Razer ist da nicht unbedingt besser. Für den normalen PC-Nutzer sind solche Preise absolut nicht nachvollziehbar. Wer eben nur ein wenig im Browser surft und mit den Office-Programmen hantiert, der wird nie den Unterschied zwischen einer 10€ günstigen Büromaus und einer 60€ teuren Spielemaus verstehen. Computerspieler, die sich ehrgeizig mit ihren Spielen beschäftigen, wollen eben ein wenig mehr als nur einfache Menüpunkte hin und her zu ziehen. Für sie
ist es wichtig, dass sich eine Maus auf stark unterschiedliche Anforderungen anpasst. Teils muss sie eine extreme Reaktionsgeschwindigkeit ermöglichen, teils muss sie aber auch eine sehr präzise Steuerung zulassen.
Deswegen sind Spieler bereit, teilweise sehr tief in die Taschen zu greifen, und doch wäre es nicht schlecht, wenn man beim Kauf seiner Peripherie zumindest ein wenig Geld sparen könnte. Umso erfreulicher, dass sich nun scheinbar mit Red 4 Power ein entsprechender Anbieter gefunden hat. Sie versprechen mit ihrer Gaming-Maus Black Cobra den großen Funktionsumfang für die kleine Geldörse. Wir sprechen hier also von einer 7-Tasten-Maus, mit einer 5000-dpi-Auflösung und variabel einstellbarem Gewicht, für derzeit ca. 30€.
Kann das möglich sein, wo vergleichbare Mäuse sonst locker das doppelte Kosten können? Irgendwo muss ein Haken sein und wir werden dem Nachgehen. Also ran an die Verpackung und her mit dem guten Stück. Von außen betrachtet wirkt die Black Cobra recht solide verarbeitet. Die Hauptfläche, sowie die beiden wichtigsten Taster sind gummiert, was zumindest bei Zeige- und Mittelfinger während der Nutzung für ein angenehmes Gefühl sorgt. An den Seiten befinden sich ebenfalls leichte Gummioberflächen, die allerdings mit ihren Riffelungen für Grip sorgen sollen. Das wiederum sieht designtechnisch etwas unglücklich aus. In etwa so, als hätte jemand seine Duschmatte in die Maus mit eingearbeitet. Zumindest sind diese aber bekanntlich
für ihre Rutschfestigkeit bekannt und so sitzt die Maus bei Nutzung perfekt in der Hand. Unter dem Handballen befindet sich ein pulsierendes Licht. Die Sinnhaftigkeit dieser Beleuchtung ist ein Diskussionsthema für sich, und dennoch werben derzeit alle Premium-Hersteller mit solcherlei Gimmicks. Fraglich ist nur, was das Licht exakt da, wo es bei der Nutzung nie zu sehen sein wird, macht.
In der Mitte der Maus befindet sich ein 4-Wege-Mausrad sowie ein kleiner Taster, der für die variable Einstellung der dpi verwendet werden kann. Die Auflösung der Maus kann in sieben Stufen von 500 bis 5000 dpi variiert werden. Unter der Maus befindet sich neben dem Lasersensor auch ein kleines Fach. In diesem liegen sechs 5-Gramm-Gewichte, die in einem Kunststoffpolster eingebettet sind. Da sich das Fach dank eines kleinen Schalters schnell öffnen lässt, kann man so relativ problemlos das Gewicht seiner Maus anpassen.
Rein äußerlich scheint die Maus also schon mal alle wichtigen Funktionselemente mitzubringen. Einzig ihr Design hinkt dem der Konkurrenz etwas nach. Viel wichtiger als der reine Augenschein, ist aber natürlich die Frage, ob dies alles in der Praxis auch gut funktioniert. Nach einem ersten Anschließen zeigt sich bereits, dass der Druckpunkt der beiden Haupttaster extrem niedrig ist. Eine Tatsache, die gerade anspruchsvolle Spieler stark stören dürfte. Viel wichtiger für die, dürfte allerdings der Funktionsumfang des mitgelierten Treibers sein. Denn hier gilt es, inwieweit sich die Maus an die verschiedenen Bedingungen anpassen lässt.
Bildergalerie von Red4Power R4-M007B Black Cobra Maus (12 Bilder)
Beim Einlegen der Treiber-CD kommt die erste Überraschung. Der Installer begrüßt den Spieler mit asiatischen Schriftzeichen. Hier haben die Entwickler in der Lokalisierung für den europäischen Markt etwas geschlafen. Ein wenig Routine hilft, um das Problem zu entgehen. Einfach im Dropdown-Menü des ersten Fensters „English“ auswählen und die linke Taste drücken. Schon geht es im Installationsprozess mit verständlich lateinischen Buchstaben weiter.
Das Design der Treiberoberfläche gehört ähnlich zur Maus nicht wirklich zur ersten Riege, doch das soll zunächst nicht stören. Viel wichtiger ist, dass vordergründlich die wichtigsten Funktionen vorhanden sind. Über einzelne Menüs kann man den verschiedenen Tasten ihre Funktionen zuweisen. Dabei wiederum ist man allerdings auf eine etwas magere Auswahl begrenzt, die zudem teilweise auch nicht komplett funktioniert. So soll man über die Tastenzuweisung „Switch Window“ zwischen den offenen Fenstern wechseln können. Tatsächlich wechselt der Treiber aber nur zwischen
den zwei ersten Fenstern hin und her. Wenigstens ist es aber möglich, ein Macro aufzunehmen und dieses einer Taste zuzuweisen, auch wenn diese einer Tastenbegrenzung unterliegen und auch nur sehr sporadisch adjustiert werden können. In weiteren Fenstern ist es möglich Polling Rate, Sensitivität und andere Eigenschaften der Maus einzustellen. Darunter auch die Farbe des leuchtenden Logos.
Verglichen mit der teuren Konkurrenz hat die Black Cobra im Aufbau des Treibers damit leicht das Nachsehen, denn insgesamt wirkt die Software hier tatsächlich etwas billig. Ein Punkt, den man durchaus berücksichtigen muss, denn eine gute Gamer-Maus braucht den Mix aus guter Software und Hardware.
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