Seance

Seance

Originaltitel: Seance
Genre: Horror • Mystery
Regie: Simon Barrett
Hauptdarsteller: Suki Waterhouse
Laufzeit: DVD (95 Min) • BD (99 Min)
Label: Leonine Studios / Weltkino
FSK 16

Seance   05.10.2021 von MarS

Als Regisseur bislang nur im Kurzfilmbereich tätig, präsentiert Simon Barrett mit Seance nun sein Spielfilmdebüt. Ob ihm dieses Format liegt, das erfahrt Ihr in unserer Kritik...

 

Inhalt

 

Die Warteliste ist lang, um am renommierten Eliteinternat für Mädchen Edelvine aufgenommen zu werden. Für Camille (Suki Waterhouse) geht nach dem plötzlichen Unfalltod der Schülerin Kerrie (Megan Best) ein Traum in Erfüllung, auf den sie lange Zeit hingearbeitet hatte. Als sie jedoch Kerries Mitschülerinnen kennenlernt, stößt Camille auf offene Feindseligkeit. Doch so einfach lässt sich Camille nicht einschüchtern, und so beschließen die Mädchen, ihr mit einem Streich Angst einzujagen, ganz so, wie sie es kurz vor Kerries Tod getan haben. Allerdings scheint die nächtliche Seance tatsächlich etwas erweckt zu haben, denn bereits kurz darauf kommen die Beteiligten einer nach dem anderen unter mysteriösen Umständen ums Leben...

 

Ob als Schauspieler, Regisseur oder Drehbuchautor, im Horrorgenre fühlt sich Simon Barrett sichtlich wohl. Nachdem er sich zuletzt für das Drehbuch zum Found-Footage Sequel Blair Witch verantwortlich zeichnete (und zuvor Regisseur Adam Wingard auch für den Genretipp You´re Next das Drehbuch lieferte), war es demnach eigentlich nur die logische Konsequenz, dass er auch für sein eigenes Langfilmdebüt dem Genre treubleiben würde. Das Ergebnis ist nun Seance, der in Anbetracht Barretts bisheriger Geschichten und trotz einiger wirklich starker Elemente am Ende doch deutlich hinter den Erwartungen zurückbleibt. 

 

Im Großen und Ganzen ist Seance nämlich auf den ersten Blick zunächst einmal vollgepackt mit Klischees und Standards. Die Figuren sind schablonenhaft gezeichnet und ohne jeglichen Tiefgang angelegt, während sich die Gruselszenen vorhersehbar gestalten und meist mit einem simplen Jumpscare abgeschlossen werden. Eigentlich wäre das bereits der Tod für einen Horrorfilm, der versucht, im überfluteten Genre zu punkten. Doch dann tauchen immer wieder Facetten auf, die Seance dann doch ein wenig hervorheben können. Ob nun die Frage nach Hintergrund und Motiv beziehungsweise auch die damit einhergehende Frage, ob es sich hier nun um eine Geistergeschichte handelt oder nicht, oder auch einige geschickt integrierte falsche Fährten und inhaltliche Wendungen, am Ende macht Seance trotz seines grundlegend einfachen Aufbaus dann doch irgendwie Spaß. Einen weiteren Beitrag dazu leistet ebenso der Score des Films, der mit seinen treibenden Elektrosounds aus der Hand von "Sicker Man" einerseits irgendwie fehl am Platz wirkt, dennoch aber für eine tolle Stimmung verantwortlich ist. Überhaupt gibt es aus handwerklicher Sicht eigentlich nichts zu meckern, denn sowohl visuell, wie auch akustisch, bewegt sich Seance auf sehr hohem Niveau und leistet damit durchaus Überzeugungsarbeit. Umso stärker fallen dadurch allerdings die Darsteller auf, die mit Ausnahme der motivierten Suki Waterhouse sowie der herrlich unheimlich agierenden Marina Stephenson Kerr keinerlei nennenswerten Eindruck hinterlassen können. 

 

Bildergalerie von Seance (5 Bilder)

Details der Blu-ray

 

Das Bild der Blu-ray hinterlässt leider keinen sonderlich guten Eindruck. Zwar ist die Grundschärfe solide, doch dank schwacher Farbdarstellung, reduziertem Kontrast und kaum nennenswerter Schwarzausprägung sieht im Gesamtbild alles sehr schwammig und unsauber aus - im Prinzip ähnlich wie bereits bei dem wie ein altes Foto wirkenden Covermotiv. Für ein wenig Ausgleich sorgt die sehr gute Tonspur, die sowohl im Dynamikbereich, wie auch beim Raumklang punkten kann. Effekte und Umgebungsgeräusche sind sauber verteilt und entwickeln bei Bedarf viel Druck, Dialoge hingegen sind klar, gut verständlich und stets differenziert ortbar. 



Cover & Bilder © LEONINE Distribution GmbH - Alle Rechte vorbehalten.


Das Fazit von: MarS

MarS

Auf den ersten Blick vollgepackt mit Klischees wirkt Seance wie eine Mischung aus Blumhouse´s Der Hexenclub und Ouija - Ursprung des Bösen. Wirklich große Überraschungen hält der Film damit nicht parat, und auch die Gruselszenen erzeugen eher das ein oder andere Déjà-vu Erlebnis, als dass sie wirklich Angst einflößen können. Dank sehr stimmiger audio-visueller Gestaltung, handwerklich sauberer Inszenierung und der ein oder anderen netten Wendung kann Seance aber im Gesamtbild immerhin gut unterhalten, ohne sich allerdings damit allzu sehr hervorzutun.


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