Searching
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BEWERTUNG |
11.03.2019 von MarSWenn das eigene Kind spurlos verschwindet, dann ist das ein echtes Horrorszenario für die Eltern. Genau hier setzt der Thriller Searching an, der seine Erzählung genau da stattfinden lässt, wo Jugendliche heutzutage die meiste Zeit verbringen...
Inhalt
Nach dem Tod seiner Frau haben David Kim (John Cho) und seine 16-jährige Tochter Margot (Michelle La) ein harmonisches Verhältnis aufgebaut. Als Margot jedoch eines Tages nicht nach Hause kommt, muss David feststellen, dass er seine Tochter doch nicht so gut kannte, wie er gedacht hatte. Zunächst versucht er selbst, Margot zu finden, doch schließlich schaltet David doch die Polizei ein und meldet seine Tochter als verschwunden. Bei der Polizeibeamtin Rosemarie Vick (Debra Messing) findet er nicht nur Halt, sondern auch hochmotivierte Hilfe, und dennoch finden sich keine Spuren über Margots Aufenthaltsort. Um Detektive Vick zu unterstützen, und dabei seine Tochter vielleicht besser verstehen zu können, begibt sich David an Margots Laptop, um dort zu suchen, wo sich ihr Leben offenbar abgespielt hat: in den sozialen Netzwerken...
Facebook, Twitter, Instagram, Tumbr...Soziale Netwerke und Online-Communities sind inzwischen nicht nur fester Alltagsbestandteil, sondern etablieren sich auch immer öfter als treibende Kraft in Horrorfilmen und Thrillern. Auch Searching nutzt dieses Element, reiht sich dabei aber in die stilistische Inszenierung von Filmen wie Open Windows oder Unknown User ein, was nichts anderes bedeutet, als dass der Zuschauer dem Geschehen beinahe ausschließlich per Blick auf einen Computerbildschirm verfolgt. Dieses Konzept setzt der Film auch sehr konsequent um, und so sind es nur gelegentliche Aufnahmen von Handys und Nachrichtenkameras, die sich von dieser Struktur ein wenig abgrenzen. Aber nicht nur durch seinen Stil grenzt sich Searching von anderen Genrekollegen ab, denn dank der großartigen Leistung von John Cho in Verbindung mit der sehr gut integrierten emotionalen Komponente erlangt der Film einen ungewöhnlichen hohen Grad an Verbundenheit zu den Betroffenen, was sich selbstredend auf die Intensität der Ereignisse auswirkt. Auf diese Weise gelingt es dem Thriller trotz seiner eigentlich wenig innovativen Handlung einen absolut packenden Spannungsbogen zu erzeugen, der den Zuschauer regelrecht mitreißt und mitfiebern lässt. Diese Spannung wird bis ins Finale ohne jegliche Längen oder unnötige Passagen aufrechterhalten, während die spektakuläre Auflösung schließlich mit einer absolut unvorhersehbaren Wendung einen emotional aufgeladenen, hervorragenden Schlussstrich zieht.
Details der Blu-ray
Auf Grund des verwendeten Stils ist es nicht einfach, eine allgemeingültige Bewertung zur Bild- und Tonqualität abzugeben. Grundsätzlich ist das Bild der Blu-ray sehr scharf und detailreich, durch die Nutzung einer Computeroberfläche als Mittelpunkt ergeben sich aber auch immer wieder absichtlich unscharfe, wackelige oder stark verpixelte Momente. Dies ist jedoch nicht negativ anzulasten, sondern unterstreicht letztendlich die Konsequenz der Inszenierung. Gleiches gilt für die Tonspur, die sich stilbedingt vor allem im vorderen Boxenbereich bewegt und sich eigentlich nur beim Score ein wenig räumlicher und dynamischer zeigt. Nichts desto trotz ist die Kanaltrennung stets sauber und sowohl Dialoge als auch Effekte klar und deutlich. Gerade die stilbedingten Schwächen bei Bild und Ton sind es letztendlich, die dem Film ein hohes Maß an Authentizität verleihen. Cover & Bilder © 2018 Sony Pictures Worldwide Acquisitions Inc. All Rights Reserved. Das Fazit von: MarS
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