Rubbeldiekatz
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BEWERTUNG |
15.12.2011 von Benji
Das Leben als Schauspieler kann schon schwer sein, vor allem, wenn die Karriere nicht so richtig vorankommen will. Da muss man sich dann schon mal mit etwas unbequemeren Rollen abfinden. Zum Glück hat Matthias Schweighöfer diese Phase erfolgreich hinter sich gelassen. Der darf mittlerweile sogar Rollen spielen, welche direkt auf ihn zugeschnitten wurden. Interessant nur, dass er dabei in Frauenkleider springt…
Als Theaterschauspieler hat Alexander Honk bereits einige Erfolge zu verbuchen. Im Stück „Charleys Tante“ spielt er die Hauptrolle und zwängt sich dafür auch freiwillig in Kleider. So wirklich vorangehen will seine Karriere dann aber doch nicht. Das mag unter anderem an seinem Manager und Bruder Jürgen liegen. Der besorgt ihm nämlich nur Vorsprechtermine für schräge Produktionen. Umso erstaunlicher, dass dieser eines Tages mit einer möglichen Rolle in einer Hollywoodproduktion auftaucht. Doch die Euphorie legt sich schnell, als klar wird, dass die Hollywoodproduzenten ihn, verwirrt durch seine letzte Rolle, für eine Frau halten. Die pure Verzweiflung zwängt Alex mitsamt seinen Brüdern zu einem gefährlichen Plan. Verkleidet als Frau, soll aus dem wenig erfolgreichen Alexander die charismatische Alexandra werden. Tatsächlich gesteht ihm der verrückte amerikanische Regisseur John die Rolle zu und macht ihn zur BDM-Führerin Maria. Doch damit geht der wahre Wahnsinn erst so richtig los. Denn Alex verliebt sich ausgerechnet in seine Kollegin Sarah Voss (Alexandra Maria Lara) und fängt mit ihr eine Frauenfreundschaft auf dem Set an. Was die wohl von seiner wahren Persönlichkeit halten würde? Auch wenn einem zumindest das Setting der Geschichte bekannt vorkommen könnte, „Rubbeldiekatz“ ist definitiv anders. Der Film besticht in erster Linie mit einem sehr rasanten Humor und einer ganzen Riege ungewöhnlicher Charaktere. Unter anderem dem Charakterdarsteller Jörg (gespielt von Max Giermann), der in seinen letzten drei Rollen wiederholt Hitler spielen musste und deswegen jetzt kleinere Probleme mit sozialen Interaktionen außerhalb des Sets hat. Das kommt weder überzogen noch unglaubwürdig rüber. Im Gegenteil, es passt sogar perfekt in das abgedrehte Drehbuch, welches den Zuschauer immer wieder in sehr ungewöhnlichen Momenten überrascht. Ob es das sinnfreie Auftauchen eines rosa Plüschelefanten oder die homosexuellen Erfahrungen der Gebrüder Honk ist, als Kinobesucher trägt man ständig einen sehr verwirrten Blick im Gesicht und das trägt zur Komik des Films sehr schön bei.
Einen recht guten Job macht auch Matthias Schweighöfer. Dessen Verwandlung in die Schauspielerin Alexandra ist so gelungen, dass man ihn ohne Vorwissen tatsächlich für eine Frau halten könnte. Er spielt seine Rolle allerdings auch verdammt gut. Spätestens, wenn man sieht, wie elegant er mit den Stöckelschuhen umgehen kann, hat man enormen Respekt vor seiner Leistung. Wenn man fies ist, könnte man aber auch meinen, er trägt nicht zum ersten Mal Frauenkleider. Cover & Bilder © www.sofahelden.de Das Fazit von: Benji
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